Dieser Klub ist arm, aber wirklich sexy
Der 1. FC Union Berlin (offiziell: 1. Fußballclub Union Berlin e. V.) ist ein Fußballverein aus Berlin. Er wurde 1966 gegründet und basiert auf dem bereits 1906 entstandenen FC Olympia Oberschöneweide, der unter dem Namen SC Union Oberschöneweide Deutscher Vizemeister 1923 war.
Seit 1920 spielen Union Berlin und dessen Vorgängervereine im größten reinen Fußballstadion Berlins, dem Stadion An der Alten Försterei.
Mit 30.000 Mitgliedern ist Union der zweitgrößte Berliner Sportverein und einer der 20 mitgliederstärksten Sportvereine Deutschlands. Wie kaum ein anderer Verein aus der ehemaligen DDR pflegt Union das Image eines ,,Arbeiterklubs” – mit einer liebenswert-schrulligen Aura und viel ,,Ostalgie”.
Zu den sportlichen Erfolgen des Klubs zählen bis 2019 der Gewinn des FDGB-Pokals 1968 sowie das Erreichen des DFB-Pokalendspiels 2001 und damit die Qualifikation für den UEFA-Pokal der Spielzeit 2001/02. In der Saison 2018/2019 qualifizierte sich die von Trainer Urs Fischer betreute Mannschaft von Union Berlin über die Relegationsspiele gegen den VfB Stuttgart (2:2 / 0:0) erstmals in der Vereinsgeschichte für die Fußball-Bundesliga.
Die erste Mannschaft hat zuvor 10 Jahre kontinuierlich in der 2. Bundesliga gespielt, ehe sie diesen Erfolg feiern durfte.
Union Berlin genießt über die Fußballszene und die Stadtgrenzen hinaus Kultstatus. Der Schlachtruf der Fans lautet ebenso wie der Titel der von Nina Hagen gesungenen Vereinshymne Eisern Union. Woher der Ausdruck stammt, darüber gibt es heute widersprüchliche Aussagen.
Der Verein pflegt innerhalb Berlins teilweise erbitterte Rivalitäten zum ,,Stasi-Klub” BFC Dynamo und zum ,,Klassenfeind” Tennis Borussia Berlin aus dem West-Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf.
Für die Union-Hater
Die aus Sicht der Union-Gegner bemerkenswerte respektive erfreulichste Saison liefern ,,Die Eisernen” 2003/2004 in der 2. Bundesliga ab. Mit Trainerlegende Aleksandar Ristic bekommt Union so richtig auf den Ritterhelm – und setzt einige Negativ-Marken.
Schlechteste Platzierung in der Abschluss-Tabelle:
Rang 17 ist (Stand: August 2019) in der 2. Bundesliga 2003/2004 das schlechteste Gesamt-Ergebnis des 1. FC Union Berlin in der 1. oder 2. Bundesliga.
Wenigste erzielte Punkte: 2003/2004 holen die Unioner in der 2. Liga nur 33 Punkte. Schlechter sind sie nach der Wende und außerhalb der 2. Bundesliga nur 2004/2005, mit 27 Punkten in der Regionalliga Nord.
Meiste Niederlagen:
2003/2004 kassiert Union Berlin in der 2. Bundesliga in 34 Spielen insgesamt 17 Niederlagen.
Wenigste Siege: In der Saison 2003/2004 haben die Union-Fans nur wenig Grund zum Jubeln, es gibt insgesamt nur 8 Siege, das ist in der 2. Bundesliga (BL-Premieren-Saison und untere Ligen nicht mitgerechnet) der schlechteste Wert nach der deutschen Wiedervereinigung.
Für die Union-Fans
Der größte Erfolg gelingt Union Berlin mit dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga 2019 sowie mit dem Erreichen des DFB-Endspiels 2001 in der eigenen Stadt.
Mit dem Erfolg in den Relegationsspielen 2019 gegen den 16. der Fußball-Bundesliga vom VfB Stuttgart (2:2 / 0:0) erreicht Union Berlin erstmals die deutsche Fußball-Eliteliga und lässt an der Wuhlheide alle Dämme brechen. Alles zum Union-Aufstieg gibt es hier.
Der größte und einzige internationale Erfolg ist das Weiterkommen in Runde 1 des UEFA-Pokals gegen den mehrfachen finnischen Meister Haka Valkeakoski im September 2001 (1:1 / 3:0).
Die größte fußballerische Peinlichkeit leistet sich Union Berlin beim 0:7 beim 1. FC Köln in der 2. Liga 2002/2003. Unvergessen aus DDR-Zeiten: das 1:8 und das 0:6 gegen den ,,Klassenfeind” BFC Dynamo Berlin in der Oberliga 1986 und 1980.
Seit der deutschen Wiedervereinigung kämpft Union Berlin immer wieder mit finanziellen Problemen. Einmal kostet eine Mauschelei sogar den Aufstieg und irgendwann müssen Millionen aus der ,,Kinowelt” her, um den Verein zu retten. Auf die treuen Fans können sich ,,die Eisernen” jedoch auch in schlimmsten Krisenzeiten immer verlassen. Bis aufs Blut…
Der 1. FC Union Berlin steht 2001 im DFB-Pokalfinale und das Maskottchen ,,Ritter Keule” schwingt den Morgenstern bei jedem Heimspiel – das weiß in Fußball-Deutschland nun wirklich jeder. Aber es gibt auch rund um ,,die Eisernen” jede Menge Fun Facts der besonderen Art.
Das Weihnachtssingen – Es ist ein ,,Union-Klassiker” und sowohl in der 1. als auch in der 2. Bundesliga ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Seit 2003 halb legal, seit 2005 offiziell, treffen sich kurz vor Weihnachten bis zu 28.000 Menschen im Stadion an der Alten Förterei zum inzwischen traditionellen Weihnachtssingen – Glühwein inklusive. ,,Pfarrer Kastner trägt die Weihnachtsgeschichte vor, der Chor des Emmy-Noether-Gymnasiums gibt Tonart und Takt vor und eine kleine Bläsergruppe sorgt für festlich-fröhliche Klänge. Liederbuch und Kerze gibt es gratis – eine kleine Spende für die Nachwuchsarbeit des Vereins ist jedoch immer willkommen”, heißt es dazu auf der Homepage von Union.
Der Staatsfeind Nummer 1: Union Berlin und Tennis Borussia Berlin, das wird nie zusammenpassen! Die Köpenicker pflegen mit dem einst von Showmaster Hans Rosenthal und Schlagerproduzent Jack White geführten bzw. unterstützten Klub aus Charlottenburg-Wilmersdorf eine unversöhnliche Feindschaft. Für Provokation sorgt einer der schillerndsten TeBe-Spieler überhaupt: Ansgar Brinkmann. Der ehemalige Osnabrücker wagt sich beim ersten Relegationsspiel im Mai 2000 zwischen Union und dem VfL Osnabrück ins Stadion Alte Försterei, wird angefeindet und bekommt Prügel angedroht. ,,Wat will der hier, wir sind n Arbeiterverein”, ist noch die harmloseste Bekundung gegen ,,Trinkmann.” Alles zu Skandal-Profi Ansgar Brinkmann (,,Ich hau’ Dir aufs Maul, du Asi”) gibt es hier.
Der erste Europacup-Torschütze von Union Berlin heißt Sreto Ristic. Der ehemalige Stuttgarter, der in 47 BL-Spielen zwischen 1996 und 2000 für den VfB 5 Tore erzielt, trifft am 20. September 2001 beim 1:1 beim FC Haka in Finnland. Im Rückspiel sorgen Bozidar Djurkovic, Ferdinand Chi Fon und Hristo Koilov für die Tore der Unioner. Es sind bis heute die letzten Europacup-Treffer für den Ost-Berliner Klub.
Größtes ,,echtes Fußballstadion” Berlins: Die 2012/2013 komplett umgebaute Alte Försterei ist mit einem Fassungsvermögen von 22.012 Zuschauern das größte, reine Fußballstadion in der Bundes-Hauptstadt.
They called them Sebastian: Die FCU-Stürmer Sebastian Andersson und Sebastian Polter sind mit 12 bzw. 9 Toren die erfolgreichsten Schützen in der Aufstiegs-Saison zur Bundesliga 2018/2019.
Top-Torhüter: Rafal Gikiewicz vo 1. FC Union Berlin ist mit einem Kicker-Notenschnitt von 2,68 bester Keeper der 2. Bundesliga-Saison 2017/2019, an deren Ende die Köpenicker in die 1. Liga aufsteigen.
Absturz in der Rückrunde: Die Berliner stehen in der Rück-Serie der Aufstiegssaison 2018/2019 nur auf Rang 6. Nach den ersten 17 Spieltagen haben sie mit Rang 3 noch den Relegationsplatz belegt.
Rekord-Torschützen: Der Algerier Karim Benyamina ist mit 62 Pflichtspiel-Toren in 192 Einsätzen der erfolgreichste Torschütze von Union. Ihm folgen Torsten ,,Tusche” Mattuschka mit 61 Treffern aus 281 Pflichtspielen, und der Brasilianer Daniel ,,Texas” Teixeira, der in 68 Spielen 47-mal traf.
Bester Vorlagengeber aller Zeiten ist Torsten Mattuschka mit 62 Assists in 281 Pflichtspiel-Begegnungen für Union Berlin.
Zuschauer-Rekord: 2-mal mehr als 74.000 Zuschauer in den Berlin-Derbys gegen die Hertha bedeuten bis zum Bundesliga-Rückspiel bei Borussia Dortmund am 1. Februar 2020 den Besucher-Rekord für Union Berlin in einem Liga-Spiel.
Rekord-Transfer: Teuerster Abgang aller Zeiten bei Union Berlin ist Bobby Wood. Der Hamburger SV zahlt für den US-amerikanischen Stürmer 2016 die klubinterne Rekord-Summe von 4 Mio. Euro. Richtig viel Geld in Köpenick.
,,Texas” war der Älteste: Der älteste Union-Profi, der je in einem Pflichtspiel eingesetzt wird, ist der Brasilianer Daniel Teixeira. Als er am 2. Juni 2007 bei der 2:3-Niederlage bei Werder Bremen II auf dem Rasen steht, ist der Mittelstürmer 39 Jahre, 1 Monat und 13 Tage alt.
Der jüngste Unioner ist 1978 Frank Melzer. Beim DDR-Oberliga-Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (0:4) ist der Abwehrspieler 17 Jahre, 3 Monate und 4 Tage jung.
Der erfolgreichste Trainer heißt Frank Pagelsdorf. Der urige Hannoveraner holt zwischen 1992 und 1994 in Berlin 2,56 Punkte im Schnitt aus 66 Spielen.
Erst Pastor, dann der Fußballgott: Frank Pastor ist mit 12 Treffern in 16 Spielen zu DDR-Zeiten das personifizierte Schreckgespenst der ,,Eisernen”. In Diensten des Halleschen FC gelingen ihm im DDR-Oberligaspiel 1982/83 (5:2) 3 Treffer. In der 2. Bundesliga ist Alexander ,,Fußballgott” Meier, Legende von Eintracht Frankfurt und vom FC St. Pauli, mit 9 Buden aus nur 6 Spielen zwischen 2002 und 2019.
Infos umfassen: Alter der Spieler, Einsätze, Gespielte Minuten, Gegentore, Zu Null gespielt, Einwechselungen, Auswechselungen, Gelbe Karten, Rote Karten, Ampelkarten.
https://www.fc-union-berlin.de/de/
https://de.wikipedia.org/wiki/1._FC_Union_Berlin