Bundesliga: BVB und Marco Reus bleiben die großen Unvollendeten!
Alles umsonst. Das ist der Titel des einzigen TATORT-Krimis mit Ruhrpott-Legende Diether Krebs († 2000) – und genau so könnte man die Bundesliga-Saison 2018/2019 von Borussia Dortmund und Marco Reus (29) überschreiben.
Tabellenführer bis zum 27. Spieltag, dann eine Nicht-Leistung im Spitzenspiel beim FC Bayern München (0:5) (Ligalive.net berichtete) und nun ein 2:4 (1:2)-Debakel im Revier-Derby gegen den FC Schalke 04, der sich in letztlich beeindruckender Manier seine Revanche für die weg geschossene Meisterschale im Duell mit dem BVB 2007 genommen hat.
Es ist schon eine besondere Tragik, dass mit Marco Reus der vielleicht beste Spieler des BVB, vielleicht sogar liga-weit in dieser Saison den alles entscheidenden Fehler gemacht hat. Sein Tritt gegen den Schalker Suat Serdar (60.) bringt ihm eine Rote Karte ein. Den fälligen Freistoß jagt Daniel Caligiuri zum entscheidenden 1:3 für Schalke ins kurze Eck.
Selbst wenn der BVB noch irgendwie in dieses Titelrennen zurückgeholt würde, Marco Reus wird wohl nicht mehr entscheidend mitwirken können – und das ist schade.Der Musterschüler von BVB-Coach Lucien Favre (61) hat eine grandios Saison gespielt. Diese wird aber wohl leider unbelohnt bleiben.
26 Tor-Beteiligungen (16 Treffer) in in 26 Bundesliga-Spielen, das ist der beste Reus aller Zeiten. Der Nationalspieler, endlich bis auf eine Periode im Februar verletzungsfrei, scheint den BVB mitzureißen und zum Titel zu treiben.
Überragende Auftritte, u. a. noch am letzten Sonntag in Freiburg, geben den Fans den Glauben zurück, dass es mit Reus und der Meisterschaft in dieser Saison noch was werden kann. Bis zum Samstag.
Reus, in diesem Spiel bis dahin unsichtbar, trifft Serdar und ist raus! Ohne ihn und nach dem direkt folgenden 1:3, das die Dortmunder wie ein K.o.-Schlag trifft, hat der BVB keine Siegchance mehr.
Entsprechend verheerend ist das internationale Presse-Echo am Samstagabend.
,,BVB in Schockstarre – Dortmund erlebt gegen Schalke sein persönliches Waterloo”, schreibt die Zeitung Ruhr-Nachrichten. ,,Dortmund lässt Bayern davonziehen”, sieht es Frankreichs Fußball-Bibel L' Equipe.
Und wie sieht es Reus? ,,In erster Linie brauchen wir nicht darüber reden, dass es eine Rote Karte war. Ich komme einen Schritt zu spät. Wer mich kennt, weiß, dass ich niemals den Gegner verletzen möchte”, sagt Reus anschließend bei Sky, ,,ich wollte zum Ball gehen, er macht einen Zwischenschritt und ich treffe ihn an der Achillessehne.”
Die Meisterschaft ist für den BVB schon fast in unerreichbare Ferne gerückt. „Solange wir natürlich unsere Spiele nicht gewinnen, ist es theoretisch schwierig, die Bayern einzuholen”, weiß der BVB-Kapitän, ,,wenn es morgen weiter ein Punkt ist, ist es weiter offen. Aber das ist rein hypothetisch.“