Bundesliga: 1. FC Köln in finanziellen Turbulenzen, FC beantragt Staatsbürgschaft!
Die Corona-Krise wirkt sich auf die Lage der Finanzen beim 1. FC Köln aus. Der FC hat eine Staatsbürgschaft als finanziellem Anker beantragt.
Corona und kein Ende! Mit dem 1. FC Köln greift ein weiterer Bundesligist nach staatlichen Bürgschaften als finanziellem Rettungsanker. Es geht um Finanzhilfe in Millionenhöhe. Zuvor hatte schon der FC Schalke 04 dieses Mittel nutzen müssen.
Ob das Handelsblatt mit dieser Meldung erst am Mittwoch, den 31.03.2021 zum ersten Mal rauskam, um FC-Edelfan Wolfgang Niedecken den 70. Geburtstag (Dienstag, den 30.03.2021) nicht zu vermiesen, wissen wir nicht.
Fakt ist aber: Glaubt man den Handelsblatt-Meldungen, so herrscht beim FC Alarmstufe Rot-Weiß. Der 1. FC Köln hat beim Land Nordrhein-Westfalen eine Landesbürgschaft beantragt. Es geht um eine Finanzhilfe in Höhe von 20 Millionen Euro. Der Bundesligist hat den entsprechenden Bericht des Handelsblattes bestätigt. Am Mittwoch durch Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Der 1. FC Köln greift also zu einer Staatsbürgerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Kredit bei der Hausbank des FC läuft über 6 Jahre. In den ersten beiden Jahren muss der Verein nur Zinsen zahlen. Je 5 Mio. Euro Tilgung sind in den folgenden 4 Jahren fällig. Das Besondere an diesem Kredit: Der Bundesligist hat eine Landesbürgschaft in einer Höhe von 20 Millionen Euro beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt. Das Land trägt dabei 90 Prozent des Ausfallrisikos des Kredits, den der Klub bei seiner Hausbank aufnimmt. Kann der 1. FC Köln also die Tilgung nichtgewährleisten, so ist das Risiko für die Hausbank auf maximal 2.0 Mio. € begrenzt. 18 Mio. € würde das Land Nordrhein-Westfalen der Hausbank des Klubs zahlen.
„Wir haben uns relativ spät dazu entschieden”, so erklärte Wehrle am Mittwoch. ,,Wir haben versucht, es mit eigenen Mitteln zu schultern.”
,,Aber mit insgesamt rund 63 Millionen Umsatzverlust kommt man als mitgliedergeführter Verein nicht daran vorbei.“ Für die Saison 2019/2020 musste der FC einen Verlust von 23,8 Millionen Euro (nach Steuern) benennen. Bei einem Umsatz von 122 Mio. Euro. Der Verlust durch Corona (März bis Juni 2020) beläuft sich nach Vereinsangaben auf 13 Millionen Euro.
Staatsbürgschaft für den 1. FC Köln? In der laufenden Saison muss der Verein mit Umsatzverlusten von bis zu 50 Millionen Euro rechnen. Trotz der Pandemie verfüge der 1. FC Köln aber über ein „sehr stabiles Eigenkapital.“ Dies beläuft sich auf 14,8 Millionen Euro. Um die Probleme zu schultern, hat der Verein zudem mit seiner Hausbank eine Betriebsmittellinie bis zum 30. Juni 2022 vereinbart. Der 1. FC Köln sicherte sich ein bis zum 30. Juni 2023 laufendes Darlehen über 5 Millionen Euro. Der Traditionsverein will sogenannte Mezzanine-Kredite aufnehmen.
Diese Kredite werden noch bis zum 30. Juni 2021 eingesammelt. Am Ende soll ein zweistelliger Millionenbetrag stehen. Die Anleger haben laut Wehrle „kein Mitspracherecht und Einflussmöglichkeiten“. Vor dem 1. FC Köln hatte auch der akut abstiegsbedrohte FC Schalke 04 Staatsbürgschaften von Nordrhein-Westfalen beantragt.