Bundesliga: Diskussion über Gehaltsverzicht beim BVB
Borussia Dortmund stellt hinter dem FC Bayern München das zweitteuerste Team der Fußball-Bundesliga – und hat sich am Montag im Signal Iduna Park hinter verschlossenen Türen über einen möglichen Gehaltsverzicht in der Corona-Krise beraten.
Das Corona-Virus hat den Fußball in Deutschland binnen kürzester Zeit und auf unbestimmt zum kompletten Stillstand gebracht.
Borussia Dortmund ist am 11. März 2020 beim ,,Geisterspiel” bei Paris St.-Germain (0:2) das letzte Bundesliga-Team, das in der Champions League antritt.
Seit dem ,,Shutdown” des deutschen Fußballs denkt man auch beim BVB, der nach dem FC Bayern München über den zweitteuersten Kader der Liga verfügt, über Gehaltsverzicht und Einschnitte nach.
Nachdem sich die Führungsetage des Klubs um BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (60) bereits bereit erklärt hat, auf einen Teil des Lohns zu verzichten, wird auch von der Mannschaft in den kommenden Tagen ein Signal erwartet.
Am Montag haben sich Führung und Mannschaft nun zu einem Informationsgespräch im Stadion. Signal Iduna Park, das wie eine Geisterkulisse wirkt, getroffen.
Keine Autogrammjäger, keine Fans, das größte Fußballstadion in Deutschland bietet seit dem Aussetzen aller Wettbewerbe ein tristes Bild.
Während der Krisensitzung achten die Dortmunder dabei darauf, die Abstands-Regeln einzuhalten. Auch findet das Treffen auch nicht gleichzeitig mit allen Profis statt, sondern in Gruppen nacheinander.
Diskutiert wird, wie Kicker.de am Montagabend berichtet, über diverse Modelle, abhängig davon, ob und wie die Saison noch zu Ende gespielt werden kann. Erinnerungen an den März 2005 werden wach, als Borussia Dortmund angesichts der damals herrschenden ,,Existenz bedrohlichen Situation” ebenfalls über Gehaltskürzungen nachdenkt.Nun könnte genau dieses Beispiel aus dem Herbst 2003, als sich die damalige Mannschaft in Zeiten höchster wirtschaftlicher Not des Klubs zu einem Verzicht von 20 Prozent des Gehalts erklärt, Schule machen.
Teilnehmer beschreiben die Atmosphäre des Treffens am Montag als positiv und solidarisch – gerade mit Blick auf die insgesamt rund 850 Mitarbeiter von Borussia Dortmund. Eine Entscheidung darüber, ob und wenn ja auf wie viel Gehalt die Dortmunder Spieler verzichten, ist allerdings noch nicht gefallen.
Es ist nun an den Spielern, über die vorgestellten Modelle zu diskutieren und dann eine gemeinsame Entscheidung zu fällen. Erwartet wird ein Ergebnis der teaminternen Diskussionen in den kommenden 2-3 Tagen.
In den vergangenen Tagen hatte bereits die Führungsriege des BVB um Klubboss Hans-Joachim Watzke freiwillig auf einen Teil ihrer Vergütung verzichtet, darunter auch die sportliche Leitung um Sportdirektor Michael Zorc, Lizenzspielerleiter Sebastian Kehl und Trainer Lucien Favre. om.Das jährliche Gehaltsbudget des BVB liegt insgesamt bei mehr als 150 Millionen Euro.