Bundesliga: Dieser BVB steht noch nicht auf der Streich-Liste
Die Fußball-Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein und freut sich in den letzten 4 Spielen auf den spannendsten Meisterschaftskampf seit 2016.
In der ersten Saison unter Trainer Thomas Tuchel bietet der BVB dem späteren Meister FC Bayern München bis zum 29. Spieltag Paroli. Nun liegen die Dortmunder vor dem 30. Spieltag mit einem Zähler Rückstand auf Schlagdistanz mit dem Rekordmeister, der am Ostersamstag mit 1:0 (0:0) gegen Werder Bremen gesiegt hat.
Die Dortmunder präsentieren sich am Ostersonntag klinisch-kühl fast im chirurgischen Stil eines Professor Brinkmann alias Klausjürgen Wussow in der nahe Freiburg einst gedrehten Kult-Serie Die Schwarzwaldklinik.
Fußball-Professor Lucien Favre (61) setzt auf Marius Wolf in der Startelf und macht damit vieles richtig. Die Dortmunder Defensive hat im Schwarzwaldstadion auch so einige Wackler, aber insgesamt ist es ein angenehm undramatischer Auftritt der Borussia, die noch am letzten Sonntag beim 2:1 gegen Mainz 05 so sehr gezittert hat.
Beim 4:0 (1:0)-Auswärtserfolg beim SC Freiburg, der auch im 16. Spiel in Folge nicht gegen den BVB gewinnen kann, holen sich die Borussen einen neuen Vereinsrekord.
16 Duelle in Serie ohne Pleite gegen den gleichen Gegner schaffen die Dortmunder in ihrer Bundesliga-Historie nur gegen den 1. FC Nürnberg.
In Freiburg zeigt sich auch, wie wertvoll Marco Reus (29) für den BVB ist. Der Kapitän ist an 3 der 4 Tore beteiligt. Das 0:2, den vorentscheidenden Wirkungstreffer für die nie aufgebenden Breisgauer, macht Reus nach 54 Minuten selbst, ehe er wie zu besten Klopp-Zeiten seinen Freund Mario Götze zum 0:3 (79.) einsetzt.
,,Wir wollen bis zum Ende den Druck hochhalten auf Bayern und das ist uns heute wieder gelungen”, sagt Reus nach dem Spiel.Marco Reus bringt es auf den Punkt. Dieser BVB steht, um im Freiburger Jargon zu bleiben, noch lange nicht auf der Streich-Liste.
Obwohl Dortmund mit dem 0:5 vor 3 Wochen die Tabellenführung verloren und einen Tiefschlag kassiert hat, zeigt die Mannschaft doch, dass sie noch da ist. Trotz des in der Rückrunde verspielten Vorsprungs von 7 Zählern auf die Bayern, die nun einen Punkt vorn sind.
Ein 2:1-Zittersieg gegen Mainz 05, ein souveränes 4:0 bei der Pflichtaufgabe in Freiburg – und nun kann man mit dem Revierderby gegen den FC Schalke 04 am Samstag wieder vorlegen und zumindest wieder für eine Nacht auf Platz eins springen.
,,Es war wichtig für uns, dass wir früh das 1:0 gemacht haben, weil wir in den letzten Wochen doch etwas verunsichert waren”, sagt Reus. Der Dortmunder Führungsspieler (16. Saisontreffer) spricht anschließend bei Sky von einer ,,geschlossenen Mannschaftsleistung.”