Der FC Schalke 04 taumelt weiter durch die Bundesliga-Rückrunde! Am Samstag setzte es für „Königsblau“ ein 0:4 (0:1) gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Damit ist die schlechteste Bilanz für den Revierklub seit 1983 perfekt. Die stärkste Leistung gibt es auf Schalker Seite erst nach dem Schlusspfiff.
Das muss man erst mal bringen. In Dortmund-Fankreisen wäre das unter der Rubrik „Mutprobe“ oder „Scherz zum Junggesellenabschied“ einzuordnen. Nach dem 0:4 (0:1) geht Schalkes Trainer Domenico Tedesco (33) in die vor Wut kochende Nordkurve in der Veltins Arena.
Mit entschuldigenden Gesten und versteinertem Blick versucht der in der Kritik stehende Coach, den Volkszorn zu zähmen. Ein trauriges Bild am Ende einer desolaten Partie für „Königsblau“.
Viele Beobachter werten die Tatsache, dass die Schalker Spieler ihrem Trainer bei diesem schweren Gang in die Kurve nicht gefolgt sind, als klares Indiz dafür, dass das Band zwischen Tedesco und dem Team des Vizemeisters zerrissen ist. „Diese Geste“, analysiert Manager-Legend Reiner Calmund (70) bei Sky, „werte ich als Entschuldigung, dass er sagt: Es tut mir leid, was meine Mannschaft euch allen heute geboten hat. Damit kann man nichts ändern, aber es hat Stil.“
Seit 6 Spielen wartet Schalke 04 auf einen Sieg. Die letzten 3 Heimspiele (gegen Gladbach, Freiburg und Düsseldorf) bleibt man ohne eigenes Tor. Das ist eingestellter Vereins-Negativrekord. In den letzten beiden Spielen kassiert man gegen Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf insgesamt 7 Gegentore.
23 Punkte aus 24 Spielen bedeuten die schlechteste Schalker Saisonleistung seit 36 Jahren! Der Rumpel-Fußball, den 1982/83 gestandene Stars wie Norbert Nigbur, Bernard Dietz, Wolfram Wuttke († 2015) und Werner Lorant abliefern, endet übrigens auf dem Relegations-Platz und dem Abstieg in 2 Duellen gegen Bayer 05 Uerdingen…
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es die erste Amtshandlung von Jochen Schneider ist, den Trainer zu feuern“, meint hingegen Ex-Schalke-Profi und Vize-Weltmeister Christoph Metzelder, „Tedesco hat sich vor die Mannschaft gestellt.“
Metzelder weiter bei Sky: „Ich habe das selbst erlebt und weiß, wie schwer es ist, als Spieler diese letzten 15 Meter zur Kurve zu machen, das ist ein Ventil für die Fans und das muss man als Spieler auch aushalten.“
Für Tedesco ist sein Gang in die aufgewühlte Schalker Kurve keine Heldentat, sondern eine Notwendigkeit. „Das war heute das Mindeste, was wir tun konnten“, sagt der angeschlagene Vizemeister-Coach anschließend im Sky-Interview, „stolz können wir auf diese Leistung nicht sein, wir waren mutlos und wie gehemmt.“
An einen freiwilligen Rücktritt denkt er jedoch nicht: „Ich bin keiner, der sich verpisst.“
Am vergangenen Samstag hat Schalke unmittelbar vor der schwachen Vorstellung bei Mainz 05 die Trennung von Sportvorstand Christian Heidel (55) bekannt gegeben.
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