Bundesliga: Diese 5 Finals im Supercup schrieben Geschichte
Am Samstagabend ist es endlich soweit: Mit dem Supercup zwischen Meister FC Bayern München und Vize Borussia Dortmund wird die DFL-Saison 2019/2020 offiziell eröffnet.
Während das englische Pendant Community Shield auf der Insel bereits seit 1908 ausgespielt wird, hat man sich in Fußball-Deutschland immer schwer getan mit dem ,,Curtain Raiser”, mit der Saison-Eröffnung. Dieses ,,Titelchen” heißt in Deutschland anfangs, also von 1987 bis 1996 ,,DFB-Supercup”. Danach wird es bis 2007 unter der Bezeichnung ,,Ligapokal” eingesetzt. Erst seit 2010 gibt es den DFL-Supercup mit dem Duell Meister gegen Pokalsieger oder – im Falle des Doubles – gegen den Vizemeister.
Jürgen Klopp spielt als Trainer des englischen Vizemeisters FC Liverpool am Sonntag diesen Wettbewerb zum ersten Mal in seiner Zeit bei den ,,Reds” (seit 2015). Er hat sich so seine Gedanken gemacht: ,,Ich habe diesen Wettbewerb in Deutschland 5-mal gewonnen und niemand hat je Notiz davon genommen.”
Das stimmt so nicht. Mit Borussia Dortmund hat ,,Kloppo” nur 2013 (als Meister) und 2014 als Vizemeister jeweils gegen den FC Bayern den DFL Supercup gewinnen können. Sein erster Erfolg 2008, ebenfalls gegen die Münchner, ist ein inoffizieller Titel und wird als solcher auch nicht auf dem Briefkopf von Borussia Dortmund geführt.
Trotzdem darf dieses Duell getrost zu den denkwürdigsten Aufeinandertreffen in der wechselvollen Geschichte des Wettbewerbs gerechnet werden.
Für 2 Trainer ist es ein Debüt: Jürgen Klopp steht erstmals bei Borussia Dortmund an der Seitenlinie. Jürgen Klinsmann nimmt zum 1. Mal auf der Bayern-Bank Platz. Dortmund gewinnt diesen inoffiziellen Vergleich mit 2:1, kein guter Start für ,,Klinsi” in München.
Dortmund gegen Bayern – Diese Begegnung ist 2019 bereits zum 7. Mal das Supercupfinale von DFB und DFL. Zwar elektrisiert dieses Spiel immer die Fans zum Saisonstart, aber selten war es spannungsgeladener als 2013. Mit 4:2 behält die Borussia in einer echten Hitzeschlacht im Signal Iduna Park gegen die Bayern die Oberhand und verdirbt somit das, ja, das Pflichtspiel-Debüt von Coach Pep Guardiola.
Dass sich mit Dortmund gegen Bayern der große Dualismus des deutschen Fußballs entwickelt wird, spürt man schon am 25. Juli 1989. Pokalsieger BVB entzaubert Meister FC Bayern im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern mit 4:3. Gegen das Münchner Star-Ensemble mit Klaus Augenthaler, Stefan Reuter, Olaf Thon, Alan McInally und Jürgen Kohler trumpft auf Dortmunder Seite ein ,,Nobody” auf. Es ist der offensive Mittelfeldspieler Günter Breitzke (22), der den BVB mit 2 Treffern zum 1:1 und 2:2 jeweils ins Spiel zurückbringt. Wie sein Teamkollege Jürgen ,,Kobra” Wegmann, der die Schwarzgelben mit dem 3:2 in dieser turbulenten Partie erstmals in Führung bringt, wird Breitzke später in der Armut landen.
Die klarste Angelegenheit in einem Supercup-Finale liefern 2018 die Bayern.
Gekränkt nach dem 1:3 gegen Eintracht Frankfurt im DFB-Pokalfinale, bembeln die Münchner die Hessen am 12. August 2018 in der heimischen Commerzbank Arena mal so richtig weg. 5:0 heißt es für den Rekordmeister, bei dem sich allein Robert Lewandowski 3-mal in die Torschützenliste einträgt.
Die wechselhafte Geschichte des Supercup beginnt am 28. Juli 1987 in Frankfurt. In der Stadt am Main, in der auch der DFB unweit des Waldstadions seine Zentrale hat, werden die erste Auflage des Wettbewerbs und auch das Finale 1988 zwischen der Eintracht und Meister Werder Bremen ausgespielt.
Historisch ist jedoch die Premiere zwischen dem Deutschen Meister FC Bayern München und Pokalsieger Hamburger SV. 3 Minuten vor dem Spielende dreht Bayern-Stürmer Jürgen Wegmann mit dem 2:1 die Partie endgültig zugunsten der Münchner. Zu viel für HSV-Keeper Uli Stein. Der Torhüter, ein Jahr zuvor als erster deutscher Spieler bei einer WM vorzeitig nach Hause geflogen, leistet sich einen folgenschweren Blackout – und versetzt Wegmann einen Faustschlag. Die Folge: Rote Karte von Schiedsrichter Dieter Pauly aus Rheydt und ,,Aus” beim Hamburger SV. Der ,,Stein-Schlag” findet sogar Eingang in die deutsche Reporter-Sprache.