Bundesliga: ,,Uwe, the Bomber”, Friedhelm Funkel – und ein unwürdiges Spiel!
Fortuna Düsseldorf hat sich am Mittwoch von Trainerlegende Friedhelm Funkel (66) getrennt und Uwe Rösler (,,Uwe, the Bomber”) als Nachfolger präsentiert. Das Ende eines unwürdigen Spiels um Funkel, für das Rösler nichts kann – sehr wohl aber F95-Sportvorstand Lutz Pfannenstiel.
Fortuna Düsseldorf hat sich Anfang der Woche nun doch von Trainer-Veteran Friedhelm Funkel (66) getrennt. Der dienstälteste Coach der Fußball-Bundesliga hat daraufhin sein Karriere-Ende erklärt.
Nachfolger wird ein Spieler, der sich wie Friedhelm Funkel einst beim 1. FC Kaiserslautern seine Meriten in der Bundesliga verdient hat: Uwe Rösler (51). Der Stürmer aus Leipzig erreicht mit dem FCK 1999 das Viertelfinale der Champions League (0:2 und 0:4 gegen den FC Bayern München). Funkel ist u. a. 1982 in Lauterns erfolgreicher Mannschaft, die Real Madrid 5:0 bezwingt und das UEFA-Cup-Halbfinale erreicht.
So viel zur gemeinsamen Vergangenheit der beiden Trainer. Rösler, der in England, Norwegen und zuletzt bei Europa-League-Teilnehmer Malmö FF Erfahrungen als Coach gesammelt hat, zum Nachfolger zu bestimmen, ist unstrittig. Wir wünschen Rösler viel Erfolg. Für ,,Uwe, the Bomber”, wie der Stürmer in seiner Zeit bei Manchester City in der englischen Premier League von den Fans genannt wird, ist Fortuna Düsseldorf die erste Trainerstation in der Bundesliga.
Die Umstände, die weniger zu Röslers Engagement denn zu Funkels Entlassung in Düsseldorf beigetragen haben, sind jedoch unwürdig.Unwürdig deshalb, weil es das Resultat eines monatelangen Grabenkampfes zwischen Funkel und Fortuna-Sportchef Lutz Pfannenstiel ist.
Funkel genießt beim Fortuna-Anhang hohes Ansehen und Fan-Proteste haben vor einem Jahr dazu geführt, dass der Vertrag des Trainer-Veterans noch einmal um ein Jahr verlängert wird. Dass die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf Funkel am Dienstag noch zur Wahl zum ,,Düsseldorfer Trainer des Jahres” gratulieren und ihn am Mittwoch dann doch feuern, entbehrt nicht einer gewissen Scheinheiligkeit.
,,Wir stellen mit 18 eigenen Treffern die torärmste Offensive und mit 40 Gegentoren die drittschwächste Defensive der Bundesliga”, erklärt Pfannenstiel bei Funkels Entlassung, ,,das führt dazu, dass wir in dieser Konstellation nicht mehr an den Turnaround und den Klassenerhalt glauben. Daher mussten wir zu diesem Zeitpunkt reagieren.” Pfannenstiel, so mutmaßt Horst Konzok in einem RHEINPFALZ-Kommentar am Donnerstag, ,,war es wohl schon länger leid, dass der Angestellte Funkel praktisch den Chef gab.”
Das von Medien und Fans erwartete ,,Schicksalsspiel” gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt wird es nun für Funkel nicht mehr geben. Dass sich Funkel und die Fortuna bei Liga-Erhalt auf die Fortsetzung ihrer Zusammenarbeit geeinigt hatten, macht die Sache nicht besser.Man muss sich nichts vormachen: Ohne Friedhelm Funkel wäre Fortuna Düsseldorf nicht in der Fußball-Bundesliga.
Der erfahrene Coach hat die Fortuna nach dem ,,Aus” für Marco Kurz im Frühjahr 2016 als ,,Sanierungsfall” übernommen und 2018 in die Bundesliga (als Zweitliga-Meister) geführt. 2019 gelingt mit dem 10. Platz der vorzeitige und respektable Klassenverbleib.
Vor dieser Saison hat Fortuna mit Dodi Lukebakio und Benito Raman seine beiden treffsichersten Torjäger verloren. In den letzten 9 Spielen ist den Rheinländern allerdings nur ein einziger Sieg gelungen (2:1 gegen Union Berlin, 17. Spieltag). Der deutsche Pokalsieger von 1979 und 1980 stürzt ans Tabellenende.
Kaum ist Funkel weg, präsentiert der Verein am Donnerstag einen hochkarätigen Neuzugang. Valon Berisha (26) wechselt auf Leihbasis von Lazio Rom an den Rhein. ,,Mit seiner ideenreichen Spielweise wird er uns die Kreativität verleihen, die uns in dem einen oder anderen Spiel der bisherigen Saison gefehlt hat”, erklärt Pfannenstiel bei der Verpflichtung des Mittelfeldspielers aus dem Kosovo. Schöne Grüße an Friedhelm Funkel…!