Transfers: Raphael Guerreiro beim BVB Opfer der 2. Investitions-Offensive?
Es ist noch gar nicht so lange her, dass das BVB-Mitgliedermagazin Borussia Raphael Guerreiro (25) zum ,,Erklärer” des Lucien-Favre-Fußball gemacht hat.
,,Du musst in der Lage sein, möglichst schnell die beste Lösung zu finden“, erklärt der Portugiese noch Ende März im Interview mit dem Magazin, ,,für das Spiel nach vorn, um gefährliche Situationen zu kreieren.“
Genau für diese guten Lösungen scheint der Europameister von 2016 nun nicht mehr infrage zu kommen.
Wie das Kicker-Sportmagazin (Donnerstag) berichtet, soll Guerreiro den BVB verlassen.Eigentlich erfüllt Guerreiro, der in 82 Pflichtspielen für Borussia Dortmund auf 6 verschiedenen Positionen gespielt hat, das Anforderungsprofil des ,,polyvalenten Spielers”, den sich BVB-Trainer-Superhirn Lucien Favre (61) so sehr wünscht, ideal.
20-mal kommt Guerreiro in seiner BVB-Zeit über die offensive linke Außenbahn. Auf der Position des linken Außenverteidigers erwartet ihn mit Nationalspieler Nico Schulz, den Dortmund von 1899 Hoffenheim geholt hat, ein starker Konkurrent. ,,BVB-Neuling Nico Schulz geht naturgemäß von der Pole-Position ins Rennen”, schreibt der Kicker dazu.
Die Ankunft von Nationalspieler Julian Brandt (23) von Bayer Leverkusen hat Guerreiros Perspektiven für das linke Mittelfeld deutlich geschwächt. Im zentralen Mittelfeld ist mit den im Vorjahr geholten Thomas Delaney und Axel Witsel kein Platz für ihn. Auf der Sechserposition hat er im abgelaufenen Spieljahr 2-mal agiert. In beiden Spielen – 0:0 in Hannover und 1:2 in Augsburg – geht Dortmund dabei als Verlierer vom Platz.
Schlechte Karten also für Guerreiro, der 2018/2019 in 23 BL-Spielen an 8 Toren beteiligt ist und dabei 2-mal selbst trifft.Der Vertrag von Raphael Guerreiro in Dortmund läuft noch bis zum 30. Juni 2020. Wenn der BVB mit dem Mittelfeld-Allrounder, dem das Portal Transfermarkt.de einen Marktwert von 25 Mio. Euro zuweist, noch eine gute Ablöse erzielen will, dann muss der Portugiese in diesem Sommer gehen.
Die Vorzeichen stehen auf Trennung, denn es gibt weder von Guerreiros Seite noch von Seiten des BVB eine übermäßig hohe Bereitschaft zur Vertragsverlängerung.
Möglich wäre daher ein Wechsel zu Paris St.-Germain, wo mit Thomas Tuchel (45) der Coach das Zepter schwingt, der Guerreiro 2016 in die Bundesliga geholt hat. In der ersten Saison unter Tuchel 2015/2016 liefert Guerreiro seine beste Bilanz ab: 24 Liga-Spiele, 6 Tore und 5 Assists. Ob ein Transfer in der von Dortmund vorgegebenen Größenordnung zustande kommt, hängt auch davon ab, wie viel der aus Katar gesteuerte französische Hauptstadtklub für den abwanderungswilligen Superstar Neymar einnimmt. Erhält PSG tatsächlich 200 Mio. Euro für den Brasilianer, stünden Guerreiro und möglicherweise auch Julian Weigl (23) auf Tuchels Wunschliste ganz oben.
Julian Weigl soll schon im Sommer 2018 nach Paris wechseln. Auch er gilt als Lieblingsspieler von Tuchel und hat nach den spektakulären Transfers des BVB in diesem Sommer ebenfalls Riesen-Konkurrenz. Insbesondere auf der Innenverteidigerposition, die der Revierklub mit Mats Hummels und einem weiteren ,,Nostalgie-Transfer” besetzt hat, werden die Fans Weigl kaum noch sehen. Das Problem: Der BVB weiß um die Verdienste Weigls, der im Vorjahr auf der Position in der Vierer-Abwehrkette zu gefallen weiß – und will ihn nicht ziehen lassen. ,,Weigl trotz des Überangebots an guten Spielern abzugeben, kommt den BVB-Bossen nicht in den Sinn”, schreibt der Kicker am Donnerstag. Ein offizielles Angebot aus Paris liegt allerdings nicht vor. Hier könnte sich eine Last-Minute-Entscheidung in diesem Transferfenster abzeichnen…