Mittelstürmer Marcus Feinbier, der 1999 zum 1. FC Nürnberg geht und Carsten Wolters, den es 1995 zum Deutschen Meister Borussia Dortmund zieht, gehen letztlich auch unter Wert.
Für Feinbier zahlt der ,,Club” zwar immerhin 760.000 Euro, aber Dortmund kommt mit nur 600.000 Euro für den Abwehrspieler rüber. Auch Thorsten Fink, Wattenscheider Ass im defensiven Mittelfeld, bringt 1994 bei Wechsel zum Karlsruher SC nur 600.000 Euro ein. Selbst Maurice Banach, der Wattenscheid 09 im Jahr 1990 fast im Alleingang in die Bundesliga schießt, ist dem 1. FC Köln nur 600.000 Euro wert. Ein Schnäppchen!
Das aber ist es für Hannes Bongartz nicht allein. ,,Auch viel früher hätte es eine gute Chance gegeben, wenn die damals geplante Kooperation mit dem FC Schalke 04 zustande gekommen wäre. Wir hatten damals schon Gespräche mit Rudi Assauer und Helmut Schulte geführt, das Ganze ist aber dann letztlich leider doch gescheitert”, erzählt Bongartz.
Vor allem dem Branchenriesen FC Bayern München ist Wattenscheid 09 ein Dorn im Auge. ,,Wattenscheid ist das Schlimmste, was der Bundesliga passieren konnte”, sagt Bayern-Macher Uli Hoeneß einmal gewohnt unverblümt über den Außenseiter aus der Lohrheide, ,,Wir haben mit relativ wenig Geld eine sehr schlagkräftige Mannschaft auf die Beine gestellt”, hält Bongartz dagegen. Dass es nach dem Abstieg von 1994 mit dem Steilmann-Klub steil bergab geht, ist für den Ex-Coach die logische Folge: ,,Alles hing natürlich am Tropf von Klaus Steilmann. Sein Unternehmen bekam irgendwann auch Probleme, sodass er seine Unterstützung zurückfahren musste. Andere Sponsoren waren nicht ins Boot geholt worden, aber trotzdem hätte es für die 2. Liga immer noch lange reichen müssen. (…) Irgendwie war es aber ein schleichender Tod. Es lag auf der Hand, dass es nicht mehr gehen würde.”