Champions League: So half der FC Barcelona dem BVB

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Champions League: So half der FC Barcelona dem BVB

Was unterscheidet einen sehr guten Fußballprofi von einem guten Fußballprofi? Die Einstellung! Wie man Professionalität und Siegermentalität lebt, zeigte der FC Barcelona, der mit einem beispielhaften Einsatz beim 2:1 bei Inter Mailand Borussia Dortmund doch noch ins Champions-League-Achtelfinale half.

So spielen echte Fußball-Profis! Nicht abschenken, wenn es für das eigene Team um nichts mehr geht, sondern sich in den Fokus spielen.

Mit dieser beeindruckenden Einstellung hat ,,Mes que un Cub”, der FC Barcelona, am Dienstagabend mit dem 2:1 (1:1) bei Inter Mailand gezeigt, was ihn zu ,,mehr als einem Verein” macht. Die Einstellung und die Spielphilosophie.

Dass Borussia Dortmund durch die Energieleistung der mit zahlreichen Reservisten angetretenen Katalanen doch noch im Achtelfinale der Champions League steht, ist nur möglich gewesen, weil ,,Barca” das Spiel in San Siro ernst genommen hat.

Ohne Li0nel Messi, Marc-André ter Stegen, Ousmane Dembélé, Dani Alves und andere Topspieler aufgelaufen, schien es mit der Schützenhilfe für den BVB () nicht weit her zu sein.

Das dachten wir und das dachten auch die meisten Fans im Signal Iduna Park.

Am Ende müssen sich alle beim FC Barcelona bedanken, der den deutschen Vizemeister im großen Spiel gehalten hat.

Beim BVB hat man seine Hausaufgabe, einen Sieg gegen das bereits ausgeschiedene Team von Slavia Prag (2:1) in Unterzahl und nur mit viel Mühe erledigt. Dennoch ist die Erleichterung bei den Dortmundern riesig. ,,Es war sehr, sehr schwer”, erklärt BVB-Coach Lucien Favre (62) nach dem Spiel, ,,wir haben als einziger Klub zu Hause gegen Slavia Prag gewonnen.”

Und man weiß in Dortmund auch, bei wem man sich bedanken muss. „Barça hat das sehr professionell gemacht. Deswegen herzlichen Dank. Aber wir haben uns das Weiterkommen auch verdient“, befindet Lizenzspielerchef Sebastian Kehl. Die Katalanen haben als einziges Team in San Siro gewonnen.

Barcelonas Erfolg ist keine Selbstverständlichkeit, er kann und darf aber als Musterbeispiel dienen, wie sich Fußballprofis verhalten sollten.

,,Die 2. Reihe tat in Mailand alles, um auf sich aufmerksam zu machen”, schreibt DIE WELT am Mittwoch, ,,der Verzicht auf die klangvollen Namen war sogar ein Bonus für den BVB.”

Zudem schreibt das auf zahlreichen Positionen veränderte ,,Barca”-Team Champions-League-Geschichte. Der erst 17 Jahre und 40 Tage alte Ansu Fati wird mit seinem Treffer zum 2:1 in der 87. Minute zum jüngsten Torschützen der Champions-League-Geschichte. „Es ist ein Traum“, sagt Fati anschließend, ,,nach meinem Tor war ich überrascht, wie leise das Stadion auf einmal war, ich habe gedacht: ‚Was habe ich nur getan?‘“ In Dortmund ist es in diesem Moment alles andere als leise. Auf den Rängen bricht lauter Jubel aus, als das Ergebnis aus Mailand bekannt ist und der Schlussjubel mit Lucien Favre im Kreis seiner Spieler ist mehr als ein kleines Happy End für den BVB.

„Wir haben die Formation geändert, aber nicht unseren Spielstil“, sagt ,,Barca”-Coach Ernesto Valverde nicht ohne Stolz, ,,in der Champions League darf man sich keine schlechten Tage leisten. Schon 5 schlechte Minuten reichen aus, und man ist draußen.“ Um Fassung ringt dagegen Inter-Coach Antonio Conte: ,,Wir sind sehr enttäuscht, denn wir hatten die Chance aufs Weiterkommen, wenn wir auf die Spiele in Barcelona oder gegen Dortmund blicken, dann müssen wir enttäuscht sein.”


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