Champions League: City-Legende Uwe Rösler schreibt Schalke ab
Als „Uwe, the Bomber“ hat der Stürmer Geschichte mit Manchester City geschrieben. Uwe Rösler (50) erzielt zwischen 1994 und 1998 insgesamt 50 Tore in 153 Liga-Spielen für die „Citizens“. Sein Ex-Klub ist vor dem Champions-League-Achtelfinale beim FC Schalke 04 am Mittwoch haushoher Favorit.
Uwe Rösler ist nach seinem Wechsel von Dynamo Dresden 1994 erst der 2. deutsche Spieler nach dem legendären Bernd „Bert“ Trautmann, der das Trikot von Manchester City trägt.
In SPORT BILD (Ausgabe 4 / 2019) blickt Rösler zurück – und voraus.
„Als ich noch für Manchester City spielte (u. a. mit dem bei Frankfurt entlassenen Maurizio Gaudino, d. Red.), da waren wir geachtet, als nicht sonderlich erfolgreicher, aber sympathischer Arbeiterverein“, erzählt Rösler dem Magazin.
„Inzwischen“, so ist der Stürmer, der 1998 zum 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga zurück wechselt, „ist City eine globale Marke und hat mit Pep Guardiola den meiner Meinung nach besten Trainer der Welt.“Diese Einschätzung hat Rösler gewonnen, weil sein Sohn Colin inzwischen bei der U21 von Manchester City spielt – und ab und an auch bei den Profis mit trainiert.
Wer den gestenreich und im Stile eines Star-Dirigenten auftretenden Guardiola kennt, weiß, wie akribisch bei City allein in den Trainingseinheiten gearbeitet wird.
Die Millionen, die die Eigentümer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten seit 2008 in den Verein investieren, sind für den früheren England-Profi Rösler nur ein Teil des Ganzen.
„Natürlich investiert der Klub für Siege, es geht um Erfolge und Titel“, räumt Rösler ein, „mich freut jedoch sehr, wie der Verein den Spagat zwischen Kommerz und Fan-Nähe meistert. Denn: Manchester City leistet auch einen enormen gesellschaftlichen Beitrag für die Stadt.“Als Beispiel nennt „Uwe, the Bomber“, wie ihn die Fans an der Maine Road tauften, die Realisierung von Bauprojekten an bislang brach liegenden Orten der Stadt, wodurch tausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen werden.
„Ich bin sehr stolz, Mitglied in der Hall of Fame von Manchester City zu sein“, freut sich Rösler, „die City-Fans haben damals wie heute ein gutes Gespür dafür, wer alles für den Klub gibt.“
Aus dem fast 1 Milliarde Euro teuren Star-Ensemble hebt der frühere Leipziger einen Spieler hervor: Fernandinho. Der 33-jährige Brasilianer ist für City-Legende Rösler „das Herz und Hirn dieser Mannschaft.“ Rösler weiter: „Torwart Ederson ist zudem einer der besten Keeper der Welt und die ehemaligen Bundesliga-Stars Kevin de Bruyne und Leroy Sané sind die Säulen ihres Spiels.“
Von daher sieht der frühere England-Profi für das bevorstehende Duell beim FC Schalke 04, der in der Bundesliga auf Rang 14 weit hinter den eigenen Ansprüchen steht, nur einen Favoriten. „Für mich hat Schalke nur eine ganz minimale Chance“, glaubt Rösler, „und das nur, wenn bei City einige Leistungsträger ausfallen.“ Damit ist beim Premier-League-Tabellenführer nicht zu rechnen. Mit Ausnahme von Kapitän und Ex-HSV-Spieler Vincent Kompany hat Pep Guardiola alle Spieler für das Spiel in Gelsenkirchen zur Verfügung. Die „Citizens“ haben in der Gruppenphase mit 1899 Hoffenheim (2:1 / 2:1) schon ein deutsches Team geschlagen.