DFB-Pokal: Der FC Bayern muss schnatterern

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DFB-Pokal: Der FC Bayern muss schnatterern

9 Tore, 2 Elfmeter, ein Platzverweis – das 5:4 (1:2) des FC Bayern München gegen den 1. FC Heidenheim im Pokal-Viertelfinale war ein Spektakel, das man sich beim Rekord-Pokalsieger wohl gern erspart hätte.

Die Leistungsschwankungen, das Auf und Ab in der Allianz Arena über 90 Minuten gegen einen nie aufsteckenden Gegner aus Heidenheim lassen am frühen Mittwochabend nicht darauf schließen, dass sich der FC Bayern in Topform für das Gipfeltreffen am Samstag gegen Borussia Dortmund (18.30 Uhr) in der Bundesliga befindet.

Der zu Rückrunden-Beginn immer wieder hart kritisierte Torjäger Robert Lewandowski (30) rettet die 10. Halbfinal-Teilnahme in Folge für die Münchner mit einem späten Handelfmeter-Tor gegen die Mannschaft von der Ostalb.

FCH-Urgestein Marc Schnatterer (33), seit 2008 im Verein und von Bayerns Weltmeister Mats Hummels schon vor dem Spiel als ,,legendär” bezeichnet, ist an 2 der 4 Heidenheimer Tore beteiligt.,,Der Schnatterer haut den rein und auf einmal stehst du da…”, sucht Weltmeister Thomas Müller im Sky-Interview nach dem Abpfiff  nach Erklärungen für das ungewollte Spektakel, ,,wir haben uns in der Halbzeit neu sortiert und bis zum 4:2 haben wir in Unterzahl eine sehr gute Reaktion gezeigt.”

Müller ist deswegen sicher: ,,Man hat gesehen, dass der FC Bayern noch da ist, auch wenn sich das 5:4 nicht gut anfühlt. Das moralische Plus müssen wir nutzen für die nächsten Tage und die Dortmunder richtig unter Druck setzen.”

Auch Bayern-Coach Niko Kovac (47) sieht seine Mannschaft im großen SPORT BILD-Interview am Mittwoch vor der Partie gegen Borussia Dortmund psychologisch im Vorteil: ,,Am Samstag haben wir die volle Unterstützung des Stadions. Meine Spieler haben solche Partien in ihrer Karriere zuhauf gespielt. In diesen Momenten sind sie maximal fokussiert.”

Mit Verlaub, das darf bezweifelt werden! Die Schlüsselspiele der Saison, das Bundesliga-Hinspiel in Dortmund (2:3) und das Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Liverpool (1:3), haben die Münchner trotz dieser für sie gewohnten Konstellation verloren.Die Münchner spielen gegen den Zweitligisten von der Ostalb, der zuvor schon de Bosz-Dienst von Bayer Leverkusen (2:1) aus Heidenheim heim geschickt hat, ab der 15. Minute in Unterzahl.

Nationalspieler Niklas Süle sieht früh die Rote Karte. Die Bayern bleiben trotz dieser Dezimierung, mit Dortmund im Kopf und Heidenheim vor Augen in fast allen Spiel relevanten Bereichen obenauf.

Mehr Ballbesitz (68 Prozent), knapp höhere Zweikampfquote (52 Prozent) und 88 Prozent Passquote. Das geht. Was nicht geht, sind 4 Gegentore aus 11 Torschussversuchen der Heidenheimer. Gegen einen Zweitligisten ist dies extrem peinlich.

Die Gäste halten sich an die am Dienstag schon bei n-tv vorgegebene Devise ihres Trainers Frank Schmidt: ,,Wir fahren nicht nach München, um Schadensbegrenzung zu betreiben.” Schmidt weiß, wie man die Bayern schlägt. Als Spieler hat er mit dem TSV Vestenbergsgreuth 1994 beim 1:0 gegen die Trapattoni-Bayern zum Einstand des italienischen Trainer-Maestros schon einmal den Spielverderber gegeben. Aber richtig! Aus diesem legendären Team der ,,Greuther” schaffen es neben Schmidt auch der spätere Lauterer Harry Koch und natürlich Siegtor-Schütze Roland Stein in die Ruhmeshalle der Bayern-Schocker.

Der FC Bayern bangt vor dem Topspiel am Samstag um den Einsatz von Manuel Neuer und David Alaba. Beide blieben gegen den FCH angeschlagen draußen, Robert Lewandowski kam erst nach der Pause für den schwachen James. Franck Ribéry musste nach der Roten Karte für Süle weichen.


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