Blamage im DFB-Pokal abgewendet: FC Bayern stellt Einstellungs-Frage!
Der FC Bayern München flüchtet nach dem 2:1-Duselsieg beim VfL Bochum im DFB-Pokal in Ironie. Ein Weltmeister kann das allerdings besser als sein Chef…
Der bizarre Fremdschäm-Auftritt von Bayern Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic (42) in der Mixed Zone des Vonovia Ruhrstadions in Bochum (Ligalive.net berichtete) passt zum Bild, dass der Verein derzeit bietet.
Salihamidzic flüchtet sich nach dem 2:1 (0:1)-Erfolg des FC Bayern München beim VfL Bochum in der 2. Runde des DFB-Pokals in ein infantil wirkendes ,,Gespräch” mit Journalisten – mit vielen, nichtssagenden Allgemeinplätzen (,,Wir haben jetzt ein wichtiges Spiel in Frankfurt”) und Gaga-Antworten (,,Ich bin nur da, um da zu sein”).
Lassen wir mal den Versuch von ,,Brazzo”, das ganze mit Ironie zu wuppen – das können Andere wirklich besser – weg, dann stellen wir fest: Den Bayern-Verantwortlichen gehen die Erklärungen aus.
8 Spielminuten trennen den FC Bayern München beim tapfer kämpfenden Zweitligisten VfL Bochum vor dem frühesten Pokal-,,Aus” seit 2009 (2:4 im Viertelfinale bei Bayer Leverkusen in Düsseldorf). Selbst Manuel Neuer (33) fällt nach dem Spiel in Bochum ein vernichtendes Urteil über seine Mannschaft.Der Weltmeister von 2014 bekommt das mit den ironischen Untertönen auch besser hin als Salihamidzic.
,,Schreibt doch einfach ,FC Bayern‘ in die Überschrift und lasst das Blatt darunter dann leer“, empfiehlt Manuel Neuer, der nach dieser Idee möglicherweise bald von BILD in die Blattmacher-Konferenz eingeladen wird, den schreibenden Kollegen in der Mixed Zone, ,,zu dieser Leistung müsst ihr nichts mehr schreiben.”
Müssen wir eigentlich auch nicht mehr, denn über den FC Bayern München ist in den letzten Wochen und nach der im Anschluss an die 7:2-Gala bei Tottenham Hotspur in der Champions League einsetzenden ,,Herbst-Krise” genug gesagt worden.
Verletzungsprobleme, mangelhafte defensive Stabilität, dazu das Dauer-Thema Thomas Müller – alles schon besprochen. Neu ist, dass man beim deutschen Rekordmeister nach dem schwachen, allenfalls gnadenlos effektiven Auftritt beim 16. der 2. Liga ähnlich wie bei Borussia Dortmund auch die Einstellungsfrage stellt.„Das war charakterlich nicht so, wie es sich gehört“, schimpfte der 33-Jährige: „Wir sind mit einer Schramme davongekommen, aber wir müssen darüber nachdenken, wie wir uns präsentieren.“
Er wolle nicht über einzelne Spieler sprechen, aber möglicherweise sei es ja auch so gewesen, dass „man einfach nicht eine Runde weiter kommen wollte“, unterstellt Neuer.
Am Sky-Mikrofon wird Bayern-Trainer Niko Kovac (48) Minuten zuvor noch deutlicher: ,,Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas anderes als eine Einstellungsfrage war”, sagt Kovac.
Der Pokalsieger-Coach von 2018 und 2019: ,,Wenn man denkt, man fährt hier zum VfL Bochum, Zweitligist, Sechzehnter, das macht man mit links, dann täuscht man sich.” Eine Trainerdiskussion, wie sie schon in Dortmund geführt wird, ist laut Manuel Neuer ,,der falsche Ansatz”. Der Bayern-Kapitän stellt klar: „Wir brauchen nicht über das System, den Trainer, den Platz oder das Flutlicht reden“, sagte er: „Jeder muss bei sich selbst anfangen und sich fragen, ob er alles dafür getan habe, die bestmögliche Leistung zu bringen.“