Diese 5 Fußball-Nationalspieler sind vereinslos

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Diese 5 Fußball-Nationalspieler sind vereinslos

Sie verfolgen nicht nur die UEFA Nations League im Fernsehen: Nach dem Ende der Transferperiode des Sommers stehen viele Fußballprofis ohne Verein da. Auch 5 Nationalspieler suchen einen neuen Klub.

37.419 Fußballprofis sind derzeit ohne Job. Das ergibt beispielsweise die Auswertung beim Portal Transfermarkt.de. Blickt man auf dieses Heer der nicht kickenden Stars an, stößt man auf einige große Namen – und auf einen Marktwert von immerhin 1,32 Milliarden Euro.

Selbst Spieler, die bei Welt- und Europameisterschaften mit dabei waren, schauen sich dieser Tage die Partien der neu geschaffenen UEFA Nations League im TV an und sitzen bei den Topspielen der großen Ligen in Europa auf den Tribünen. Wer von ihnen schafft das Comeback?Die Liste der Klubs, für die der inzwischen 31-jährige Samir Nasri auflief, liest sich wie ein Who is Who des europäischen Fußballs. Olympique Marseille, FC Arsenal, Manchester City, FC Sevilla – es gibt schlechtere Adressen.

Die Titelausbeute des technisch hoch versierten Mittelfeldspielers kann sich sehen lassen: 2-Mal wurde Nasri mit Manchester City englischer Meister. Fast 28 Mio. Euro ließen sich die Citizens wenige Tage vor Transfer-Schluss 2011 die Dienste von Nasri kosten. Zuvor hatte er Wettbewerb übergreifend 125-mal für die Gunners gespielt und dabei 27 Tore erzielt.

Nasris Karriere in der französischen Nationalmannschaft verlief lange Zeit linear. EM-Teilnehmer 2008, dann trotz der Nicht-Nominierung für die aus französischer Sicht desaströse WM 2010 in Südafrika (Vorrunden-Aus und Spieler-Meuterei) „Fußballer des Jahres“ in Frankreich. Bei der EURO 2012 stand er in allen Spielen auf dem Platz, leistete sich nach Frankreichs Viertelfinal-Aus jedoch einen Verbal-Aussetzer gegenüber einem Journalisten. Der neue Nationalcoach Didier Deschamps strich Nasri aus dem Aufgebot und sprach ihm gar die Teamfähigkeit ab – ein Todesurteil für einen Fußballprofi!

Sein endgültiger Abstieg begann 2016 mit der Leihe von Manchester City zum FC Sevilla. Dort kamen Bilder von Nasris Infusions-Behandlung mit einer verbotenen Substanz an die Öffentlichkeit. Die UEFA sperrte Nasri schließlich im Februar 2018 für sechs, im August für weitere 18 Monate – Karriere ruiniert. Nasris letzter Arbeitsvertrag bei Antalyaspor war bereits im Januar aufgelöst worden.Der Berliner Robert Huth vollbrachte das wohl historische Kunststück, drei englische Meisterschaften zu holen, ohne jemals ein Bundesliga-Spiel gemacht zu haben.

Der Abwehrspieler, inzwischen 34, gewann die Premier-League-Trophäe 2005 und 2006 mit dem FC Chelsea und 2016 mit dem Außenseiter Leicester City.

Trotz dieses Erfolges und ungeachtet des Runs ins Champions-League-Viertelfinale 2017 wurde sein Vertrag zum 1. August 2018 bei den Foxes nicht verlängert. Zuvor war Huth auch bei Stoke City unter Vertrag.

„The Berlin Wall“, wie sie den 1,91 m großen Deutschen in London nannten, machte für die DFB-Auswahl ab 2004 insgesamt 19 Länderspiele. Größter Erfolg: Platz 3 bei der Heim-WM 2006.

Von ihm könnte selbst sein noch prominenterer Nationalmannschaftskollege Pierre-Emerick Aubameyang, jetzt FC Arsenal, in Sachen Skandaldichte noch was lernen: Didier Ndong.

Der in die drittklassige Football League One abgestiegene AFC Sunderland zog am 24. September 2018 die Notbremse – und löste den Vertrag mit dem bis heute teuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte auf. Ndong war 2016/2017 für 20 Mio. Euro Ablöse vom FC Lorient zu den Black Cats gewechselt.

Seit Juli war der Gabuner abgetaucht, fehlte seit dem Saisonstart des Absteigers unentschuldigt.

Wie englische Medien übereinstimmend berichteten, wollte Ndong so einen Transfer erzwingen und sich – ähnlich wie sein Bruder im Leichtfuß-Geiste Aubameyang – zu Benfica Lissabon streiken. Nun ist er ohne Klub. Mit 24!Als der gebürtige Saarländer Philipp Wollscheid am 20. November 2010 für den 1. FC Nürnberg gegen Kaiserslautern sein Bundesliga-Debüt gab, galt er als eines der Top-Abwehrtalente im deutschen Fußball.

Mit 29 steht Philipp Wollscheid nach mehreren unglücklichen Engagements im Ausland und erfolglosen Leih-Geschäften im Abseits. In Diensten von Bayer 04 Leverkusen 2013 zum Nationalspieler geworden, wurde er 2014 zu Mainz 05 ausgeliehen.

Bei Stoke City blieb er ab 2015 in 45 Premier-League-Einsätzen ohne Tor, das nächste Leihgeschäft mit dem VfL Wolfsburg wurde für Wollscheid zum Albtraum. Beim neuen VfL-Coach Valérien Ismael spielte er keine Rolle und ließ sich im Februar 2017 freiwillig in die Regionalliga-Reserve der Wölfe versetzen.

Zurück in Stoke, zog es Wollscheid im August 2017 zum FC Metz. Mit einem neuen 3-Jahres-Vertrag schien alles gut zu werden. Sein einziger Pflichtspiel-Auftritt blieb jedoch ein Spiel im französischen Liga-Cup. Die Folge: Vertragsauflösung im Januar 2018!

 

Bei den Fans des VfB Stuttgart galt Serdar Tasci ab 2006 als „Jahrhundert-Talent“ in der Innenverteidigung. Heute, mit 31, sucht das Stuttgarter Eigengewächs – 2012 bei Bruno Labbadia VfB-Kapitän – nach der verlorenen Zeit. Größte Erfolge im VfB-Trikot waren die Deutsche Meisterschaft 2007 und 2 DFB-Pokal-Finals (2007 und 2013).

Serdar Tasci durchlief ab 2009 die Junioren-Nationalmannschaften des DFB. Der in Esslingen am Neckar geborene Sohn türkischer Gastarbeiter entschied sich für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und machte unter Jogi Löw am 20. August 2008 sein erstes von 14 Länderspielen.

Eine spät operierte Meniskusverletzung brachte Tasci bei seinem neuen Klub Spartak Moskau in den Krankenstand. Erst am 17. März 2014 gab er in der russischen Premjer Liga sein Debüt für Spartak. Im Winter 2016 lieh ihn der FC Bayern aus, der auf der Innenverteidigerposition mehrere Ausfälle zu beklagen hatte. Für die Münchner machte er zwar nur 3 BL-Spiele, durfte sich am Saisonende 2015/2016 aber auch Deutscher Meister nennen.

Tascis letzter Erfolg war die russische Meisterschaft 2017 mit Spartak Moskau. Für den populärsten Klub der russischen Hauptstadt war es die erste Meister-Trophäe seit 2001. Am 30. Juni 2018 beendete Spartak Moskau die Zusammenarbeit mit Tasci.


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