Double-Sieger FC Bayern: Leipzig und BVB fehlt mehr als ein Tick
Da sind sie wieder, die ,,Double-Bayern”! Mit dem 3:0 (1:0)-Erfolg im Pokalfinale gegen RB Leipzig am Samstagabend in Berlin krönen die Münchner eine wechselhafte Saison – und verweisen mit den ,,Roten Bullen” auch den 2. Herausforderer neben Borussia Dortmund klar in die Schranken.
Erstmals seit 2016 holt der FC Bayern München wieder Meistertitel und Pokalsieg und fast hatte man die Bilder vom Müller-Schabernack in der brodelnden Bayern-Kurve schon ein bisschen vermisst, toben dort doch 2017 Borussia Dortmund und Siegtor-Schütze Pierre-Emerick Aubameyang resepektive 2018 die überglücklichen Frankfurter nach ihrem 3:1-Husarenstück gegen die Bayern.
Solche Bilder hätte es auch von RB Leipzig geben können. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Ralf Rangnick (60) vergibt jedoch zu viele Chancen und scheitert am Ende an der individuellen Klasse der Bayern in Person von Manuel Neuer und Robert Lewandowski. Beide Schlüsselspieler sichern den Münchnern den 19. Pokalsieg und das 12. Double der Vereins-Historie.Wenn es eine ,,Lehre” für die Liga aus dieser Saison gibt, dann ist es die, dass der FC Bayern den Ansturm der Konkurrenz letztlich souverän abgewehrt hat.
9 Punkte holt man in der Bundesliga im Titelrennen gegen Borussia Dortmund auf und ist am Ende 2 Punkte vor dem BVB – 7. Meisterschaft in Folge perfekt.
RB Leipzig fordert die Münchner in seinem 1. Pokalfinale der noch jungen Klubgeschichte – und zieht am Ende ebenfalls klar den Kürzeren.
,,Wir haben verdient verloren”, sagt RBL-Stürmer Yussuf Poulsen nach dem Spiel, das auch Ligalive.net besucht hat, ,,man hat die große Effektivität der Bayern gesehen und wir haben einige große Chancen gehabt.” Kevin Kampl: ,,Es war mehr drinne, wir haben eine tolle erste halbe Stunde gehabt.”,,Wir haben mit einer extremst jungen Mannschaft extrem viel geleistet in dieser Saison”, bilanziert RBL-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff (42).
Während es Vizemeister Borussia Dortmund mit einer 2. Transfer-Offensive versucht und in der vergangenen Woche mit 3 Transfers für fast 75 Mio. Euro aufwarten kann (Ligalive.net berichtete), ist die Rolle von RB Leipzig als Bayern-Herausforderer in der kommenden Saison nicht so klar gezeichnet wie beim BVB. Unklar ist vor allem, ob Stürmerstar Timo Werner (23), enttäuschend im Pokalfinale gegen den Klub, zu dem er mutmaßlich wechseln soll, in Leipzig bleibt – um dann 2020 ablösefrei zu gehen. Timo Werner hat sicherlich gut getan, beim finalen Gang der geschlagenen Leipziger in die Fan-Kurve am Marathontor auf die üblichen ,,Ich bleibe”-Gesten mit Wappen-Klopfen oder Herz-auf-Wappen zu verzichten.
Die Bayern haben ein Jahr voller Höhen und Tiefen hinter sich. Die Mannschaft steht nach den nun fixen Abgängen von Jérome Boateng, Rafinha, Franck Ribéry und Arjen Robben vor dem größten Umbruch seit Jahren. Diesen soll nun Niko Kovac (47) moderieren. Es spricht für den gebürtigen Berliner Kovac, dass er nach dem Triumph die Show-Bühne im Olympiastadion seinen Spielern überlassen hat. ,,Ich freue mich, Emotionen sind drin”, sagt Kovac nach seinem 2. Pokalsieg als Trainer in Folge, ,,das macht mich glücklich und stolz.”
Mit Kovac'schem Rasenschach hat der FC Bayern im Finale von Berlin den Gegner aus Leipzig aus der Reserve gelockt. Kein Champagner-Fußball Marke Lucien Favre beim BVB, sondern ruhiges, abgeklärtes Spiel mit überragenden Individualisten wie Manuel Neuer, Robert Lewandowski und Kingsley Coman. Der Franzose und der polnische Klassestürmer entscheiden dieses Spiel für die Bayern, weil sie, wie die gesamte Mannschaft, in den entscheidenden Momenten zur Stelle sind. ,,Am Ende können wir sagen, dass diese Saison für uns sehr, sehr gut war”, sagt Lewandowski, der zum 3. Mal in Folge bester Torschütze des Wettbewerbs ist. Mit 247 Treffern ist die DFB-Pokal-Saison 2018/2019 insgesamt weitaus torreicher als die letzte Spielzeit, als nur 222-mal eingenetzt wurde.