Klopp-Star Xherdan Shaqiri: FC Liverpool wichtiger als die Schweiz
,,Bei uns isch alles Harmonie” – Dieses Schweizer Motto können wir in dieser EM-Qualifikationskampagne getrost vergessen. Die ,,Nati” plagen schon vor dem Schlüsselspiel gegen Irland in Dublin (1:1) am Donnerstagabend interne Probleme.
Nach dem Spiel ist die Lage für das Team von Nationaltrainer Vladimir Petkovic nicht wirklich besser geworden. Abwehrspieler Manuel Akanji (24) – und das kann BVB-Fans nicht gefallen – reist nach einer Sprungelenksverletzung am Freitag zurück nach Dortmund.
Am Sonntag spielen die Eidgenossen gegen den krassen Außenseiter Gibraltar – und es zählt nichts außer einem Sieg.
Gar nicht erst nach Dublin angereist ist der frühere Bundesliga-Profi 2. ,,Shaq Attack” werden Differenzen mit Petkovic nachgesagt.Die Schweiz rangiert nach dem 1:1 in Dublin in der Gruppe D der EM-Qualifikation mit 6 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Irland und 3 Zählern weniger als der Zweite Dänemark auf Rang 3 (5 Punkte). Allerdings haben die Eidgenossen 2 Spiele weniger ausgetragen als Irland und eines weniger als Dänemark.
Dass Xherdan Shaqiri, der den Gegner Serbien im WM-Spiel 2018 mit der ,,Doppeladler”-Geste brüskiert hat, bei dieser Aufholjagd noch mitwirkt, ist derzeit nicht abschätzbar.
Shaqiri hat sich entschieden, auf die beiden Länderspiele in dieser Woche zu verzichten. ,,Ich möchte mich auf den FC Liverpool konzentrieren”, wird der 2-fache Champions-League-Sieger zitiert. Bei 2 ist Shaqiri derzeit nur Reservist.
In dieser Saison ist der Rechtsaußen in allen Wettbewerben bislang nur 5 Minuten zum Einsatz gekommen.In der Schweiz kann man die Absage nicht nachvollziehen, man fühlt sich vom Spielmacher im Stich gelassen. Mentale Probleme und eine belastete Beziehung zu Trainer Vladimir Petkovic sollen hinter der Entscheidung stecken.
Der Coach macht keinen Hehl aus seinem mauen Verhältnis zu Shaqiri, öffentlich macht er jedoch auf Harmonie: ,,Ich verstehe ihn. Und wir freuen uns, wenn er wieder bei uns dabei sein wird, denn er ist ein wichtiger Spieler von uns.”
Petkovic ist generell bemüht, das Team zu verjüngen. Das bekommt bei der Nominierung für die Länderspiele in Irland und gegen Gibraltar unter anderem Stephan Lichtsteiner (35) zu spüren. Der Augsburger ist zwar nicht aus dem Nationalteam zurückgetreten, wird aber nicht berücksichtigt. ,,Petkovic rasiert seinen Captain”, schreibt das Schweizer Boulevardblatt BLICK dazu.
Der Routinier ist offenbar ebenso kaum zu ersetzen wie Xherdan Shaqiri, dem in 82 Länderspielen 22 Tore gelungen sind.