Bayer 04 Leverkusen wurde am 1. Juli 1904 gegründet. Der Verein stieg 1979 in die Fußball-Bundesliga auf und gehört der deutschen Eliteliga seitdem ununterbrochen an.
Dass Bayer Leverkusen nicht gegen die ,,50 + 1″-Regelung im deutschen Fußball verstößt, wonach ein einzelner Kapitalanleger keine Stimmenmehrheit bei einem Verein besitzen darf, beruht auf der Gründung der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH – kurz Bayer 04 Leverkusen, Bayer Leverkusen oder Bayer 04 zum 1. April 1999 (vor Wirksamwereden der 50 + 1 Regel).
Das Fußballunternehmen aus Leverkusen entstand am 1. April 1999 durch Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung des Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e. V.. Da die Bayer AG den Verein zuvor mehr als 20 Jahre lang gefördert hatte, durfte sie durch eine Ausnahmeregelung entgegen der 50+1-Regel – über die Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH – alle Anteile an der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH übernehmen. Es ist dies das so genannte ,,Lex Leverkusen” bzw. ,,Lex Wolfsburg”, da eine gleiche Ausnahmeregelung auch für den von Volkswagen mäzenierten VfL Wolfsburg gilt.
Die Bundesliga-Spieler von Bayer Leverkusen tragen den Spitznamen ,,Die Werkself”. Länger als Bayer Leverkusen sind seit 1979 nur der FC Bayern München und Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga vertreten. Bayer 04 Leverkusen trägt seine Heimspiele in der BayArena aus, die bis zur Umbenennung 1998 Ulrich-Haberland-Stadion hieß und 30.120 Zuschauern Platz bietet. Tickets für Bayer Leverkusen sind aufgrund der geringen Kapazität auch gegen weniger zugkräftige Gegner begehrt, auch wenn der Verein nicht zu den Vereinen mit der größten Fanbase in Deutschland gehört.
Bayer Leverkusen wurde in mehr als 40 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit noch nie Deutscher Meister. Diese brachte dem Club den Spitznamen “Vizekusen” ein. Der ähnlich strukturierte VfL Wolfsburg schaffte dies in seinem 12. Jahr in der deutschen Fußball-Eliteklasse. Bayer Leverkusen steht für 3 Trends in der BUndesliga, von denen man einen als Innovation bezeichnen kann.
Für die Bayer-Hater
Pech für alle Leverkusen-Hater. Dieser Treffer verhinderte wohl den längerfristigen Absturz des ,,Plastikklubs” vom Rhein. 1995/96 war dennoch ein Fest für alle Gegner der ,,Bayer-Löwen”.
Die schlechteste Bayer-Ausbeute der 3-Punkte-Ära: 36 Zähler – schlechter war Leverkusen nur in der Saison 1981/82, als man mit umgerechnet 34 Punkten in die Relegation musste.
Die zweithöchste Zahl an Unentschieden: 14 Remis kosteten Bayer nach der 1995 neu eingeführten 3-Punkte-Regel beinahe den Kopf. Nur 1989/90 (15 Unentschieden) spielte man in der Bundesliga noch häufiger remis.
Die schlechteste Heimbilanz aller Zeiten: Nur 20 Punkte holt die Bayer-Elf aus 17 Heimspielen. Vor Einführung der 3-Punkte sind es 1981/82 hochgerechnet 23 Zähler im eigenen Stadion.
Wenigste Heimsiege aller Zeiten: Nur 4-mal gelingt Rudi Völler und Co. ein Sieg – gegen Hansa Rostock (2:0), 1860 München (2:1), Eintracht Frankfurt (2:0) und KFC Uerdingen (2:1).
Für Bayer-Lover
Der größte Erfolg gelang Bayer 04 Leverkusen mit dem UEFA-Pokal-Sieg 1988.
Am 8. Mai 1988 bezwang die Mannschaft von Erich Ribbeck im Final-Rückspiel im Ulrich-Haberland-Stadion Espanyol Barcelona nach 0:3 im Hinspiel in Spanien mit 3:0 nach Verlängerung – und mit 3:2 im Elfmeterschießen. Alle 3 Bayer-Tore durch Tita, Falko Götz und Bum-Kun Cha fielen in der 2. Halbzeit. Es ist bis heute eine der denkwürigsten Aufholjagden in der deutschen Europacupgeschichte. Im Elfmeterschießen machte die Bayer-Elf nach einem Fehlschuss von Ralf Falkenmayer durch Wolfgang Rolff, Herbert Waas und Klaus Täuber noch einmal einen 0:2-Rückstand wett.
Auf DFB-Ebene bildete der Pokalsieg 1993 gegen die Hertha BSC Amateure (1:0) den größten Erfolg für die ,,Werkself” ab. Ulf Kirsten, mit 182 Treffern erfolgreichster BL-Torjäger der 1990er-Jahre, erlöste Bayer Leverkusen im Finale von Berlin mit dem 1:0-Siegtor. Große Sympathie brachte dem oft als ,,Plastikklub” geschmähten Verein aus dem Rheinland der Einzug ins Champions-League-Finale 2002 ein. Im Finale von Glasgow scheiterte man nur knapp am hohen Favoriten Real Madrid (1:2). ,,Die Gala-Auftritte in der Champions-League-Saison mit Klaus Toppmöller werden mir ewig in Erinnerung bleiben”, schrieb Leverkusens legendärer Manager Reiner Calmund 2003 im offiziellen DFL Bundesliga-Lexikon, ,,Liverpool, Manchester, Real Madrid – da haben wir erstmals für große Schlagzeilen in Europa gesorgt – und das Image von Bayer 04 europaweit korrigiert.”
Nichts zu korrigieren gab es bei der international größten Pleite im Champions-League-Achtelfinale 2011/2012: 2:10 in der Addition gegen den FC Barcelona. In einer CL-Gruppenphase bedeutete das 0:5 gegen Manchester United am 27. November 2013 die höchste internationale Pleite. In der Bundesliga gab sich die ,,Werkself” nie peinlicher als beim 1:6 beim späteren Absteiger Hannover 96 am 26. März 1988.
Bayer Leverkusen ist ,,der ewige Zweite”, sagen alle, die den ,,Werksklub” nicht mögen. ,,Beamtenfußball” werfen ihm die Kritiker vor, die glauben, dass man trotz des Backgrounds mit dem mächtigen Bayer-Konzern zu wenig aus seinen sportlichen Möglichkeiten macht. Fehlender Biss, Biederkheit – kann sein, muss nicht. Aber eines ist Bayer 04 in jedem Fall nicht: Frei von Skandalen. Im Gegenteil: Der brave Bayer-Klub steht für 2 Affären, die die Bundesliga in ihren Grundfesten erschütterten.
Dass man Bayer Leverkusen auch ,,Vizekusen” nennt, weil dem Team seit 1993 scheinbar eine Titel-Allergie anhaftet, ist bekannt. Weniger bekannt sind diese Fakten…
,,Herbert war’s!” – Oder anders: Herbert Waas, denn so hieß der erste deutsche Nationalspieler, den Bayer 04 Leverkusen abstellte. Der gebürtige Passauer gab am 7. Juni 1983 sein Debüt im deutschen Nationalteam gab, war er exakt 19 Jahre, acht Monate und 30 Tage alt – und damit nur ein halbes Jahr älter als Kai Havertz bei seiner Länderspielpremiere am 9. September 2018.
Leverkusen kann doch Meister – Eine Bundesliga-Saison mit Bayer Leverkusen als Meister gab es in 56 Spielzeiten noch nie. Sehr wohl aber eine Zweitliga-Saison. Die Spielzeit 1978/79 schloss ,,der Bayer”, wie das Team damals genannt wurde, als Meister der 2. Bundesliga Nord ab.
Tabellenführer der Nicht-Meister – ,,Vizekusen” – da ist was dran! Diese Zahl macht die Dinge nicht besser. 71-mal stand Bayer 04 an der Tabellenspitze der Bundesliga, Meister wurde man aber nie. Die beiden anderen Vereine aus der Top 10 der Bundesliga-Spitzenreiter – FC Schalke 04 und Eintracht Frankfurt – standen 59- bzw. 55-mal auf der Pole Position und wurden ebenfalls nie Meister in der Bundesliga-Ära.
Bayer auf Platz 1: Das gab es zum ersten Mal am 3. Spieltag der Saison 1986/87. Am Ende sprang nur Platz 6 heraus.
Der Bayern-Schreck: Ulf Kirsten hat in 20 Bundesliga-Spielen 11-mal gegen den großen FC Bayern München getroffen. Nur 3 Spieler, neben dem ehemaligen Bayer-Coach Klaus Toppmöller sind dies Vize-Weltmeister Klaus Fischer (je 12 Tore) und der im Mai 2019 verstorbene Ruhrpott-Stürmer Manfred Burgsmüller (13 Buden) erzielen in ihrer Bundesliga-Karriere noch mehr Treffer gegen die Großkopferten. Eine Übersicht über die 10 Spieler, die die Münchner nie in den Griff bekamen, gibt es hier.
Das Horror-Jahr: 2002/2003 war eine Zittersaison, wie sie Reiner Calmund ,,dem ärgsten Feind nicht wünschen möchte”. Erst am letzten Spieltag rettete sich Bayer 04 im direkten Duell beim 1. FC Nürnberg (1:0) vor dem Abstieg – und das als Vizemeister bzw. in der Saison nach dem ,,Vize-Triple” von 2002. Die Trainer Klaus Toppmöller und Thomas Hörster mussten zwischendurch gehen. Der Ur-Bayer Klaus Augenthaler rettete den taumelnden Bayer-Klub vor der Zweitklassigkeit.
Relegation: Rang 16 bedeutete in der Saison 1981/82 nicht nur die schlechteste Platzierung für Bayer im Fußball-Oberhaus, sondern auch den Gang in die Bundesliga-Relegationsspiele. In der Premiere dieser Entscheidungsspiele setzte sich Bayer 04 Leverkusen gegen Kickers Offenbach mit 1:0 und 2:1 durch – und blieb oben!
Rot-Rekord: Kein Bundesliga-Spieler flog häufiger vom Platz als Bayer Leverkusens Jens Nowotny. Der ehemalige Nationalspieler sah 8-mal Rot oder Gelb-Rot, ohne je im Verdacht gestanden zu haben, ein Treter zu sein…
Alles Vize oder was? 2002 blieb für immer als das Jahr des ,,Vize-Triple” für Bayer Leverkusen in Erinnerung. Die deutschen Nationalspieler Michael Ballack, Hans-Jörg Butt, Bernd Schneider, Carsten Ramelow und Oliver Neuville brachten sogar noch eine 4. Silbermedaille mit. Nur einer wurde Weltmeister: Der Brasilianer Lucio.
Der Hertha-Bubi wird ein Bayer-Löwe: 1993 holte Bayer 04 in Berlin gegen die ,,Hertha-Bubis”, die 2. Mannschaft von Hertha BSC, den DFB-Pokal. Einen Spieler konnte man da wohl schon sichten. 1995 wechselte Carsten ,,Calle” Ramelow unters Bayer-Kreuz – und wurde bis zu seinem Abschied 2008 mit 333 BL-Spielen zu einer Klublegende.
Die Torjäger: Bayers Rekord-Knipser Ulf Kirsten (182 Tore) wurde 3-mal (1993, 1997, 1998) bester Torschütze in der Bundesliga. Die Torjägerkanone schnappte sich 2013 auch Stefan Kießling.
Infos umfassen: Alter der Spieler, Einsätze, Gespielte Minuten, Gegentore, Zu Null gespielt, Einwechselungen, Auswechselungen, Gelbe Karten, Rote Karten, Ampelkarten.
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