Kepa beim FC Chelsea: Torhüter-Wechsel? Nicht mit mir!

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Kepa beim FC Chelsea: Torhüter-Wechsel? Nicht mit mir!

Der FC Chelsea hat gegen Manchester City (3:4 n. E.) am Sonntagabend im englischen Ligapokal (Carabao Cup) mehr als nur ein Finale verloren. Die Londoner machen sich in dem Wettbewerb mit dem vielleicht exotischsten Sponsoren-Namen zur Lachnummer. Bei dem Klub aus dem noblen Londoner Südwesten scheinen derzeit nicht einmal mehr die einfachsten Dinge zu klappen…

Chelseas kettenrauchender Coach Maurizio Sarri will unmittelbar vor dem Ende der Verlängerung (0:0) und damit vor dem Elfmeter-Duell mit den „Cititzens“ Torhüter Kepa Arrizabalaga (24) – wir nennen ihn der Einfachheit halber beim Vornamen – auswechseln. Das ist sein gutes Recht.

Dafür soll der Argentinier Willy Caballero zwischen die Pfosten, der im Liga-Pokalfinale 2016, damals noch für Manchester City gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp, 3 Elfmeter der „Reds“ abgewehrt hat.

Der 75 Mio. Euro teure Torhüter-Neuzugang von Athletic Bilbao hat, stolz wie die Basken nun mal sind, allerdings keine Lust auf Auswechslung. Er hebt die Hand, als wolle er sagen „Lass mal gut sein!“ Kepa verweigert somit den Wechsel – und Sarri tobt auf der Trainerbank im Stile eines italienischen Rumpelstilzchens. Vor dem Elfmeter-Shootout muss der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger beim FC Chelsea den Coach zurückhalten. Italienische Schimpfworte ohne deutsche Übersetzung…Sieger-Trainer Pep Guardiola (48) von Manchester City will sich nach dem Spielende nicht konkret über die Szene des Tages in Wembley äußern.

„Ich bin hier nicht die richtige Person, um das zu erklären, weil ich nicht genau gesehen habe, was passiert ist“, sagt der frühere Bayern-Coach bei der Pressekonferenz – und ist damit aus der Nummer raus.

Die TV-Experten Ruud Gullit (56) und Alan Shearer (48) haben bei BBC Sport genauer hingeschaut. „Sarri hat geschimpft wie ein Berserker“, sagt Shearer in der TV-Sendung Match of the Day, „ich glaube nicht, dass es sich um ein Missverständnis handelt, wie er hinterher behauptet hat. Das sollte wohl nur die politisch korrekte Antwort für die Medien sein, um noch mehr Irritationen in den nächsten Tagen zu vermeiden.“ Ruhiger wird die Woche an der Stamford Bridge sicher nicht werden. Am Freitag hat die FIFA den Abramowitsch-Klub mit einer zweijährigen Transfer-Sperre belegt (2).

„Es ist in so einem Fall die Sache des Kapitäns, dem Spieler zu sagen, dass er vom Feld gehen muss“, rügt Gullit anschließend auch Chelseas Mannschaftsführer Cesar Azpilicueta.Kepas Statement („Ich habe vollen Respekt für den Trainer, ich habe die Auswechslung nicht verweigert“) strotzt anschließend auch nicht gerade vor Glaubwürdigkeit.

„Kepa ist eine Schande für diesen Sport“, schimpft der frühere englische Nationalspieler Chris Sutton in einer Kolume im Daily Mail (Montag), „ich habe so etwas noch nicht gesehen.“

Bei den Fans des FC Chelsea sind die schwache Reaktion von Kapitän Azpilicueta und dessen angeblich fehlende Autorität am Montag ebenfalls ein Thema. Neben der Tatsache, dass der Gewinn der Europa League nach dem verlorenen Ligapokalfinale die einzige Titelchance für die Londoner ist.

Der „Blues“-Fan Munchkins schreibt bei Twitter: „Dieser Captain ist für den Arsch.“ Fontaine nennt den Spanier den „schwächsten Kapitän aller Zeiten beim FC Chelsea.“


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