Schlimmer geht immer: Die Europa League ist für die Bundesliga ein einziger Peinlich-Wettbewerb

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Schlimmer geht immer: Die Europa League ist für die Bundesliga ein einziger Peinlich-Wettbewerb

Die Bilanz der Bundesliga in der Europa League? Eine einzige Blamage, eine Peinlichkeit für eine der angeblich stärksten Ligen Europas.

Dass Eintracht Frankfurt ein Auge auf Blamage, die 24.! In der Europa League spielt die Bundesliga nicht mehr mit. Die Bilanz der deutschen Fußball-Eliteliga im europäischen Unterhaus ist eine einzige Peinlichkeit. Es droht das Peinlich-Jubiläum 2022. 

Na, liebe Leser, welches Spiel schauen Sie sich am Donnerstagabend in der Europa League an? Ajax Amsterdam gegen die Leverkusen-Bezwinger von Young Boys Bern? Molde FK, der Hoffenheim-Schreck mit den neuen Haalands beim FC Granada? Oder das Giganten-Duell Manchester United gegen den AC Milan?

Oder: Legen Sie heute einen fußballfreien Abend ein? Die Bundesliga hat ja alles dafür getan, dass bei vielen Fans heute Abend die TV-Gestaltung eben fußballfrei bleibt. Genauer gesagt, will uns die deutsche Fußball-Eliteliga schon seit 24 Jahren davon abhalten, donnerstagsabends bis zum Schluss dabei zu sein. Oder gar ein Finale in mitunter exotischen Austragungsorten wie 2019 in Baku in Aserbaidschan angespannt zu verfolgen.

In England wird die Europa League von Fans und Medien kaum ernst genommen. Obwohl die englischen Klubs den Wettbewerb seit seiner Novellierung 3-mal gewonnen haben. Der FC Chelsea (2013, 2019) und Manchester United (2017) trugen sich in die Siegerliste ein. Die deutschen Fans mögen die Europa League. Aber die Klubs lassen sie jedes Jahr aufs neue verzweifeln.

Bundesliga und Europa League? Das ist wie beim ,,Dinner for One”. The same procedure as last year? The same procedure as every year! Seit 1997, seit dem Elfmeter-Krimi des FC Schalke 04 hinter Mailand, hechelt die Bundesliga diesem Pokal hinterher. Und wird dies wohl auch im 25. Jahr tun. Sieht man von Borussia Dortmund mal ab, haben die weiteren deutschen Aspiranten Bayer Leverkusen, SC Freiburg und Union Berlin jetzt nicht unbedingt ein Vorkaufsrecht für die Finaltickets…

Spaß beiseite! Wir sind bei der Recherche in einem Kicker-Spezial (Februar 2021) auf diese Statistik gestoßen. ,,Bestes deutsches Abschneiden: Hamburger SV 2009/2010, Eintracht Frankfurt 2018/2019, Halbfinale.” Das waren sie dann auch schon, die einzigen Ausreißer deutscher Klubs in diesem Wettbewerb. Eintracht Frankfurt riss 2018/2019 alle mit auf dem Weg ins Halbfinale. In London verhinderten Zentimeter bzw. eine Fußspitze des Brasilianers David Luiz das Finale von Baku für die Hessen. Den HSV kostete ein Sekundenschlaf beim FC Fulham (1:2) das Finale im eigenen Stadion. So feierten (mal wieder) die Anderen. Atlético Madrid schlug Fulham in Hamburg (2:1). 7-mal insgesamt holten spanische Teams die UEFA Europa League, die bis dahin ,,UEFA-Cup” geheißen hatte. Dazu kam 2012 ein rein spanisches Finale und 6 weitere Halbfinal-Teilnahmen. Ein deutsches Finale im UEFA-Cup hatte es nur 1980 gegeben. Gladbach gegen Frankfurt (3:2 / 0:1). Die Älteren werden sich erinnern. Im UEFA-Cup schaffte Werder Bremen 2009 in der letzten Finalauflage die Teilnahme. Doch der Pokal ging nach 1:2 nach Verlängerung gegen Schachtjor Donezk in den Schacht. Und nicht ins Wuseum an der Weser.

Lassen wir den Sarkasmus. Deutschland steht mit den 2 Halbfinals von Frankfurt und vom HSV ziemlich blank da. Nur 8-mal in 11 Jahren gelang überhaupt ein Viertelfinal-Einzug. Das ist beschämend für eine europäische Top-Liga. Es wird ,,dem Anspruch der Liga, ihrer Klubs, ihrer Verantwortlichen und ihrer Stars nicht im Geringsten gerecht.” So bilanziert das Kicker-Sportmagazin.

Dass sich Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim aus Sympathie anschließen würden und sich bereits in der Runde der letzten 32 verabschieden, war nicht vorhersehbar. Beide hatten sich als souveräne Sieger ihrer Gruppe und mit großen Ambitionen, wenigstens auf das Halbfinale (Träumen darf man ja noch…), qualifiziert. ,,Im Parallelschwung ging's steil bergab. Beide Bundesligisten verloren ihre letzten Heimspiele.” So schrieb das Kicker-Sportmagazin am Montag nach dem ,,Aus” gegen YB Bern und Molde FK (jeweils 0:2). ,,Dabei bewegen sich Hoffenheim und Leverkusen mit einer tückischen Mischung aus Ineffizienz, Hochmut und Formschwäche durchaus in schlechter Gesellschaft und setzen die Reihe fast schon traditionell blamabler Präsentationen deutscher Starter in diesem Wettbewerb fort.”

Wäre man böswillig, würde man sagen: Europa League guckt man aus deutscher Sicht nur noch wegen Laura Wontorra…


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