Ex-Schalker: Was macht eigentlich… „Weltklassespieler“ Max Meyer?
Bei der Rückkehr des ehemaligen Kapitäns Benedikt Höwedes (30) und des früheren S04-Spielers Jefferson Farfán (34) am Dienstag mit Lokomotive Moskau in der Champions League rechnet Schalke-Trainer Domenico Tedesco (33) mit einem großen Empfang durch die Fans der Königsblauen. Ein anderer Ex-Schalker scheint derzeit komplett unter dem Radar zu sein: Max Meyer.
Der 23-jährige Max Meyer hat dem FC Schalke 04 im Sommer nach einem Transfer-Hickhack den Rücken gekehrt. Für die „Knappen“ macht Meyer 146 Bundesligaspiele (17 Tore) – und wechselt dann zum englischen Premier-League-Klub Crystal Palace. Hier stagniert die Entwicklung des Nationalspielers, den sein Berater Roger Wittmann während der stockenden Verhandlungen mit Schalke als „Weltklassespieler“ angepriesen hat, doch deutlich.
Finanziell hat sich der Wechsel auf die Insel in jedem Fall gelohnt. Meyer verdient bei Crystal Palace kolportierte 190.000 Euro pro Woche, das sind etwa 10 Millionen Euro Jahresgehalt. Mit diesem Salär ist Max Meyer der Top-Verdiener bei Palace.
Die andere Seite: Mit dem Londoner Stadtteilverein kämpft Meyer in England gegen den Abstieg.Die Bilanz von Max Meyer in seinem ersten Jahr bei Crystal Palace könnte kaum trister sein.
In bislang 13 Premier-League-Einsätzen liefert der Ex-Schalker gerade mal 2 Vorlagen. Meyer ist in London noch ohne Tor und steht bei 7 Spielen in der Startelf. 6-mal kommt er von der Bank. Max Meyer sieht man nur bei einem von 3 Saisonsiegen von Palace auf dem Platz – und das ist beim 2:0 gegen den FC Burnley am 1. Dezember als Einwechselspieler. Die Frage „Was macht eigentlich…?“ ist also durchaus gestattet…
Denn: Beflügelt hat die Ankunft des ablösefrei gewechselten Deutschen die „Eagles“ von Crystal Palace noch nicht. Der FA-Cup-Finalist von 1990 und 2016 ist auf Rang 16 gerade mal 2 Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt.
„Max trainiert gut, mir gefällt, was ich von ihm sehe“, sagt Palace-Trainerveteran Roy Hodgson (71). Warum der frühere Nationaltrainer Englands dann so selten auf den Deutschen setzt, bleibt sein Geheimnis…Kein Geheimnis: Auch beim DFB baut derzeit niemand auf Max Meyer. Der Confederations-Cup-Sieger von St. Petersburg 2017 spielt in den Planungen von Bundestrainer Joachim Löw keine Rolle mehr.
Im Frühjahr hat sich das bei seinem Berater Roger Wittmann (58) noch so angehört: „Ich rede von dem Weltklassespieler Max Meyer, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler sein wird und aller Voraussicht nach zur WM nach Russland fährt.“
Soweit kommt es nicht. Löw nimmt den Silbermedaillen-Gewinner von Rio de Janeiro 2016 nicht mit zur WM. Derzeit, so berichtet die Zeitschrift SPORT BILD (Ausgabe 48 / 2018) wird Meyer nicht einmal mehr vom Bundestrainer beobachtet.
Sein Förderer Horst Hrubesch (67), der als Coach beim erfolgreichen Olympia-Turnier 2016 – dem besten für eine westdeutsche Fußball-Auswahl – auf Meyer gesetzt hat, sieht seinen Schützling in der Pflicht. „Jetzt ist er in der Verantwortung, zu beweisen, dass er es kann und dass seine Entscheidung richtig war“, sagt der Europameister von 1980, „Max ist bisher immer alles leicht gefallen. Er muss jetzt beweisen, dass er auch arbeiten kann. Er wird dadurch erwachsen und zu einem großen Spieler.“ Vielleicht sogar zu einem „Weltklassespieler“ …