Anlässlich der Umbenennung Barcelonas Stadion für das B-Team hat Guillem Balagué für BBC Radio 5 Live in dieser Woche mit Jordi Cruyff auch über seinen Vater Johan gesprochen.
Der 45-Jährige, inzwischen Sportdirektor beim chinesischen Super-League-Klub Chongqing Lifan, und als Profi u. a. beim FC Barcelona, Manchester United, Celta de Vigo und Deportivo Alavés (CL-Finalist 2001 gegen Liverpool), hat auch unter Johan Cruyff in Barcelona trainiert.
,,Wenn du siehst, mit wie viel Emotion die Menschen über meinen Vater reden, dann siehst du, dass er ein besonderer Mann war”, sagt Cruyff junior über Cruyff senior. ,,Er kam in einer Zeit nach Barcelona, in der es politisch ziemlich schwierig war, er kam hier mit Goldkette und langen Haaren an, war ein Freigeist, er hat sich nicht über die Vergangenheit hier in Katalanien geschert”, beschreibt Cruyff in dem Radio-Interview mit Ballagué, ,,viele erinnern sich an seinen Mut und als Trainer wollte er jungen Spielern eine Chance geben.”
Eines der ersten Bilder von Jordi, benannt nach dem Nationalheiligen Katalaniens, und Johan Cruyff sieht man nach dem Triumph im Europapokal der Cupsieger 1989 in Bern. Mit 2:0 bezwingen die von Johan Cruyff trainierten ,,Barca”-Stars um Gary Lineker und Julio Salinas Sampdoria Genua. Der 15-jährige Jordi darf in der Kabine des legendären Wankdorf-Stadions (,,Keiner wankt”) den Pokal hochhalten. ,,Ich habe oft gelitten, wenn ich gegen meinen Vater im Garten Fußball gespielt habe”, hat Cruyff II selten eine Chance gegen Cruyff I, ,,mein Vater hat zwar die Schule geschmissen und er hatte außer Fußball nie einen Plan B, aber er hatte eine unglaubliche Stärke, die 99,9 Prozent aller Menschen nicht haben. Wenn er zu Hause war, konnte er komplett vom Fußball abschalten. Er hat nie negative Stimmen von dem, was er beim Fußballe erlebt hat, mit nach Hause gebracht. Aber er konnte in Gegenwart von Anderen auch sehr fordernd, autoritär und laut sein.”