FC Bayern verliert gegen Bochum. Wie konnte das passieren?
Nachdem der FC Bayern am vergangenen Samstag mit 2:4 gegen Aufsteiger VfL Bochum verloren hat, wurde die „Blamage“ für Bayern für die Presse auf der ganzen Welt zum Thema. Wie konnte es zu der Pleite kommen?
Von einer „historischen Schlappe“, bis hin zur „Demütigung“ Bayerns, über Wörter wie „Amateure“ war diese Woche in die Medien auf der ganzen Welt über das Pleite-Spiel der Bayern die Rede. Während Torwart Manuel Neuer verletzt zuhause vor dem Fernseher sitzen musste, machte Bochum in der ersten Halbzeit ein Tor nach dem anderen. Auch beim VfL Bochum war der Stamm-Torhüter verletzt – statt Manuel Riemann stand Michael Esser auf dem Spielfeld. Für Manuel Neuer stand vertretend Sven Ulreich im Tor. Obwohl Robert Lewandowski immerhin zwei Tore für Bayern machen konnte, kassierten die Bayern eine bittere Niederlage.
Vier Gegentore in der ersten Halbzeit – das hatte der FC Bayern seit 1975 nicht mehr erlebt. Damals verloren sie 0:6 gegen Eintracht Frankfurt.
Falsche Systemausrichtung als Grund?
Mitschuld soll hier Trainer Julian Nagelsmann tragen, der mit seiner neuen Systemausrichtung daneben lag. Er beförderte fünf Offensivspieler in die Startelf: Kingsley Coman, Thomas Müller, Serge Gnabry, Leroy Sané und Robert Lewandowski und das System des Spiels veränderte er zu einem 4-1-4-1. Folglich fehlte es im Mittelfeld an Spielern – Joshua Kimmich war halbwegs allein und wurde praktisch von Bochum überrannt. Bochum erzielte in der ersten Halbzeit bereits neun Torschüsse, die Bayern nur sechs – obwohl sie mehr Spielanteil hatten.
In der zweiten Halbzeit bemerkte Nagelsmann offenbar seinen Fehler und änderte das System wieder zu einem 3-2-4-1, wie die Bayern auch zuletzt gegen Leipzig gespielt hatten. Joshua Kimmich hatte wieder einen Partner im Mittelfeld und den Bochumern wurde die Offensive erschwert. Der VfL machte nur noch drei Torschüsse, Bayern dagegen 16.
Leider verpatzten die Bayern dennoch ihre vielen guten Chancen und konnten die vielen Gegentore nicht mehr ausgleichen.