Von (ganz) unten zurück an die absolute Spitze
Dass es im Fußball auf und ab geht ist normal. Doch manchmal sind die Ausschläge so groß, dass man es kaum glauben kann. Von ganz oben nach ganz unten in ein oder zwei Spielzeiten. Oder aber – und das ist brilliant. Von ganz unten zurück an die absolute Spitze. Die 25 brilliantesten Neustarts der neueren Fußball-Geschichte eben.
Wir erzählen 25 Geschichten, die wirklich außergewöhnlich sind. Und ein Vorbild für Mut, Durchhaltevermögen, den Glauben an sich selbst und Charakterstärke gepaart mit exzellenten Fähigkeiten.
Die Ausgangslagen sind dabei mehr als unterschiedlich. Denn wir haben sowohl gefallene Fußball-Engel, die sich selbst in den Schlamassel bugsiert hatten, wie Jungstars, die zu schnell aufgestiegen waren und nun ein Reset brauchten.
Vor allen Dingen erzählen wir aber von Karrieren, die eigentlich schon vorbei waren. Entweder weil Spieler oder Trainer zu alt erschienen für eine Karriere v2.0 oder aber weil sie in den Augen der Öffentlichkeit endgültig ihre Mittelmäßigkeit und ihr Unvermögen bewiesen hatten. Insbesondere die 4 letzten Comeback-Beispiele nötigen uns daher den höchsten Respekt ab.
Nummer 3 zeigt eine Entwicklung, die unglaublich und schön ist. Ein Haufen Loser aus der Provinz macht sich auf und ihnen gelingt der Durchmarsch. Und ihr Protagonist entwickelt sich innerhalb von 12 Monaten von einem Spieler, der gedemütigt wurde, bei den Ersatzspielern Torschüsse üben musste und bei dessen Einwechselung der gesamte Fanblock in nicht gespielter Agonie aufheulte, zu einem auch international gefragten Fußballprofi.
Unsere Lieblinge aber sind Nummer 1 und Nummer 2. Denn als den Protagonisten auf Platz 2 der alles entscheidende Anruf erreichte, der seine Karriere grundlegend verändern sollte, war er eigentlich schon gescheitert. Zu schlecht für eine zweitklassige europäische Liga und außer einem Titel ohne große Erfolge. Dazu häufiger abserviert, weil man es ihm trotz guter Ergebnisse und Leistungen einfach nicht zutraute.
Und jetzt sollte er, der heimliche Fußball-Intellektuelle mit den vielen Ticks und dem lustigen Dialekt jemanden unterstützen, der vom Geschäft viel weniger verstand als er. Der sich aber immer gut verkaufen konnte und jetzt einen Partner für die Kernerarbeit brauchte. Er sagte zu und von da ab ging es nur noch bergauf. Bis ganz nach oben.
Noch eine Stufe höher steht für uns aber der Mann auf Platz 1. Denn er war nicht nur praktisch schon draußen. Er war dazu auch noch alt. Und als er an einem Mittwoch morgen seinen Dienstwagen parkte, die Schlüssel abgab und sich verabschiedete bei seinem Herzensverein, da dachte niemand mehr an große nationale und internationale Erfolge und Titel.
Doch 2 Jahre später nahm die Karriere wieder Fahrt auf. Und als sich ein alter Kumpel an seine Fähigkeiten erinnerte, da setzte er zum großen Karrieresprung an und erreichte das, was noch keiner vor ihm erreicht hatte. Wenige Jahre später hatte er den Gipfel erklommen und wurde als Weltbester seiner Zunft gefeiert. Mit Recht
Dazu blieb er immer der Ehrenmann, der alle korrekt und zuvorkommend behandelte. Auf sein Wort konnte man sich verlassen und am Ende dankten sie ihm. Auch wenn er sich über seinen Abschied insgeheim doch etwas ärgerte. Denn ein Mann seines Kalibers sollte eigentlich selbst entscheiden, wann er geht und wohin.
Aber nun hatte er den Erfolg, den ihm keiner mehr nehmen konnte und den ihm keiner mehr zugetraut hatte. Einen Erfolg, dem er lange hinterhergejagt war. Und dann kam er nochmals wieder. Die Probleme waren groß. Da wussten sie keinen anderen Rat, als ihn zu bitten. Als er kam, lief es wieder.
Und noch schlimmer – er wurde für 7 Monate gesperrt und bei einem Drogentest im Jahr 2004 wurde er positiv auf Kokainkonsum getestet. In London ging nichts mehr für ihn.
Daraufhin wechselte er zu Juventus Turin, doch besser wurden seine Leistungen auch dort nicht. 2006 ging es nach Florenz. Letzte Chance.Und dann machte es wieder Klick.
5 Jahre spielte er für die Fiorentina und schoss 54 Tore in 112 Spielen. Er hatte sich selbst aus dem Sumpf gezogen, in den er sich zuvor selbst hineingebracht hatte.
Er kam im Jahr 2010 als No Name zu Borussia Dortmund und rockte gleich die Bundesliga. Nach zwei sehr erfolgreichen Spielzeiten und zwei Meistertiteln wollte er ganz schnell noch eine Stufe höher.
Im Jahr 20102 ging es zu Manchester United. Doch dort schaffte er es nicht einmal zum Super-Sub.
Also ging es 2014 wieder zurück zum BVB. Reset – Karriere reloaded v2.0.
Von 2014 bis 2016 schaffte Kagawa 19 Tore in 84 Spielen. Ganz so gut wie in seinen ersten beiden Spielzeiten beim BVB wurde er allerdings nicht wieder.
In München kam er auf ganze 15 Bundesligatore in drei Spielzeiten. Als er dann in der Hackordnung von Arsenal immer weiter nach unten rutschte und zu Inter Mailand wechselte, schien die Karriere so richtig Fahrt aufzunehmen. Nach unten.
Doch im Sommer 2015 erinnerte sich Galatasaray Istanbul an die Fähigkeiten des Stürmers. Und Podolski „performte“ und „deliverte“. So schaffte er es auch wieder zur Europameisterschaft 2016, wenn auch nur als Ersatzspieler.
Die Karriere klingt jetzt in Japan aus. Auf Poldis Art – Relaxed und mit viel Spass.
Doch dann wollte Cassano noch mehr. Im Jahr 2006 erlag er dem Werben von Real Madrid und wechselte zu den Königlichen. Doch Cassano und der Disziplinfanatiker Fabio Capello – das ging gar nicht. Dolce Vita, mangelnde Form und Skandale – schon war er außen vor.
Das änderte sich auch nicht großartig, als er schnell wieder nach Italien wechselte. Sampdoria, AC Milan, Inter Miland und Parma – überall spielte er mal gut und mal nicht. So konnte er zwar seine Karriere retten, nachdem diese in Madrid schon mehr als gefährdet war.
Ganz nach oben hat er es aber nie geschafft. Und sein Potential konnte er zum Ende der Karriere hin nie so richtig abrufen. Damit ist er eine Ausnahme in unserem Ranking.
Eines der größten Naturtalente des europäischen Fußballs der letzten 25 Jahre ist Nicolas Anelka. Aber auch ein seltsamer Typ. Im Alter zwischen 18 und 20 schoss er 23 Tore in 65 Spielen für Arsenal London.
Doch dann zog es ihn auch zu Real Madrid. Dort schaffte er genau 2 Tore in 19 Spielen in einer Saison. Also ging es zurück zum Jugendverein Paris St. Germain. Dort brachte er seine Karriere wieder in Schwung.
Doch auch wenn er 13 Titel in seiner Karriere gewann und mehr als 200 Tore schoss.
Er wurde zum Journeyman und in die Top-Kategorie der absoluten Superstars schaffte er es nicht. Anelka und Cassano – aus ihnen hätte deutlich mehr werden können.
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