Kalou gefeuert! Hertha-Stürmer sorgt für Corona-Eklat
Ligalive am Morgen – Hertha-Stürmer Salomon Kalou hat mit einem Kabinen-Video für einen Corona-Eklat gesorgt. Die DFL kritisierte die Bilder scharf.
UPDATE:
Hertha BSC hat zum Skandal-Video ihres Stürmers Stellung bezogen und ihn mit sofortiger Wirkung suspendiert!
„Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne grundlegende Regeln verstoßen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht. Hertha BSC hat daher entschieden, ihn mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren“, heißt es in einer offiziellen Mittteilung der Berliner.
Die DFL reagierte sehr verärgert auf ein Facebook-Video des Hertha-Stürmers Salomon Kalou.
“Die Bilder von Salomon Kalou aus der Kabine von Hertha BSC sind absolut inakzeptabel”, teilte der Verband via Twitter mit: “Hierfür kann es keine Toleranz geben – auch mit Blick auf Spieler und Klubs, die sich an die Vorgaben halten, weil sie die Ernsthaftigkeit der Situation erfasst haben.”
Der Ivorer war in einem selbst aufgenommen und am Montag veröffentlichten Video dabei zu sehen, wie er in der Kabine und auf dem Trainingsgelände mehrere Mitspieler und Mitarbeiter des Hauptstadtvereins mit Handschlag begrüßte. Dadurch verstieß Kalou wissentlich gegen die Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus. Die DFL findet besonders am Timing der Veröffentlichung Anstoß, da der Mittelfeldspieler der gesamten Bundesliga, in Mitten der Diskussion um einen zeitnahen Neustart, großen Schaden zufügte.
Um eine Fortsetzung der Ligen zu ermöglichen, folgen die Profiklubs derzeit einem strengen Hygienekonzept, auf dessen Basis Bundesregierung und Ministerpräsidenten am Mittwoch über einen Wiedereinstieg in die Saison diskutieren werden.
In Kalous umstrittenen Video ist außerdem zu sehen, wie ein Hertha-Mitarbeiter bei Innenverteidiger Jordan Torunarigha einen Abstrich nimmt. Der Betreuer ruft am Ende des 25-Minuten-Debakels sogar: “Sala, lösch das Video, bitte!”
Daran hielt sich der 34-Jährige aber nicht. Bisher waren die Hauptstädter für keine Stellungnahme zu erreichen.Laut SID plant die DFL einen Restart für den 15. Mai. Der ist dank der unbedachten Aktion Kalous nun noch fraglicher geworden.Die 36 Proficlubs der 1. und 2. Bundesliga haben nach den ersten Corona-Reihentests zehn Infektionen zu verzeichnen. Dies teilte die DFL am Montag mit, nachdem insgesamt 1724 Tests durchgeführt wurden.
“Die in den vergangenen Tagen erfolgten Tests haben ihren Zweck erfüllt, für zusätzliche Sicherheit zu sorgen und so die Spieler bestmöglich vor Ansteckung im Mannschaftstraining oder Spielbetrieb zu schützen”, teilte die Deutsche Fußball-Liga mit. In den kommenden Monaten soll es weiter darum gehen, die vorsorglich getroffenen Maßnahmen im Vereinsalltag sowie im privaten Bereich umzusetzen. Im Falle weiterer positiver Tests, läge die Entscheidung über die Maßnahmen bei den lokalen Gesundheitsbehörden.
Öffentlich waren bisher nur drei positive Ergebnisse beim 1. FC Köln geworden, im Rahmen der zweiten Testreihe am Sonntag fielen die Tests durchweg negativ aus.
Die DFL teilte mit, dass entsprechende Maßnahmen, “zum Beispiel die Isolation der betroffenen Personen inklusive Umfelddiagnostik”, durch die betroffenen Klubs sofort vorgenommen worden seien.
Die zahlreichen Tests sollen verhindern, dass bereits infizierte Personen am Training teilnehmen. Die DFL schloss dabei nicht aus, dass es im Rahmen der zweiten Testreihe “zu vereinzelten positiven Testergebnissen kommen” könnte, “zumal eine der Aufgaben dieses zweiten Durchgangs darin besteht, die Wahrscheinlichkeit nie gänzlich auszuschließender ‘falsch negativer’ Befunde zu senken”.
Außerdem wurden, in Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium, weitere Maßnahmen „wie ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs sowie freiwillige Testungen der Familien von Spielern (…) integriert.” Die DFL sagte zudem, dass ein Mannschaftstraining nicht nur die Genehmigung der örtlichen Behörden bedürfe, sondern auch “pro Woche zwei Tests in regelmäßigen Abständen vorgesehen” seien.Zur Teilnahme an den Olympischen Spielen bleibt der Stichtag, trotz der Verschiebung auf 2021, bestehen.
Der DFB teilte am Montag mit, dass „Spieler, die nach beziehungsweise am 1. Januar 1997 geboren sind, auch im kommenden Jahr an den Spielen in Tokio teilnehmen” dürfen. Zudem dürfen pro Mannschaft drei Spieler aufgestellt werden, die vor dem Stichtag geboren wurden.
“Es ist sinnvoll, dass die Empfehlungen der FIFA und des DFB vom Internationalen Olympischen Komitee aufgenommen wurden und die 1997er-Jahrgänge ihre Spielberechtigung behalten können”, bestätigte DFB-Trainer Stefan Kuntz, der die deutsche Mannschaft im japanischen Tokio betreuen wird: “Ich freue mich für die Jungs, weil sie durch den zweiten Platz bei der U21-EM 2019 auch für die Qualifikation gesorgt haben.”Das IOC beschloss am 24. März die Verschiebung der Spiele um Jahr, aufgrund der Corona-Krise. Olympia wird somit vom 23. Juli bis 8. August 2021 stattfinden.