Lopetegui und Co.: Die schlechtesten Trainer von Real Madrid seit 1990

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Lopetegui und Co.: Die schlechtesten Trainer von Real Madrid seit 1990

Schluss, fertig, ab! Julen Lopetegui (52) ist nicht mehr Trainer von Real Madrid. Nach der 1:5-Demütigung im Clasico beim FC Barcelona zog Reals mächtiger Präsident Florentino Pérez die Notbremse – und installierte den früheren Madrilenen Hérnan Solari (42) als Interimscoach. Lopetegui gehört mit einer Punktausbeute von nur einem Zähler aus den letzten 5 Partien in „La Liga“ zu den schlechtesten Trainern der Königlichen seit 1990.

Am Montag hat sich Real von Coach Julen Lopetegui getrennt. Das Wirken des 52-Jährigen wird als eines der größten Trainer-Missverständnisse in die ruhmreiche Klubgeschichte eingehen. Unter Lopetegui gibt es in den letzten 5 Liga-Spielen nur einen einzigen Punktgewinn. Real Madrid ist in der spanischen Primera Division auf Rang 9 abgestürzt. Läuft es für die erfolgsverwöhnten Madrilenen weiter so unglücklich, könnten sämtliche Saisonziele verpasst werden.

Der neue Mann, der nur interimsmäßig auf der Bank von Los Blancos Platz nimmt, könnte die Lage rund um das Estadio Santiago Bernabeu etwas beruhigen: Hérnan Solari, selbst zwischen 2000 und 2005 Spieler bei den Königlichen. Solari weiß, wie Real tickt. Er hat zuvor die U19 von Real Madrid und das Farm-Team FC Castilla, Reals berühmte Talentschmiede, trainiert. Diesen Job haben vor ihm u. a. auch die späteren RM-Trainer Zinedine Zidane und Rafael Benítez ausgeübt.

Unglücklicher als Julen Lopetegui agieren nur wenige Trainer in Madrid. Mit der vorzeitigen Bekanntgabe seines Engagements in Madrid einen Tag vor dem WM-Start verliert er erst seinen Job als spanischer Nationaltrainer. Im Juli läuft ihm auch noch Superstar und Tor-Maschine Cristiano Ronaldo (33) zu Juventus Turin davon. No Ronaldo, no party: Nur 10 Tore erzielt Real in 14 Liga-Spielen unter der Regie von Lopetegui – und ohne den Portugiesen.

Bis 2021 wäre Lopeteguis Vertrag in Madrid noch gelaufen. Seine Entlassung begründet Real mit der „großen Diskrepanz zwischen der Qualität des Kaders und den erreichten Ergebnissen“ Nach nur 120 Tagen ist seine Amtszeit in der spanischen Hauptstadt Geschichte. Nur 3 Trainer waren seit 1990 über eine kürzere Zeit für die Königlichen verantwortlich als Lopetegui.José Antonio Camacho (53) hat sich als Spieler mit nicht weniger als 10 spanischen Meisterschaften bei Real Madrid mehr als verdient gemacht.

Als Trainer ist der 2-fache WM-Teilnehmer aus Spanien 2004 nur ganze 80 Tage im Amt. Der frühere Torhüter Mariano Garcia Remón wirkt im gleichen als Trainer von Real Madrid 101 Tage.

Der legendäre Vincente del Bosque (67), Spaniens Weltmeister-Coach von 2010 und Real-Ikone, bleibt bei seinem ersten Engagement in Madrid nur 114 Tage.

7 Tage länger ist Julen Lopetegui für das Star-Ensemble um Weltmeister Toni Kroos verantwortlich. Das 1:5 im Clasico beim FC Barcelona sorgt für das Ende seiner Trainerzeit in Madrid.Blicken wir rein auf die Punkte-Ausbeute, so finden wir Julen Lopetegui unter den am schwächsten liefernden Real-Trainern seit 1990 auf Rang 2.

Der 52-Jährige holt nur 1,43 Punkte aus 10 Spielen. Schlechter ist rein von der Punktanzahl her wiederum del Bosque. Vom 8. März 1994 betreut del Bosque Real in 12 Spielen – bei 5 Niederlagen und 23 Gegentoren. Den Clasico gegen Barca kann auch er nicht gewinnen – 0:1 am 37. Spieltag in der Primera Divison.

Wesentlich besser läuft es für den stillen del Bosque in seiner 2. Amtszeit von 1999 bis 2003. Mit seiner ausgeglichenen Art versteht er es, das Star-Ensemble um Luis Figo, Roberto Carlos, Ronaldo und Zinedine Zidane auszubalancieren – und holt mit den Königlichen 2-mal die Champions League.

Real-Legende Alfredo di Stefano († 2014) coacht seinen Herzensverein von 1990 bis 1991 in 19 Spielen – holt aber in einer Umbruchszeit von Los Blancos nur 1,53 Punkte pro Spiel.Der Niederländer Leo Beenhakker (76) entzürnt 1998 in Diensten von Feyenoord Rotterdam die deutschen Fußballfans mit nur einem Satz. „Haben Sie genügend Zeit?“, beantwortet der Coach die Frage nach den Problemen des deutschen Fußballs mit einer Gegenfrage.

Die Quittung erhält er mit Feyenoord im Rückspiel gegen den VfB Stuttgart. Wie aufgedreht agieren die Schwaben um Fredi Bobic im „De Kuip“ und werfen Beenhakkers Team mit 3:0 nach 1:3 im Hinspiel noch aus dem UEFA-Pokal.

In seinen 150 Tagen bei Real Madrid 1992 – es ist sein 2. Engagement in Madrid nach 1986 – versiebt Beenhakker ebenfalls eine UEFA-Cup-Chance. 0:2 nach 2:1-Erfolg in Bernabeu gegen den AC Turin – und Real ist draußen.

Beenhakkers Bilanz 1991/92: 27 Spiele, darunter 7 Niederlagen und ein Punkteschnitt von 1,70.


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