Salmmedaillons und Fasanenessenz „mit kleinen Bällchen und Fleischauswahl ,,nach Meisterart“
Der 1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 e.V (kurz 1. FSV Mainz 05) wurde im Jahr 1905 gegründet. Der gesamte Verein hat (Stand: 1. Januar 2019) 12.417 Mitglieder.
Der Verein stieg im Jahr 2004 erstmals in die Fußball-Bundesliga auf und hielt sich dort bis zum Jahr 2007. Nach einem Jahr in der 2. Bundesliga erfolgte 2009 der Wiederaufstieg. Seitdem spielen die ,,Null-Fünfer” durchgehend im deutschen Fußball-Oberhaus.
Zu den größten sportlichen Erfolgen gehören das Erreichen des Halbfinals im DFB-Pokal in der Spielzeit 2008/2009 sowie der sechste Tabellenplatz zum Abschluss der Saison 2015/2016, der die direkte Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Europa League bedeutete.
Mainz 05 trägt seine Heimspiele seit 2011 in der Opel Arena, ursprünglich Coface Arena aus. Das Stadion liegt am Eingang der Stadt Mainz auf den Feldern von Bretzenheim in unmittelbarer Nähe zur neuen Fachhochschule und zur Universität. Es bietet 34.000 Zuschauern Platz und ist über ein Bus-Shuttle vom Mainzer Hauptbahnhof problemlos zu erreichen. Karten für die Heimspiele des 1. FSV Mainz 05 sind mit Ausnahme gegen die Top-Teams FC Bayern und BVB – relativ leicht zu erwerben. Bis zur Fertigstellung der Arena am 3. Juli 2011 spielte Mainz 05 im Bruchwegstadion. Dieses war für internationale Auftritte nicht zugelassen. Den Umzug zelebrierten die Mainzer mit einem Karnevalszug vom Bruchweg zur Arena. Auch das ist Tradition!
Der 1. FSV Mainz 05 ist in vielerlei Hinsicht ein ,,etwas anderer”, innovativer Bundesliga-Verein.
Dass die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt eine Karnevalshochburg ist, schlägt sich auch bei Mainz 05 nieder. Bei jedem Tor des FSV erklingt der ,,Narhalla-Marsch” als Jingle, zur ,,Fassenacht” tritt das Team traditionell in einem eigenen Editions-Trikot in den Farben Rot-Gelb-Blau-Weiß an und mitunter sind auch Spieler und Offizielle des Vereins beim großen Rosenmontagsumzug mit dabei.
,,Als Freudenhaus, nur ohne Politik” bezeichnete der Autor Daniel Stolpe in seinem Bildband 50 Jahre Bundesliga (2013) den Klub, der bis 1988 in der Zweit- und Drittklassigkeit spielte. Das Publikum in Mainz gilt als sehr fachkundig, fair und sympathisch. Wer nach Mainz zum Fußball kommt, wird immer wieder gerne wieder dort hin kommen. Der Verein selbst bezeichnet sich seit 2010 als ,,1. klimaneutraler Klub der Bundesliga”.
Bereits nach dem Umbau des Bruchwegstadions 2004 installierte der Verein eine Photovoltaikanlage auf einem Tribünendach. Der Verein wurde 2007 von der Stadt Mainz für sein vorbildliches betriebliches Umweltmanagement als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet. Ökologische Aspekte spielten beim Bau der Opel Arena und ihrer technischen Ausstattung eine wichtige Rolle. Auf dem Dach entstand hier ebenfalls eine der damals drei größten Solardach-Anlagen auf Fußballstadien in Deutschland, die seitdem jährlich etwa 700.000 kWh Strom erzeugt und ins öffentliche Netz einspeist. Die Anlage vermeidet so jährlich den Ausstoß von etwa 470 Tonnen Kohlendioxid.
Der größte Erfolg gelang Mainz 05 unter Trainer Martin Schmidt in der Saison 2015/2016. Platz 6 bedeutete zwar nur die zweitbeste Bilanz der Vereinsgeschichte – aber erstmals spielten die Rheinhessen in der Europa-League-Gruppenphase.
In Gruppe C musste sich die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz mit Rang 3 hinter den beiden europäischen Schwergewichten RSC Anderlecht und AS St. Etienne zufriedengeben. Lediglich gegen FK Qäbälä aus Aserbaidschan gelangen 2 Siege (3:2 und 2:0).
Das größte Drama ereilte den Verein am 25. Mai 2003. Ein 4:1 bei Eintracht Braunschweig mit 4 Toren von Benjamin Auer war zu wenig. Aufstiegs-Konkurrent und Erzrivale Eintracht Frankfurt besiegte im Parallelspiel Absteiger SSV Reutlingen durch 3 Tore in den letzten 7 Minuten mit 6:3 und zog in allerletzter Sekunde dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz vorbei.
Die höchsten Siege der Mainzer stammen fast alle aus ihrer Jahrzehnte andauernden Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga bzw. zur Regionalliga Südwest. Es waren dies ein 9:1 gegen die Sportfreunde Eisbachtal und ein 8:0 gegen den pfälzischen Fast-Bundesligisten SV Alsenborn in der Regionalliga-Saison 1973/74. In der Bundesliga galt: ,,Null-Fünf liebt Fünf-Null”: 3-mal gelang den Mainzern ein 5:0-Erfolg in der Bundesliga, gegen den SC Paderborn (2015) und 2-mal gegen den SC Freiburg (2004/2005 und 2018/2019). Die größte Peinlichkeiten, die nicht mehr als Karnevals-Scherze durchgehen konnten, leisteten sich die Mainzer in ihrer ersten Zweitliga-Saison 1988/89 – 0:7 beim SV Darmstadt 98.
Was nur wenige wissen…
Für die Mainz-Hater (5 Mainzer Fußball-Tragödien)
Wer Mainz nicht mag, bleibt in den Chroniken sicher gern auch in der Saison 2006/2007 hängen. Die Abstiegssaison aus der Bundesliga bringt…
die schlechteste Punkt-Ausbeute in der Bundesliga: 34 Punkte bedeuten Rang 16, den den direkten Abstieg und damit die schwächste Bilanz von Mainz 05 in der 1. Liga.
die schlechteste Tor-Differenz in der Bundesliga: Minus 23 – in dieser Saison gilt: ,,Abwehr ist nicht so Mainz”.
Für die Mainzer Fans…
Ein Transfer-Meister mit schillernden Präsidenten. FSV Mainz 05 – Hier beginnen Fußballkarrieren! Wer könnte es besser wissen als Jürgen Norbert Klopp, der am 1. Juni 2019 mit dem FC Liverpool Champions-League-Sieger wird. ,,Alles was ich bin, bin ich durch euch”, sagt ,,Kloppo”, der als Spieler un als Coach den Klub geprägt hat wie kaum ein anderer, bei seinem Abschied 2008 unter Tränen. Doch nicht nur seine Karriere kam in Mainz in Schwung.
Dass Mainz 05 ein ,,Karnevalsverein” ist und mit Ausnahme der Deutschen Amateurmeisterschaft von 1982 noch nie einen Titel im Senioren-Bereich gewonnen hat, wissen auch in Frankfurt alle. Weniger bekannt sind dagegen diese Fakten.
Der 3-fache Zidan: Tja, Mohamed Zidan konnte wohl nur in Mainz glücklich werden. Der Ägypter, 2011 mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, flüchtete schon 2005 auf Leihbasis von Werder Bremen ins Bundesliga-Idyll nach Mainz. 2007 wurde er fest verpflichtet, ehe er nach den Stationen HSV und BVB 2012 noch ein 3. Mal unter Vertrag genommen wurde. Der Publikumsliebling erzielte 29 seiner 47 Bundesliga-Tore für den FSV.
Noveski – Einer wie Kaltz und Körbel: Der Mazedonier Nikolce Noveski ist mit 313 Bundesliga-Spielen absoluter Rekord-Profi des 1. FSV Mainz 05 im deutschen Fußball-Oberhaus. Damit steht er in der Reihe der Bundesliga-Rekordspieler mit Legenden wie Manni Kaltz oder Karl-Heinz Körbel. 2004 von Erzgebirge Aue verpflichtet, prägte der Innenverteidiger 14 Jahre lang das Team mit.
Ehrenspielführer: Dimo Wache stieg mit Mainz 05 2004 in die Bundesliga auf. Der Keeper, der eigentlich aus Norddeutschland stammt, war auch bei den vergeblichen Anläufen 1997, 2002 und 2003 schon dabei. Zwischen 1995 und 2010 machte Wache mehr als 400 Pflichtspiele für die ,,Null-Fünfer” und wurde dafür als 3. Spieler und überhaupt erster Bundesligaprofi der Mainzer zum Ehrenspielführer des Vereins ernannt.
Erster Nationalspieler: Der erste Profi des 1. FSV Mainz 05, der das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft trug, war Manuel Friedrich. Der Innenverteidiger gab 2006, im Vorfeld der Heim-WM, sein Länderspiel-Debüt und lief insgesamt 9-mal für Deutschland auf.
Verjagt: Kaiserslautern und Mainz, das wird niemals zusammenpassen. Der 4-malige Deutsche Meister aus der Pfalz und der Emporkömmling aus Rheinhessen, der mit dem BL-Aufstieg 2004 und dem charismatischen Coach Jürgen Klopp einen enormen Popularitätssprung machte, mögen sich nicht und werden sich vermutlich auch nie mögen. Dass dies auf Gegenseitigkeit basiert, bekam am 3. Juli 2011 auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) zu spüren. Der Landesfürst, der seine Verbundenheit mit dem 1. FC Kaiserslautern oft und gern betont (,,Ich hänge seit der Kindheit an der Mannschaft”), wurde bei der Arena-Eröffnung in Mainz dermaßen ausgepfiffen, dass er vorzeitig abreiste…
Zuschauer-Minusrekord: Mainz 05 gilt in der Bundesliga bei Auswärtsspielen nicht als der zugkräftigste Gegner. Abzählbar waren allerdings die Zuschauer bei der Zweitliga-Partie 1991/92 beim SC Freiburg. Nur 200 Fans sahen am 17. November 1991 einen 2:0-Erfolg des Sport-Club gegen die Rheinhessen.
Die Fusion, die es nie gab: In den späten 1960er-Jahren schien Mainz 05 in der sportlichen Bedeutungslosigkeit zu versinken. Traditionsklubs wie der 1. FC Kaiserslautern, Wormatia Worms oder der FK Pirmasens lagen im beschaulichen Rheinland-Pfalz sportlich und in der Publikumsgunst um Längen vor den Landeshauptstädtern. Was also tun? Nachdem sie bereits in der Schlussphase der Saison 1968/69 den Abstiegsplätzen gefährlich nahe gekommen waren, musste die überalterte Mannschaft im folgenden Jahr als Drittletzter überwintern. Der Verein dachte über eine Fusion mit dem noch schlechter stehenden Nachbarn SpVgg Mainz-Weisenau nach, die von den SVW-Mitgliedern jedoch mit so deutlicher Mehrheit abgelehnt wurde, dass das Votum der 05-Mitglieder gar nicht mehr stattfand. Dem FSV gelang am Saisonende den Klassenverbleib, die Weisenauer stiegen ab.
Start-Rekord: 7 Mainzer Siege in Folge, u. a. ein 2:1 beim FC Bayern München am 25. September 2010, bedeuteten in der Saison 2010/2011 die Einstellung des Bundesliga-Startrekords. Erst am 8. Spieltag stoppte eine 0:1-Heimpleite gegen den HSV den Run der Bruchweg-Boys.
Lieblingsgegner: 15 Siege gegen den gleichen Kontrahenten- diesen vereinsinternen Bestwert schaffte der FSV gleich gegen 4 Klubs – 1. FC Nürnberg, Hannover 96, SC Freiburg und Röchling Völklingen waren bzw. sind die liebsten Gegner der Mainzer…
Torschützenkönig: Der 1. FSV Mainz 05 stellte mit Andrij Woronin nur einen einzigen Torschützenkönig im deutschen Profifußball. Der Ukrainer erzielte in der 2. Bundesliga-Saison 2002/2003 insgesamt 20 Tore – zum Aufstieg reichte es jedoch abermals nicht…
Wild Card für Europa: Als Gewinner der deutschen Fair-Play-Wertung wurde Mainz 05 im Sommer 2005 am Ende der ersten Bundesliga-Saison der dem DFB zugeloste Startplatz in der UEFA-Pokal-Qualifikation zugesprochen. Dort scheiterte die Mannschaft von Jürgen Klopp nach Siegen über die Pokalsieger Armeniens (FK MIKA Aschtarak; 4:0, 0:0) und Islands (ÍB Keflavík; 2:0, 2:0) in der 1. Hauptrunde des UEFA-Cups am späteren Sieger FC Sevilla. Nach einem überraschenden 0:0 in Sevilla entschieden die Spanier auch das Rückspiel, das ebenso wie die beiden Heimpartien in den Qualifikationsrunden in der Frankfurter Commerzbank-Arena ausgetragen wurde, mit 2:0.
Infos umfassen: Alter der Spieler, Einsätze, Gespielte Minuten, Gegentore, Zu Null gespielt, Einwechselungen, Auswechselungen, Gelbe Karten, Rote Karten, Ampelkarten.