Gregg rennt während des Unglücks 2-mal zum brennenden Flugzeug-Wrack zurück.
Der Keeper schleppt geistesgegenwärtig seine Mitspieler Dennis Viollet und Bobby Charlton sowie andere Passagiere aus der Gefahrenzone, darunter auch die schwangere jugoslawische Diplomaten-Ehefrau Vera Lukic und ihre erst 20 Monate alte Tochter. Bobby Charlton wird mit seinem Sitz aus der Maschine katapultiert – und überlebt mit leichten Schnittwunden am Kopf.
Tommy Taylor (26), David Pegg (22), Roger Byrne (28), Eddie Colman (21), Mark Jones (24), Billy Whelan (22) und Geoff Bent (25) – sind sofort tot. Der hoch talentierte Mittelfeldspieler Duncan Edwards (21) erliegt am 21. Februar 1958 im Münchner Klinikum rechts der Isar als 8. Spieler aus der Mannschaft von Manchester United seinen schweren Verletzungen. John Berry (31) und Jackie Blanchflower (24) werden bei dem Unglück so schwer verletzt, dass sie ihre Fußballerlaufbahn beenden müssen. Eine hoffnungsvolle Mannschaft wird mit einem Schlag auseinandergerissen.
„Die Busby Babes waren das beste Team Englands“, sagt Harry Gregg Jahre später, „sie haben ihr Glück gegen jede Chance gemacht. Damals hieß es im englischen Fußball nur: Mit Kindern gewinnst du nichts!“ Dieses konservative Vorurteil widerlegt Uniteds Trainer Matt Busby (1909 – 1994) mit seinen jungen Wilden ein für allemal. Gregg ist erst zwei Monate zuvor zu United gewechselt, für die damalige Rekordsumme für einen Torhüter von 23.000 Pfund. Für seinen Einsatz beim ,,Munich Air Desaster” wird er von Königin Elizabeth II. mit dem Orden des Britischen Empire ausgezeichnet. Schon 2 Wochen nach der Katastrophe steht Gregg beim emotionalen FA-Cup-Erfolg gegen Sheffield Wednesday wieder im United-Tor. Bei der WM 1958 in Schweden erreicht er mit Nordirland das Viertelfinale und wird als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet. ,,Er wird für immer dafür in Erinnerung bleiben, was er in München getan hat”, sagt United- und England-Legende Sir Bobby Charlton später über Gregg, a,,Aber darüber hinaus war er auch ein wirklich starker Torhüter.” Gregg selbst betonte immer, er wolle, dass sich die Leute an seine Karriere als Spieler erinnern, “nicht an das, was aus einer kurzentschlossenen Eingebung heraus geschah”. Ganz schön bescheiden.