Nach 15 Jahren verlässt er den DFB
Mit der Abwahl aus dem DFB-Präsidium hat Rainer Koch nach 15 Jahren nicht gerechnet, und doch hat er sie selbst zu verantworten. Bis heute fällt ihm die Entscheidung schwer – seine Zukunft beim DFB ist unklar
Eigentlich hatten alle damit gerechnet, dass der Präsident des süddeutschen und bayerischen Fußballverbandes, Rainer Koch, eine einflussreiche Rolle beim DFB beibehält. Er sollte für seinen Stellvertreter Ronny Zimmermann Platz machen als erster DFB-Vizepräsident Amateure, jedoch weiterhin einen Platz als normaler Vizepräsident behalten. Koch gilt seit langer Zeit als umstritten, und beim vergangenen Bundestag hatte er es nicht mehr ins Präsidium geschafft, wobei er 15 Jahre lang im Gremium saß. Jetzt ist seine Zukunft bei der UEFA im Exekutivkomitee noch offen.
Er schoss sich durch seine Bewerbungsrede ins Aus
Er wollte gerne wieder zum Vizepräsident gewählt werden, die Weichen dafür waren eigentlich auch schon gestellt. Doch dann unterlag er in der geheimen Abstimmung Sportwissenschaftlerin Silke Sinning, die mit 163 zu 68 Stimmen Koch deutlich überstimmte. Dabei hatte sie selbst gar nicht damit gerechnet, überhaupt gewinnen zu können. Dafür könnte Kochs Bewerbungsrede gesorgt haben – denn damit machte er sich bei den Wählern unsympathisch. Dabei sagte er unter anderem, wer nicht für ihn sei, solle an der Wahl gar nicht teilnehmen. Denn er sei schließlich doch von seinem Verband als regulärer Vertreter nominiert.
Gescheitertem Koch „ging es schon mal besser“
Für den gescheiterten Rainer Koch ist die Abwahl aus dem DFB-Präsidium bis heute nicht leicht. Er verwand danach leise durch einen Seitenausgang aus dem Bonner World Conference Center und wollte nicht über seine Niederlage sprechen. Der neue 1. Vizepräsident Ronny Zimmermann berichtete der „Rhein-Neckar-Zeitung“, dass es Koch schon mal besser ging als jetzt. Fußball sei sein Leben. Außerdem habe er ein unglaubliches Fachwissen, und sei engagiert gewesen, nur kam er manchmal nicht so gut rüber.