Premier League: Erik Durm droht als Weltmeister der Abstieg
Der Wechsel von Erik Durm (26) zu Huddersfield Town in die englische Premier League soll ein Neuanfang für den Ex-Dortmunder werden. Doch mit dem Klub aus Yorkshire steckt der Weltmeister von 2014 tief im Abstiegskampf.
Erik Durm hat schwere Zeiten hinter sich. Bei Borussia Dortmund hat der Rechtsverteidiger seit 2016 nach Knie-Operation, Hüftverletzung und weiteren Blessuren mehr als 60 Pflichtspiele verpasst.
Im Sommer 2018 der Befreiungsschlag. Mit der Ankunft von Trainer Lucien Favre (61) und dem neuen Außenverteidiger Achraf Hakimi ist Durms Zeit beim BVB zu Ende. Er wechselt ablösefrei zu Huddersfield Town in die englische Premier League.
Hier ist vieles vertraut: Durm kennt Huddersfields deutschen Coach David Wagner ebenso wie dessen Assistenten Christoph Bühler aus Dortmunder Zeiten.„Ich bin froh, dass ich in Huddersfield endlich wieder spielen kann“, sagt der gebürtige Pirmasenser Durm zu Weihnachten 2018 der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ.
„Das war eine schwierige Situation für mich, für meine Familie, für meine Freunde“, sagt er dem Blatt, „ich komme von der Hüftverletzung zurück und verdrehe mir den Knöchel. Ich habe die Reha alleine gemacht, war über sechs Monate allein in München, alleine im Hotel, das war nicht so einfach.“
Bei Huddersfield Town droht im nun ein sportlicher Rückschlag. Der Klub aus Yorkshire, 2017 in einem legendären Elfmeter-Krimi im Playoff gegen den FC Reading in die englische Fußball-Eliteliga eingezogen, steht nach 21 Spielen mit nur 10 Punkten am Tabellenende.
Erik Durm macht sein erstes von bisher 16 Premier-League-Spiel am 1. September 2018 beim 1:1 gegen den FC Everton, wird nach seiner langen Verletzungspause behutsam an den Kader herangeführt. In Wolverhampton (2:0), beim einzigen Saisonsieg, liefert er seine erste Tor-Vorlage in der englischen Superliga.Die Negativ-Serie mit dem drohenden Abstieg ärgert Durm. „80, 85 Prozent der Partien haben wir gut gespielt“, sagt er der RHEINPFALZ, „wir hatten ein sehr hartes Auftaktprogramm, aber klar, wir haben zu wenig Punkte.“
Vornehm ausgedrückt: Huddersfield und Durm, der neben Christopher Schindler, dem Ex-BVB-Spieler Chris Löwe oder Elias Kachunga einer von vielen Deutschen im Kader ist, droht der Abstieg. Der 3-fache englische Fußballmeister hat die letzten 8 Spiele allesamt verloren.
Geht es wieder zurück in die Championship, wäre Durm der 2. Weltmeister von Rio 2014, der absteigen muss. Kevin Großkreutz, der hat 2016 mit dem VfB Stuttgart den bitteren Gang in die 2. Liga angetreten.
Aber: Unter den deutschen Weltmeistern erwischt es seit 1980 noch ganz andere Spieler. Wolfgang „Otto“ Kleff, 3. Torhüter im deutschen Weltmeisterkader von 1974, steigt 1980 mit Hertha BSC ab. Andreas Brehme, WM-Siegtorschütze von 1990, weint nach dem Abstieg mit Lautern 1996 in Leverkusen bittere Tränen im Arm von Rudi Völler. Auch die Welt- und Europameister Andreas Möller und Thomas Häßler bleiben nicht verschont. Der Frankfurter Möller muss in seinem letzten Profi-Jahr 2004 mit der Eintracht runter, „Icke“ Häßler 1998 mit dem Karlsruher SC.