Premier League: Ist Pep Guardiola ein Fan-Verächter?
Pep Guardiola (49) hat die aus seiner Sicht schwache Besucherzahl beim FA Cup-Spiel Manchester City gegen FC Fulham (4:0) kritisiert und sich mehr Unterstützung gewünscht. Das wollen die loyalen Fans so nicht stehen lassen. Sie gehen gegen den Spanier in die verbale Offensive.
Eine übernatürlich große Nähe zu den Fans ist Erfolgscoach Pep Guardiola (49) noch nie nachgesagt worden.
Der stolze Katalane gilt nicht eben als ,,Mann aus dem Volk”, sucht selten den direkten Kontakt zu den Anhängern, ist zurückhaltender im Umgang mit ihnen als etwa Jürgen Klopp (52) oder der legendäre Klaus Toppmöller.
Nun hat sich Guardiola Ärger mit dem offiziellen Supporters Club von Manchester City eingehandelt. Die Fan-Vereinigung kritisiert den City-Coach nach dem FA-Cup-Erfolg gegen den Zweitligisten FC Fulham (4:0).
Guardiola hat zuvor den angeblich schwachen Besuch im Etihad Stadium gegen den Ex-Premier-League-Klub aus London moniert.,,Ich wünsche mir am Mittwoch etwas mehr Unterstützung”, sagt Guardiola mit Blick auf das Ligapokal-Halbfinale unter der Woche gegen den Stadtrivalen Manchester United.
Gegen Fulham haben nur 39.223 Zuschauer die Stadiontore im Etihad Stadium passiert. ,,Ich war überrascht, dass das Etihad nicht ausverkauft war”, stichelt Guardiola. Und das, obwohl in der 4. Runde des englischen FA Cups kein Spiel besser besucht war als das von Guardiolas Mannschaft gegen die ,,Cottagers”.
Die Fans der ,,Citizens” haben prompt reagiert und ihre Loyalität zum englischen Fußballmeister bekräftigt. Die Anhänger unterstellen Guardiola nun ihrerseits, nicht auf Tuchfühlung mit der Fanbasis des von einem Konsortium aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mäzenierten Klubs zu sein.
Das könnte man fast so sehen! Es gibt zwar die Pep-Ansprachen nach gewonnenen Meisterschaften mit bunter Mütze oder ein kurzes Winken und ein Gang in Richtung Fankurve, aber das ist schon fast die höchste Stufe der Eskalation.Kevin Parker, Generalsekretär des offiziellen Manchester City Supporters Klubs, hat seine Frustration über Guardiolas Aussagen zum Ausdruck gebracht.
,,Ich war sehr enttäuscht und ich weiß nicht, was Pep damit bezwecken will”, sagt Parker der britischen Zeitung Daily Mail am Montag, ,,er spielt damit den Kritikern in die Hände, die unser Stadion als Emtyhad (,,Leeres Etihad”, d. Red.) bezeichnen.”
Die Stimmung in der Arena des amtierenden Meisters gilt auf der Insel als, na ja, sagen wir mal, ausbaufähig. Man will ja auch niemandem Probleme bereiten… ,,Wir fühlen uns zu Unrecht von anderen Klubs kritisiert und unser Trainer macht es noch schlimmer”, ärgert sich Parker, ,,ich nehme an, er hat nicht annähernd einen Bezug zur finanziellen Realität von Fußballfans.”
Dieser Satz von Parker dürfte Guardiola, einem Maurersohn aus Santpedor in Katalonien, weh tun: ,,Er muss akzeptieren, dass die Fans von Manchester City immer noch der Arbeiterklasse angehören und sehr viel ihres Geldes für Fußball ausgeben. Deshalb sollte er aufhören, auf uns einzudreschen. Die Loyalität der City-Fans, die 35 Jahre auf einen Titel gewartet haben, anzuzweifeln, ist nichts für mich…”