Schalke in die 2. Liga? Schlimmer – Es droht der Sturz ins Nichts!
Teurer Kader, miserable Finanzen: Der Abstieg von Schalke 04 in die 2. Liga könnte zum totalen Absturz des Revierklubs führen.
Die Lage für den FC Schalke 04 hat sich nach dem 17. Spieltag der Bundesliga weiter zugespitzt. Dem Revierklub Schalke droht der 4. Abstieg in die 2. Liga. Oder stürzt S04 gar in die Drittklassigkeit?
1:2 (0:1) im direkten Abstiegs-Duell gegen den 1. FC Köln. Platz 18 und 8 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Nie ging es dem FC Schalke 04 schlechter. Der Sturz in die 2. Liga oder gar noch tiefer könnte den Revierklub in ein paar Monaten ereilen.
Der Heilsbringer saß nur auf der Tribüne. Klaas-Jan Huntelaar (37), am Dienstag von Ajax Amsterdam zurückgeholt, war am Mittwochabend (noch) zum Zuschauen verdammt. Ob der ,,Hunter” den Revierklub noch retten kann, bleibt spekulativ. Unten auf dem Rasen der Veltins Arena mühte sich derweil ,,The Kol.” Sead Kolasinac, 1. Schalke-Rückkehrer vom FC Arsenal, schied gegen Köln nach 71 Minuten verletzt aus.
Das sagt eigentlich alles über die Gemütslage in Gelsenkirchen. Die Zahlen sprechen klarst für den Sturz des FC Schalke 04 in die 2. Liga. 7 Punkte aus 17 Spielen. Platz 18. Finanziell würden Schalke in der 2. Liga unglaubliche Kosten die Luft abdrücken. Die TV-Erlöse würden auf rund 7 Mio. Euro schrumpfen. Damit einher ginge eine Reduzierung der um die 100 Mio. Euro kolportierten Gehaltskosten.
,,Die Mannschaft würde in ihrer jetzigen Form auseinanderbrechen”, nannte das nicht mehr Sportvorstand Jochen Schneider, von dem man sich trennen wird. Wie Schalke in der 2. Liga diese Schlüsselposition besetzen würde, ist völlig offen.
Schalkes Schulden werden von dem Fachmagazin auf ca. 240 Millionen Euro beziffert. ,,Abstiegsrang, hohe Verbindlichkeiten, teurer Kader: Der FC Schalke 04 befindet sich vor dem Untergang”. Das Kicker-Sportmagazin hat wenig Hoffnung.
Der Blick in die königsblaue Vergangenheit birgt nicht viel, woran man sich halten kann. Okay, Schalkes 3 Abstiege erfolgten allesamt in den 1980er-Jahren. Das war eine andere Welt. Eine andere Fußball-Welt. 1981 stieg Schalke nach 55 Jahren Erstklassigkeit ab. ,,Wir steigen wieder auf, wir steigen wieder auf”. So musste Schalkes Betreuer-Legende Charly Neumann († 2008) bitterlich weinende Fans trösten. Dem direkten Wiederaufstieg 1982 folgte nur ein Jahr später der 2. Sturz von Schalke in die 2. Liga.
Dieses Mal über die Relegation. 1:3 und 1:1 gegen den ,,Werksklub” Bayer 05 Uerdingen. 1984 kehrte Schalke zurück, um sich 1988 wieder in die 2. Liga zu verabschieden. Nach der Saison 1987/88 desolat. Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher kassierte 84 Gegentore. Selbst das Comeback des ältesten Feldspielers der Liga-Historie, Klaus Fichtel (44), nützte nichts. ,,Neubeginn aus Scherben”, titelte das Kicker-Sportmagazin 1988.
Dieser Neubeginn fand zunächst nicht statt. 1989 stand Schalke vor dem Sturz in die Drittklassigkeit. Ein gewisser Peter Neururer rettete den Revierklub mit 6 Siegen und 2 Remis aus den letzten 10 Spielen vor dem Gang in die Oberliga. Der Einstieg des Klinik-Besitzers Günter Eichberg (,,Professor Brinkmann” / † 2018) brachte 1991 die Bundesliga-Rückkehr. Aber keine finanzielle Konsolidierung. 1994 trat Eichberg nach SPIEGEL-Enthüllungen zurück. Die Hamburger Autoren warfen dem „Scharlatan“ einiges vor, Eichberg hatte den FC Schalke 04 angeblich mit Bestechung, Finanztricks und Millionenkrediten ruiniert. Rudi Assauer als Manager und der niederländische Trainer Huub Stevens schafften die Wende. 1997 wurde Schalke 04 UEFA-Cup-Sieger. In den Jahren 2001, 2002 und 2011 gewann man den DFB-Pokal. 2001 baute Schalke eine neue Arena. Diese ist abbezahlt. Die Namensrechte gehören noch bis 2027 für 6,5 Mio. Euro pro Jahr der Veltins-Brauerei.