Trotz hoher Schulden: Fenerbahce hofft auf Hype durch Transfer von Mesut Özil
Hype trotz Schulden? In der türkischen Süper Lig hofft Fenerbahce Istanbul nach dem Transfer von Mesut Özil (32) auf die Wende.
Der Transfer zu Fenerbahce Istanbul war für Mesut Özil (32) wie ein Befreiungsschlag. Fast ein Jahr lang war der Weltmeister von 2014 beim FC Arsenal zum Zuschauen verdammt. Auf einen Schub durch die Özil-Ankunft hofft man nun beim klammen ,,Fener”.
Schon die Ankunft von Mesut Özil (32) nach seinem Transfer vom FC Arsenal zu Fenerbahce wurde in Istanbul zum Event. Trotz der Corona-Pandemie.
Der in London aussortierte Weltmeister von 2014 scheint den Klub vom Bosporus neu zu beseelen.
Seit vergangenen Sonntag ist Özil in Istanbul. Es wirkte wie eine Flucht. Fenerbahce-Sportdirektor Emre Belözoglu warb bei den heißblütigen ,,Fener”-Fans um Geduld. ,,Mesut ist bei seinem Herzensklub angekommen. Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift, dafür benötigen wir noch ein paar Tage.”
Die Signatur des Ex-Nationalspielers wird für Samstag erwartet. Es galt, Vertragsdetails zu erklären. Die Wende mit Mesut Özil. Das ist jedenfalls das Kalkül der Macher vom Bosporus.
Am Samstag wird auch die in der Corona-Pandemie notwendige Quarantäne nach Einreise in die Türkei für Özil zu Ende sein. Bis dahin wohnt Özil mit seinem Beraterstab im Stadtteil Basaksehir.
Die Klubverantwortlichen wollen die Vertragsunterschrift groß inszenieren, wie man beim Kicker vermutet. Dem Vernehmen nach soll Özil bei Fenerbahce 4 bis 5 Millionen Euro netto verdienen. Özil erhält wohl einen bis Juni 2024 datierten Vertrag. Dazu wird auf ein Handgeld von 5 Mio. Euro spekuliert. Mesut Özil hat den FC Arsenal nach Vertragsauflösung ablösefrei verlassen.
Eine Menge Geld für den Verein, der wie alle Süper-Lig-Klubs unter der Corona-Pandemie darbt. Die Verbindlichkeiten von Fenerbahce Istanbul sollen bei 300 Mio. Euro liegen.
Mit dem Transfer von Mesut Özil soll die Wende kommen. Investoren haben sich gemeldet. Zu den Interessenten für einen Einstieg gehört auch der TV-Mogul Acun Ilicali. Der TV-Produzent wurde für die Verhandlungen mit Özil eigenes eingeflogen. So erzählt man es sich in der Kasbah.
Roter Teppich also statt Tribüne für Mesut Özil. Was vor wenigen Tagen unmöglich schien, wird in der Türkei gelebt. Der Hype um einen Spieler, der aussortiert war. Mit Özil will sich der leck geschlagene Istanbuler Traditionsklub – zuletzt 2014 türkischer Meister – neu erfinden.
Özil sollte den Hype allerdings nicht überbewerten. Das Engagement von deutschen Spielern war in Istanbul nicht immer glücklich. Für den Nationaltorhüter Robert Enke († 2009) war das Engagement bei ,,Fener” der ultimative Karriere-Kick. Die eigenen Fans lehnten sich gegen den Ex-Gladbacher auf. Auch Max Kruse (2019/2020) spielte nur eine Saison für Fenerbahce. Zum Idol wurde allerdings Toni Schumacher. ,,Der Tünn” fing nach seinem Rauswurf in Köln in Istanbul neu an. Er wurde 1989 mit dem Klub türkischer Meister.
Einen wesentlich größeren Schub erhofft man sich vom Özil-Transfer ,,Wir lassen Träume wahr werden”, frohlockt Klubchef Ali Koc. ,,Fenerbahce ist eine Marke und diese wird mit Özil noch mehr glänzen.” Der Verein erhofft sich von Mesut Özil allein eine Million verkaufter Fan-Trikots. DAS hätte der ,,Tünn” nie gebracht…