Supercup in der Wüste: So verkauft sich La Liga!

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Supercup in der Wüste: So verkauft sich La Liga!

Spaniens Fußball-Macher wollen mit dem Supercup in Saudi-Arabien ,,die Gesellschaft verändern”. Sie hätten auch sagen können: Es geht uns nur ums Geldverdienen…

Der spanische Fußball beschäftigt mal wieder die Gerichte.

Ob der Verkauf des spanischen Supercups nach Saudi-Arabien trotz der Proteste der Menschenrechts-Organisation Amnesty International rechtens ist, muss juristisch geklärt werden.

Der spanische Fußballverband hat in dieser Woche den Supercup für 3 Jahre und für ein Gesamtvolumen von 120 Millionen Euro an den Persischen Golf verkauft.

,,Mit Fußball kann man eine Gesellschaft verändern”, so begründet der Verband die Entscheidung in einer Mitteilung, ,,den alten Supercup zwischen Meister und Pokalsieger wollte sowieso niemand mehr sehen.”

,,Wir hatten die Wahl, entweder den Modus zu ändern oder den Supercup abzuschaffen”, dramatisiert RFEF-Boss Luis Rubiales die Situation. Er hätte auch sagen können: ,,Uns ging es eigentlich nur ums Geld”…Denn dass Lionel Messi und Co. mit der Austragung der Supercup-Spiele ab Januar 2020 wirklich ,,etwas verändern” in dem autoritären Königreich am Golf, das scheint höchst zweifelhaft.

Vielmehr ist es so, dass die Klubs aus La Liga nach dem Beschluss neue Ansprüche anmelden. Das berichtet das Kicker-Sportmagazin in seiner Donnerstag-Ausgabe.

Pokalsieger FC Valencia fordert laut dem Magazin einen Löwenanteil an den zu erwartenden Einnahmen, die zur Hälfte an den Verband in Spanien geht und zur Hälfte an die 4 teilnehmenden Klubs.

Ab dem 9. Januar 2020 werden dann in der saudi-arabischen Hafenstadt Schidda die 2 Halbfinals mit Real Madrid und Valencia sowie FC Barcelona (Meister) und Atlético Madrid (Vizemeister) ausgespielt. Das Finale steigt am 12. Januar 2020. Es wird sicher ein Klassiker.Medienberichten zufolge sollen die Petro-Dollars für den spanischen Supercup am Golf ungleichmäßig verteilt sein.

So erhält Valencia angeblich nur eine kolportierte Summe von 2,5 Mio. Euro für das Golf-Abenteuer, Real Madrid aber knapp 7 Mio. Euro. ,,Wir waren schon gegen die Änderung des Formats”, klagt Valencia-Boss Anil Murthy sein Leid, ,,als Pokalsieger hatten wir das Recht auf den Supercup, wie er bislang in 2 Spielen ausgetragen wurde. Wenn dem nicht so ist, so muss es wenigstens für alle Klubs das gleiche Geld geben.”

Dass Europas Top-Ligen ihre Supercup-Finals im Ausland austragen, ist kein wirklich neuer Weg, um noch mehr Geld zu scheffeln. Italiens Serie A wagt 1993 den ersten Schritt und spielt seinen Supercup in den USA aus. 2002 wird sogar in Libyen gespielt, 2002 nochmals in den Vereinigten Staaten. Die Entwicklung des US-Fußballs ist dadurch, nehmen wir es ruhig vorweg, nicht nachhaltig verändert worden… Gilt auch für Frankreich und seine Ligue 1: Seit 2009 trägt die Liga des 2-fachen Weltmeisters ihre Supercup-Finals im Ausland aus. Spanien hat 2018 bereits ein Experiment in Marokko gewagt. Damals hat der FC Barcelona sich gegen den FC Sevilla durchsetzen können. .


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