Union Berlin News: Trainerentlassung! Frauen-Debatte im Fokus
Nach 14 Spielen ohne Sieg und dem Abrutschen auf den letzten Platz in der Bundesliga hat sich der 1. FC Union Berlin von Trainer Urs Fischer getrennt. Die Entscheidung erfolgte in gegenseitigem Einvernehmen. Union-Präsident Dirk Zingler betonte, dass die Persönlichkeit und die erfolgreiche Arbeit von Fischer den Klub in den vergangenen Jahren geprägt hätten. Dennoch sei man gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es Zeit sei, einen anderen Weg einzuschlagen.
Als Interimstrainer übernimmt nun Marco Grote, der zuvor die U19 des Vereins betreute. Als Co-Trainerin wird Marie-Louise Eta fungieren, die damit die erste weibliche Trainerin in der Bundesliga-Geschichte ist. Union-Präsident Zingler betonte, dass die Entscheidung keine bewusste Wahl für eine Frau sei, sondern für eine qualifizierte Fußballlehrerin.
In anderen Ligen wie der NFL funktioniert es mit weiblichen Trainerinnen auch. Verstehe das Problem nicht🤷♂️ was ist mit Frauenfußball hier sind Männer Teilweise auch Chefcoaches und gehen auch in die Kabine. Dumme Aussage!🙈 zurück in die Steinzeit mit ihnen.
— Christoph Umlauf (@Sportsfan146000) November 15, 2023
Die Entscheidung sorgte jedoch für Diskussionen, insbesondere im Zusammenhang mit einem Tweet des Spielerberaters Maik Barthel, der die Co-Trainerin in Frage stellte und die Mannschaftshierarchie durch die Personalentscheidung gefährdet sah. Die Kritik an seinem Tweet führte dazu, dass Barthel diesen wieder löschte und präzisierte, dass es ihm nicht um das Geschlecht, sondern um die Co-Trainerin als Thema an sich ging. Der Ex-Berater von Robert Lewandowski konnte den Shitstorm im Netz allerdings nicht wirklich abwenden.
Der Originaltweet war ja schon allererste Sahne… Der zweite Tweet ist eigentlich nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Wohl bekomm's! pic.twitter.com/Rwa1OXQ43U
— Kaja 🧶 (@frl_kaja) November 15, 2023
Die Trennung von Trainer Fischer kam nach dem 0:4 in Leverkusen. Interessant war, dass Union-Präsident Zingler vor dem Spiel gegen Neapel das Aufwärmen der Mannschaft genau beobachtete und auch nach dem Spiel die Pressekonferenz des Trainers besuchte. Es wird nun spekuliert, dass Urs Fischer möglicherweise als Nationaltrainer der Schweiz nach der EM 2024 im Gespräch ist.
Aktuell steht Murat Yakin als Nationaltrainer in der Kritik, was zu Gerüchten führt, dass Fischer ihn möglicherweise ersetzen könnte. Ob der 57-Jährige nach dieser intensiven Zeit aber sofort ein neues Amt übernehmen möchte, bleibt fraglich. Auch andere Stars aus der Fußballwelt meldeten sich bereits zu Wort. Felix Kroos forderte, dass man eine Statue von Urs Fischer baue – immerhin führte er die Union von der zweiten Bundesliga in die Champions League.
