WM: Vor 5 Jahren biss Fußballstar Luis Suárez Italien weg
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Vor 5 Jahren beißt Stürmerstar Luis Suárez bei der WM in Brasilien seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini
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Uruguays Coach Oscar Tabarez stellt sich bei einer Pressekonferenz hinter den umstrittenen Stürmer
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,,Er wurde nicht mehr wie ein Fußballer behandelt”
Wohl dem, der einen derartigen WM-Skandal mit so viel Abgeklärtheit kommentieren kann.
Uruguays scheinbar ewiger Nationaltrainer Oscar Tabarez (72), seit 2006 im Amt, kommentiert während der Copa América einen der unglaublichsten Vorfälle der Fußballgeschichte.
Am 24. Juni 2014, im brasilianischen Natal, scheint sein Stürmerstar Luis Suárez scheinbar von allen guten Geistern verlassen.
Beim 1:0 der ,,Urus” gegen Italien im letzten Spiel der Vorrunden-Gruppe D beißt der Angreifer, der nach der WM 2014 vom FC Liverpool zum FC Barcelona wechseln wird, seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini (,,Dem Chiellini soi Schwester”) in die Schulter.
Wütend und entsetzt zeigt Chiellini dem Referee immer wieder seinen linken Oberarm, in den sich die Zahnabdrücke des Luis Suárez gebohrt haben.
In einer hypernervösen Partie verliert Suárez nach 79 Minuten die Nerven – und beißt seinen Gegenspieler weg.
Dem mexikanischen Schiedsrichter Marco Rodriguez bliebe eigentlich gar keine andere Wahl, als den umstrittenen Stürmer, dessen Skandal-Akte prall gefüllt ist, vom Platz zu schicken. Da es zwar die Torlinien-Technik, nicht aber den Video-Beweis, bleibt der Beißer auf der Wiese.
Zum Ärger der ,,Azzurri”, die durch ein Tor von Diego Godin (81.) mit 0:1 verlieren – und nach der Vorrunde draußen sind. ,,Ich habe die Bissspuren bei Chiellini gesehen”, sagt Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli anschließend, ,,es ist eine Schande.”
Erst die FIFA-Disziplinarkommission zieht Graf Dracula Uruguays aus dem Verkehr. Für 4 Monate wird Luis Suárez von allen fußballerischen Aktivitäten ausgesperrt.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Stürmer den Kannibalen raus lässt. Mit Otman Bakkal von der PSV Eindhoven in der niederländischen Eredivisie im November 2010 und dem Serben Branislav Ivanovic vom FC Chelsea in der englischen Premier League spüren bereits 2 andere Gegner, dass Suárez auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann.
,,Chiellini hat mich mit der Schulter gestoßen und mich so auch am Auge verletzt”, behauptet Suárez in einem Interview nach dem Spiel, ,,solchen Dingen, die im Strafraum ständig passierten, sollte man aber keine große Bedeutung beimessend.” Suárez muss das urugayische Team, das bereits im Achtelfinale nach 0:2 gegen Kolumbien die Segel streichen muss, sofort verlassen. Bei der Rückkehr nach Montevideo feiern Tausende von Menschen den gefallenen Fußballhelden.
Neben Argentiniens Enfant terrible Diego Armando Maradona und Uruguays Staatspräsident José Mujica (79 / ,,El Pepe”) stellt sich Nationaltrainer Tabarez damals wie heute hinter seinen Spieler. ,,Ich kann nur wiederholen, was ich damals gesagt habe”, so Tabarez bei einer Pressekonferenz in Brasilien, ,,wenn jemand einen Fehler begeht, kann dieser korrigiert werden. Suarez hatte nicht die gleichen Rechte wie jeder andere Mensch, er wurde zum Sündenbock gemacht und nicht mehr wie ein Fußballer behandelt.”