Hecking verteidigt den radikalen personellen Umbruch schon vor dem Spiel gegen Darmstadt.
„Wenn du etwas Neues gestalten möchtest, musst du diesen Weg gehen“, sagt der Pokalsieger von 2015 (mit Wolfsburg) und versucht es gegen die ,,Lilien“ mit 6 Neuen, darunter u. a. der vom SVD geholte Keeper Daniel Heuer Fernandes. Außerdem geben Jan Gyamerah, Tim Leibold, Jeremy Dudziak, Adrian Fein und Lukas Hinterseer ihr Pflichtspieldebüt für den HSV. Von den Akteuren, die bereits im vergangenen Jahr zum Kader zählen, stehen der lange verletzte Kyriakos Papadopoulos, Rick van Drongelen, Khaled Narey und Aaron Hunt in der Startelf.
Die HSV-Fans machen vor dem Anpfiff deutlich, dass sie bereit sind, die nötige Geduld aufzubringen – unter einer Voraussetzung. „Wir vergeben alles, solange ihr alles gebt“, steht auf einem Banner in der Nordkurve, wo die treuesten Anhänger der Norddeutschen stehen.
Die beste Chance hat Aaron Hunt, der nach 14 Minuten eine glasklare Chance vergibt. „Ich war mit dem Kopf vielleicht schon weiter als mit dem Fuß. Es ist eigentlich unmöglich, den Ball vorbeizuschieben“, hadert der 32 Jahre alte Routinier anschließend, „wenn wir da in Führung gehen, dann hätten wir das Spiel deutlich gewonnen – davon bin ich überzeugt.“ So ist es am Ende Hunt, der mit dem letzten Schuss der Partie eine Bauchlandung zum Start abwendet (90.+8). „Ich bin nicht der Typ, der immer nur das Negative sucht. Ich habe viel Gutes gesehen, bin aber auch nicht naiv zu sagen, dass alles gut war“, zieht der neue HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hinterher ein differenziertes Fazit und lobte vor allem die Moral: „Das Banner der Fans haben sich die Spieler auf jeden Fall zu Herzen genommen.“