Alexis Sanchez – und noch 3 Transfer-Flops bei Manchester United
Der englische Rekordmeister Manchester United kommt nicht zur Ruhe. Platz acht in der Premier League bei nur 13 Zählern und mit negativem Torverhältnis ist alles, nur nicht das, was man sich in Old Trafford erhofft. Im Gegenteil: Die Red Devils legten den schlechtesten Saisonstart seit 29 Jahren hin. ManU-Coach José Mourinho (55) wirkt seit dem Sommer dünnhäutig, scheint angezählt. Dabei geht die Misere auch auf das Konto von „The Special One“. In Manchester, so scheint es, scheint der Portugiese kein Glück mehr mit seinen Transfers zu haben.
„José bekommt im Moment eine Menge ab“, sagt United-Legende Wayne Rooney, jetzt bei D. C. United in den USA, zur aktuellen Situation bei seinem Ex-Klub, „aber auch die Spieler sind gefordert. Sie müssen nach dem schwachen Start endlich aufstehen.“ Der frühere Premier-League-Spieler Chris Sutton sieht es komplett anders: „José Mourinho ist nicht mehr der richtige Mann, um Manchester United weiterzubringen, die Saison ist für United bislang ein Desaster. Mourinho inszeniert sich nur in der Opferrolle.“ An vier Spielern lässt sich das Dilemma für den „Special One“ bei Manchester United festmachen.Kaum ein anderer United-Spieler liefert derart desaströse Werte ab wie der Chilene Alexis Sanchez (29). Im Januar im Tausch mit dem Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitaryan vom FC Arsenal geholt, enttäuscht der Außenstürmer auf der ganzen Linie.
Sanchez lieferte in dieser Saison in sieben Pflichtspielen nur zwei Tor-Beteiligungen. Beim 1:3 bei West Ham United stand er nicht im Kader, gegen Newcastle United (3:2) reichten ihm 23 Minuten, um zum ersten Saisontor zu kommen.
In der Champions League leistete sich der Südamerikaner beim tristen 0:0 gegen den FC Valencia in 76 Minuten unfassbare 26 Ballverluste – und musste die Höchststrafe hinnehmen. Bei seiner Auswechslung johlten die United-Fans.
Der Kontrakt von Alexis Sanchez läuft noch bis 2022 – bei einem kolportierten Monats-Gehalt von zwei Millionen Euro wird ihn United schnellstmöglich loswerden wollen.Nur vier Spieler waren in Manchester Uniteds Historie teurere als der 25-jährige Brasilianer. Fred kam im Sommer 2018 für 59 Mio. Euro von Schachtjor Donezk.
Fred war damit praktisch Mourinhos einziger Top-Transfer – und er enttäuschte komplett. Das Arbeitsprotokoll des zentralen Mittelfeldspielers liest sich wie ein Trauerspiel. Fred kam nur in fünf Premier-League-Spielen zum Einsatz.
Der Brasilianer erzielte dabei ein Tor In vier weiteren Spielen in der englischen Fußball-Eliteliga kam er gar nicht oder von der Bank zum Zug. Vier Mal stand Fred nur in der Startelf, eindeutig zu wenig!
Blickt man auf die detaillierten Einsatzzeiten, so fällt auf, das Mourinho wohl sehr schnell raus hatte, dass er sich mit Fred ein Millionen-Missverständnis ins Team geholt hat. Sein letztes Spiel über die vollen 90 Minuten absolvierte Fred am vierten Spieltag Ende August, beim 0:3-Heimdebakel gegen Tottenham Hotspur.Spielte er gegen Wolverhampton (1:1) noch 63 Minuten, so wurde seine Präsenz auf dem Platz immer kürzer. Gegen West Ham durfte er 20 Minuten ran, gegen Newcastle war er nicht im Kader.Um im Sommer 2016 von Borussia Dortmund zu Manchester United zu wechseln, hätten Henrikh Mkhitaryan und sein Berater Mino Raiola notfalls alle Register gezogen. Am Ende ging der Armenier für 42 Mio. Euro Ablöse vom BVB zu United.
Mickis Bilanz bei Manchester United kommt nicht annähernd an die Werte in seiner Zeit bei Borussia Dortmund heran. Traf Mkhitaryan in Wettbewerb übergreifend 140 Spielen 41-mal für die Borussia, so stehen diesen Zahlen nur 13 Treffer in 63 Spielen für Man.United entgegen.
Die meisten Premier-League-Spiele absolvierte Mkhitaryan in seiner ersten Saison in Old Trafford. Er kam auf 24 Partien, bei vier Treffern. 2017/2018 machte er – obwohl weder verletzt noch gesperrt – nur noch 15 Spiele für die Red Devils, davon elf in der Startelf. Im Winter 2017 zeichnete sich ab, dass Mkhitaryan und Manchester nicht zusammenpassen. Als Wunschspieler von Mourinho galt der Mittelfeld-Regisseur ohnehin nie. Am 22. Januar 2018 war Schluss, Mkhitaryan wechselte im Tausch mit Alexis Sanchez zum FC Arsenal.
Spötter in England sagen seitdem, United habe einen Flop durch den anderen ersetzt…
Der Belgier Adnan Januzaj hatte nach dem Ende seiner Leihe zum AFC Sunderland im Frühjahr 2017 keine Chance mehr bei José Mourinho.
„Ich weiß, was mit ihm passieren wird, aber ich werde es nicht sagen“, druckste sich der Portugiese im April 2017 um eine klare Aussage herum. Wenig später wurden Fakten geschaffen: Für 8,5 Mio. Euro gab Man. United den als hoch begabt geltenden Außenstürmer an Real Sociedad San Sebastian ab. Im Dress der Spanier schaffte Januzaj mit acht Tor-Beteiligungen in 28 Spielen in „La Liga“ 2018 in den belgischen WM-Kader.
In Russland kam Januzaj, dem viele Beobachter den Ruf eines gescheiterten Talents anheften, nur im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen England (1:0) zum Einsatz. Als Leih-Spieler von Borussia Dortmund und auch bei Premier-League-Absteiger AFC Sunderland konnte Januzaj seine Kritiker nicht wiederlegen.
Unter BVB-Trainer Thomas Tuchel entwickelte er sich spielerisch nicht weiter. Drei Assists in 12 Pflichtspielen waren nicht eben ein Empfehlungsschreiben. Der Angreifer wurde beim abstiegsbedrohten Klub aus Sunderland erst auf die Bank verbannt, dann von den eigenen Fans ausgepfiffen. Der „Junge, der König von Manchester United werden kann“ (Daily Telegraph, Januar 2014) hatte keine Aussicht mehr auf eine Rückkehr ins Old Trafford.