Muss Fußball-Idol Claudio Pizarro zum Abschied absteigen?
0:1 gegen das bisherige Schlusslicht SC Paderborn, nur ein Sieg aus den letzen 10 Bundesliga-Spielen. Die Situation bei Werder Bremen ist nach dem 14. Spieltag in der Fußball-Bundesliga so trist wie das Regenwetter im Norden. Mittendrin: Fußball-Idol Claudio Pizarro. Muss der Peruaner in seiner Abschieds-Saison absteigen?
Claudio Pizarro (41) spielt seit 2018 wieder bei Werder Bremen. Die Norddeutschen sind für den Peruaner bereits 1999 die erste Station in Europa gewesen war.
,,Piza” steht zudem 2-mal beim FC Bayern München unter Vertrag, mit dem er 2013 das Triple gewinnt, spielt kurzzeitig auch beim FC Chelsea und dem 1. FC Köln. Pizarro hält in der Bundesliga mehrere Rekorde: Er ist der am häufigsten eingesetzte ausländische Spieler, der älteste Bundesliga-Torschütze, der erste Spieler der Bundesliga-Geschichte, der in 21 Kalenderjahren in Folge mindestens einen Treffer erzielt hat, und außerdem Rekordtorschütze von Werder Bremen.
Einen Abstieg musste Claudio Pizarro nur bei seinem unglücklichen Intermezzo beim 1. FC Köln 2017/2018 hinnehmen. Genau dieses Horror-Szenario droht ihm nun in ein seiner letzten Profi-Saison mit seinem Herzensverein Werde Bremen.Die Situation für Fußball-Idol Pizarro und Werder Bremen hat sich am Sonntagabend weiter verschärft.
Bei regnerischem, absolut ungemütlichem Wetter kassieren die Bremer eine 0:1 (0:0)-Heimpleite gegen den bisherigen Tabellenletzten SC Paderborn. Die Ostwestfalen, die vor 2 Wochen beinahe auch Borussia Dortmund (3:3) gekippt hätten, profitieren dabei von einer Entscheidung des Video-Assistenten. Der Treffer von SCP-Stürmer Sven Michel (90. ) fällt nicht aus Abseitsposition heraus – und spießt Werder Bremen auf!
Nach dem 0:1 gegen Paderborn kann Bremen nur einen Sieg aus den letzten 10 Bundesligaspielen (3:2 beim VfL Wolfsburg) vorweisen und ist auf Rang 14 nur 2 Zähler vom Relegationsplatz, den seit Samstag Fortuna Düsseldorf hat, entfernt.
Der SC Paderborn dagegen darf jubeln: Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart verlässt erstmals seit dem 5. Spieltag wieder den letzten Tabellenplatz der Bundesliga.Vor 39.870 Zuschauern ist im Wohninvest Weser-Stadion spielt Werder Bremen zwar feldüberlegen, aber viel zu umständlich und zu schwach im Abschluss.
Die wenig viel versprechende Bremer Kombination aus großem Vorwärtsdrang und langsamer Abwehrreihe kommt dem Aufsteiger entgegen. Sie gab seinen schnellen Offensivspielern wie Christopher Antwi-Adjei viel Raum.
Werder kommt – wie der BVB vor 2 Wochen – gegen diesen mutigen Aufsteiger überhaupt nicht ins Rollen – und hatte in der ersten Halbzeit trotzdem die beiden besten Chancen. In der 14. Minute scheiterte erst Yuya Osako und dann auch Davy Klaassen freistehend an Torwart Leopold Zingerle. Das letzte Mittel bei den Norddeutschen wie so oft: Die Einwechselung von Claudio Pizarro, der diesmal auch noch einen weiteren Rekord aufstellt. Denn der SC Paderborn ist bereits der 38. Gegner, auf den der 41-Jährige in der Bundesliga traf. Ein Tor gelingt aber auch ihm nicht mehr – dafür gilt in der Nachspielzeit das Motto ,,Der Jubel der Anderen”.
,,Das war ein Schlag ins Gesicht. Die geforderte Intensität hatten wir nicht in unserem Spiel. Wir müssen uns sehr kritisch hinterfragen, woran das gelegen hat“, sagt Werders Ludwig Augustinsson dem Portal Deichstube. ,,Ich denke, wir waren zu schlampig in unseren Ballbesitzphasen. Wir haben klar das Spiel dominiert, aber wir haben heute keine guten Pässe gespielt, zu einfache Fehler gemacht”, so Bremens Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt bei Sky, ,,das war einfach mangelnde Qualität im Passspiel.”