Bundesliga: Kai Havertz schnippelt für Bayern vor
Nationalspieler Kai Havertz (19) hat mit einem Traumtor zum 2:1 für Bayer Leverkusen beim FC Augsburg (4:1) gezeigt, warum er mit einem Marktwert von 65 Mio. Euro der aktuell wertvollste deutsche Bundesligaprofi ist.
,,Havertz zaubert für Europa”, schreibt BILD am Samstag über den Treffer des offensiven Mittelfeldspielers, der die Partie in Augsburg zugunsten der Leverkusener dreht und Bayer 04 nun von der Champions League träumen lässt.
Mit der Pike schnippelt Havertz den Ball über FCA-Torhüter Gregor Kobel, Leverkusen verliert auch das 16. Spiel gegen Augsburg nicht und hat nun am kommenden Wochenende im direkten Duell gegen Eintracht Frankfurt vor heimischer Kulisse die Chance auf einen Big Point im Rennen um Rang 4.
Das Schnippel-Tor in Augsburg ist Havertz' 14. Saisontreffer. Dazu kommen 4 Assists. Mit 188 Minuten pro Tor (siehe Ligalive.net-Infografik) ist Havertz der effektivste Bayer-Spieler hinter Kevin Volland . Das macht ihn so wertvoll.Auftritte wie die Gala am Freitag in Augsburg haben in Sachen Havertz Begehrlichkeiten geweckt.
Der Nationalspieler wird unter anderem beim FC Bayern München gehandelt und soll laut SPORT BILD-Meldungen ,,spätestens 2020″ zum Rekordmeister wechseln. Havertz hat unterm Bayer-Kreuz noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.
Dass er sich schon im Sommer den Münchnern anschließt, will Bayer-Sportdirektor Rudi Völler (58) ausschließen. ,,Kai spielt auch in der nächsten Saison bei uns”, betont der Weltmeister von 1990 Anfang April in einer Medien-Runde in Leverkusen, ,,und das unabhängig vom Ausgang der Saison.”
Völler ist sicher: ,,Die Mannschaft tut alles, damit wir nächstes Jahr wieder international dabei sind.” Auf Platz 6 und mit der Konstellation, dass Rang 7 in dieser Saison für die Europapokal-Teilnahme ausreicht – mit Bayern und Leipzig spielen 2 sichere CL-Klubs das Pokalfinale – ist das durchaus drin. Zudem hat Bayer 04 noch 2 Heimspiele im Restprogramm.Die Bayer-Elf scheint aber auch die Fußball-Philosophie von Trainer Peter Bosz (55), 2016 mit fliegenden Fahnen bei Borussia Dortmund untergegangen, antizipiert und verstanden zu haben.
,,Es hat für mich als Trainer auf der Bank Spaß gemacht, meine Mannschaft zu gucken”, sagt der Niederländer nach dem Spiel in Augsburg nach dem 3. Sieg in Folge. Offensiv, kombinationssicher, mit den deutschen Stars Julian Brandt, Havertz und Mitchell Weiser als Dreh- und Angelpunkt, hat seine Mannschaft in der Tat ein Zeichen im Kampf um die internationalen Plätze gesetzt. ,,Das ist der Fußball, den ich liebe, und den habe ich gesehen”, resümiert Bosz. In Leverkusen verfolgt der 55-Jährige sein anspruchsvolles Konzept von fast bedingungslosem Angriffsfußball weiter.
Allerdings hat Bosz sein 4-3-3-System – das System des holländischen Voetbal totaal – leicht modifiziert. Nicht zuletzt nach den Ausfällen der Offensivstars Karim Bellarabi und Leon Bailey tritt Bayer in einer Grundordnung auf, die am ehesten einem 3-2-4-1 gleichkommt. ,,Es gibt keine starren Systeme, die verändern sich immer im Spiel. Es geht um Prinzipien, Verhaltensweisen einzelner Spieler”, glaubt Sportdirektor Simon Rolfes.
Der Ex-Nationalspieler will die Debatte über das modifizierte Bosz-System ,,nicht überbewerten”. Vielmehr geht es um eine gewisse Hingabe und ein gewisses Vertrauen in das, was der Trainer vorgibt. ,,In der Rückrunde sieht man einfach, wenn wir uns als Mannschaft an Pläne halten, jeder auf dem Platz steht und seine Aufgabe über 90 Minuten erfüllen will, dann gewinnen wir jedes Spiel”, meint Nationalspieler Kevin Volland.