Bundesliga: Diese 4 Klubs ziehen die meisten Fans an…
Die Debatte, ob die Fußball-Bundesliga ohne den FC Bayern München, der immer wieder mal mit einem Ausstieg oder einem ,,Aufstieg” in eine (zum Glück) noch imaginäre europäische Super Liga kokettiert, funktionieren würde, ist leicht zu beantworten.
Und zwar mit einem klaren Nein! Der deutsche Rekordmeister polarisiert wie eh und je die Fußballfans in Deutschland. Trotz leichter Schwächen in der vergangenen Spielzeit 2018/2019 bleiben Siege gegen den Branchenriesen immer noch die Ausnahme – und jeder, der mit im Stadion ist, wenn ein Erfolg gelingt, wird davon wahrscheinlich noch seinen Enkeln erzählen.
Das ist gut so. Von dieser Spannung lebt die Bundesliga seit 5 Jahrzehnten. ,,Zieht den Bayern die Lederhosen aus”, nach der Melodie von ,,Yellow Submarine” von den Beatles ist aber nur ein Motiv, das die Menschen in die Stadien lockt. Der Rekormeister und 5-fache Champions-League-Sieger ist neben Borussia Dortmund der einzige Global Player des deutschen Fußballs und hat demnach auch eine immens hohe mediale Aufmerksamkeit und einen entsprechend hohen Glamour-Faktor. Erfolg macht sexy – und lockt die Fans an.
Wenn es darum geht, die Bundesliga-Stadien zu füllen, ist der FC Bayern München jedoch nicht allein. Sein ärgster Konkurrent an der Spitze lockt ebenfalls die Massen an. Motto der Fans: Wenn wir die großen Bayern schon nicht schlagen können, dann doch wenigstens den nicht so ganz großen Herausforderer. Oder gar die überraschende Nummer 3 in der Zuschauergunst. Welche Klubs ,,ziehen” wirklich auswärts, wer macht die Stadien voll und welche 2 Klubs sind die absoluten Stimmungskiller? Hier ist das aktuelle Ranking.Borussia Mönchengladbach – Kaum ein anderer Bundesliga-Klub steht mehr für die Verbindung zwischen Nostalgie und Moderne.
Die ,,Fohlen” aus der beschaulichen Stadt am Niederrhein haben sich mit 5 Meisterschaften zwischen 1970 und 1977 sowie den UEFA-Cup-Erfolgen 1975 und 1979 in ganz Europa einen Namen gemacht – und sich eine riesige Fangemeinde verdient. Das wirkt bis heute.
In der Saison 2018/2019 locken nur 3 Vereine mehr Fans auswärts ins Stadion als die rheinische Borussia. 44.579 Fans wollen Gladbach auswärts sehen, die in rund 1.000 Fanklubs organisierten Gladbacher sind gern unterwegs.
Die kommende Spielzeit wird diesen Wert sicher nicht wirklich minimieren, denn dann reist endlich wieder zum rheinischen Derby beim 1. FC Köln, selbstredend bei ausverkauftem Stadion…Bei Werder Bremen gilt nicht nur ,,This is Osterdeich”.
Das Weserstadion ist bei jedem Heimspiel des 4-maligen Bundesliga-Meisters meist bis auf den letzten Platz gefüllt.
Viele Profis schwärmen von der tollen Stimmung in der Arena, in der noch nie WM- oder EM-Spiele stattfanden. Die gute Anbindung an die Innenstadt und viele Fan-Kneipen rundum sowie der liga-weit einzige Transfer per Schiff zum Stadion – das gibt es nicht mal in Hamburg – machen den Ausflug an die Weser zu etwas besonderem.
Auch sportlich lohnt es sich wieder. Werder hat sich unter Trainer Florian Kohfeldt konsolidiert und sich etwas überraschend unter die Top 3 der Bundesliga-Zuschauermagneten gespielt.
Bremen zieht auch auswärts – und das auch ohne das große Nord-Derby beim Hamburger SV bzw. ab der kommenden Saison auch ohne das ,,kleine” Nord-Duell bei Hannover 96. 44.647 Menschen passieren die Stadiontore, wenn Werder zu Gast ist.Die ,,gelbe Wand” auf der Südtribüne des Dortmuner Signal Iduna Parks mit 25.000 schwarz-gelben BVB-Fans fasziniert die Bundesliga in jedem Jahr aufs Neue.
Borussia Dortmund ist und bleibt, auch dank des Fassungsvermögens von mehr als 80.000 Zuschauern, der Publikumsmagnet Nummer 1 in der deutschen Fußball-Eliteliga.
Auswärts müssen die Borussen hier nur leichte Abstriche hinnehmen, denn auch in fremden Stadien reichen 2 Worte ,,Dortmund kommt”, um die Massen anzulocken.
Die ,,gelbe Wand” on Tour – das bedeutet in der Saison 2018/2019 auch wegen des bis zum letzten Spieltag offenen Meisterschaftskampfes überall volles Haus – und 45.589 Zuschauer im Schnitt bei allen 17 BVB-Auswärtsspielen.Wie bei Borussia Dortmund gilt beim FC Bayern München seit Jahrzehnten erst recht: Erfolg macht sexy.
Ein Auswärts-Gastspiel der Bayern, das ist für jeden Bundesliga-Klub der jeweilige Saison-Höhepunkt. Bayern-Schreck Klaus Toppmöller vom 1. FC Kaiserslautern hat sich einst sogar ,,die Spiele gegen die Bayern im Kalender angestrichen.” Das verrät der FCK-Rekordtorjäger der SPORT BILD.
Die Münchner sind neben dem BVB in vielen Bundesliga-Städten auch der einzige Klub, der während der Saison für ein ausverkauftes Haus sorgt. Das gilt insbesondere für Hertha BSC, das sich im Berliner Olympiastadion immer noch schwer tut mit der Auslastung, oder für den VfL Wolfsburg.
Die Aussicht auf eine Sensation gegen die Bayern und die Nähe zum seit vielen Jahren teuersten Star-Ensemble der Liga locken überall die Zuschauer an – auch dank der riesigen Fangemeinde der Münchner. In der Saison 2018/2019 sind 46.127 Menschen im Schnitt dabei, wenn der FC Bayern auswärts spielt. Liga-Höchstwert, was sonst?Wo Licht ist, ist auch Schatten. Während für Tickets für Auswärtsspiele des FC Bayern oder von Borussia Dortmund anderswo ein kleines Vermögen hingelegt wird, gelten die Karten für die Heimspiele gegen 2 Klubs als extreme Ladenhüter.
Das ist zum einen der 1. FSV Mainz 05. ,,Das ist nicht so Mainz”, sagen sie außer vor dem Derby in Frankfurt liga-weit fast überall, wenn die Rheinhessen kommen. Und die Rheinhessen sind nun mal nicht die Hessen von der SGE, die auswärts mit 42.530 Fans im Schnitt (Rang 8) eher ein Zugpferd sind. 40.976 Zuschauer sind dagegen in der letzten Saison nur im Stadion, wenn der 1. FSV Mainz 05 zu Gast ist. Das ist weiß Gott kein Karneval!
Übertroffen wird der Negativ-Wert der ,,Null-Fünfer” nur von einem Klub: RB Leipzig. Die ,,Roten Bullen” spalten Fußball-Deutschland praktisch seit ihrer Gründung im Jahr 2009. ,,Ganzheitliches Konzept und Fußball-Leuchtturm im Osten” sagen die einen über den Vizemeister von 2017, ,,seelenloses Kommerzprodukt und Fußball-Franchise eines Getränke-Riesen”, geißeln die Gegner RBL.
Und sie stimmen auswärts mit den Füßen ab. Spielt Leipzig in fremden Arenen, nehmen an diesen Veranstaltungen 2018/2019 im Schnitt nur 40.748 teil. Da helfen auch keine Flügel.