Bundesliga: Trainerduell der Freunde – Klopp wusste es schon 2004…
Mainz, Favorite Parkhotel, 23. Mai 2004. Vielleicht auch schon 24. Mai 2004, so genau werden sich die Beteiligten wohl nicht erinnern können.
Die Mannschaft des FSV Mainz 05 feiert mit Trainer Jürgen Klopp im 4. Anlauf den lang ersehnten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga.
Irgendwann nimmt Jürgen Klopp, den der Boulevard damals aufgrund seiner runden Brille noch ,,Harry Potter” nennt – inzwischen verbieten sich derartig infantile Vergleiche – 2 seiner Spieler zur Seite.
Es sind Marco Rose und Sandro Schwarz. Er macht den beiden Aufstiegs-Helden eine denkwürdige Ansage.Das verrät Klopp im Saison-Rückblick 2018/2019 zur österreichischen tipico Bundesliga bei Sky Austria exklusiv.
,,2004, wir feiern im Favorite Parkhotel in Mainz den Aufstieg, sind rabenschwarz, betrunken”, erzählt Klopp dem Pay-TV-Sender, ,,und ich sage zu Schwarz und Rose: Ihr 2 werdet mal Trainer.”
Ein Prophet? Nein. Klopp sieht das große Potenzial seiner beiden Schützlinge damals schon voraus. Warum auch nicht?
Marco Rose wird nach seinem Karriere-Ende 2011 Co-Trainer bei der U23-Mannschaft von Mainz 05. Über die Stationen Lokomotive Leipzig und die Jugendmannschaften von Red Bull Salzburg arbeitet sich der heute 42-Jährige Schritt für Schritt nach oben. 2017 wird der gebürtige Leipziger Cheftrainer von RB Salzburg und holt mit den ,,Roten Bullen” aus Österreich 3 Titel, davon zwei Bundesliga-Meisterschaften in 2 Jahren. Zuvor hat er mit dem Nachwuchs der Salzburger 2017 schon die UEFA Youth League gewonnen. Nun ist er dem Ruf von Borussia Mönchengladbach in die Bundesliga gefolgt – und trifft in der deutschen Fußball-Eliteliga am Samstag auf seinen Freund, Ex-Mitspieler und früheren Mitbewohner Sandro Schwarz.
,,Marco Rose”, preist ihn auch Sky-Austria-Kommentator Martin Konrad, ,,ist sportlich der Wahnsinn. Er verlor in 2 Jahren mit RB Salzburg nur 10 von 114 Pflichtspielen, diese Zahlen sind für die Ewigkeit.”Jürgen Klopp hat wohl schon damals die Vorahnung.
,,Ich habe gesagt, Ihr werdet Trainer, aber ich habe nicht gesagt: gute Trainer”, lacht der Champions-League-Coach des FC Liverpool bei Sky Austria, ,,aber Marco Rose ist heute einer der am meisten gehypten Trainer. Alle fragen mich nach ihm. Ich kann ihm nur sagen: Mach das Beste daraus!”
Das Beste aus den in Mainz beinahe traditionell limitierten finanziellen Möglichkeiten macht Sandro Schwarz. Der 40-Jährige kommt 2017 ebenfalls über die 2. Mannschaft von Mainz 05 ins Amt und rettet die ,,Null-Fünfer” 2018 und 2019 jeweils vorzeitig vor dem Abstieg. Der gebürtige Mainzer schafft mit den Rheinland-Pfälzern das, was noch keinem FSV-Coach zuvor in einem Pflichtspiel gelungen ist: Am 33. Spieltag der Saison 2017/2018 gewinnt er mit Mainz 05 erstmals bei Borussia Dortmund (2:1).
Marco Rose ist der Trauzeuge und Patenonkel von Schwarz' Sohn Carlo. ,,Alles, was wir damals in unserer WG vom Stapel gelassen haben, hatte wenig in Richtung Trainerdasein zu tun”, sagt Marco Rose dem Kicker-Sportmagazin (Donnerstag-Ausgabe), ,,bei unserer Freundschaft geht nichts dazwischen, auch nicht der Ausgang des Spiels.”
Wie Klopp in Mainz 2001 wird auch Sandro Schwarz 209 bei Wehen Wiesbaden Nachfolger des 2013 viel zu früh verstorbenen Wolfgang Frank. ,,Wir sind alle geprägt von den Trainerpersönlichkeiten, die eng in Verbindung mit Mainz 05 stehen”, sagt Schwarz dem Kicker, ,,bei mir war es Wolfgang Frank.” Auf das Duell mit seinem Kumpel Marco Rose freut er sich, sieht aber ,,nichts Besonderes” dabei. Schwarz: ,,Wir werden sehen, wie es sein wird.”