Transfers: Was will der FC Bayern mit HSV-Youngster Arp?
Jann-Fiete Arp (19) gehört am Montagabend beim 1:2 des Hamburger SV gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg in der 2. Liga ebenso wenig zum Aufgebot wie in 3 der letzten vier Spielen.
Für die Partie gegen die Magdeburger ist Arp, wie schon zuvor bei der Nullnummer beim VfL Bochum, zur 2. Mannschaft des HSV in der Regionalliga Nord abgestellt.
Seit Mittwoch ist amtlich: Das seit gefühlten 30 Jahren größte HSV-Talent wird den Verein am Saisonende verlassen und zum FC Bayern München wechseln.
Das berichtet das Magazin SPORT BILD in seiner aktuellen Ausgabe. Arp hat sich bereits im Februar auf einen Transfer zum Deutschen Rekordmeister verständigt, die Entscheidung, ob zum Vertragsende am 30. Juni 2020 oder schon in diesem Sommer, liegt bei ihm – und ist jetzt gefallen.Die latente, aber begründete Nicht-Berücksichtigung des Shooting-Stars, der am 20. Oktober 2017 bei Hertha BSC (1:2) zum jüngsten HSV-Torschützen in der Bundesliga wird, soll ausschlaggebend für den Wechsel im Juni gewesen sein.
Die Leistungsdaten sprechen für dieses Argument. Arp ist in 15 Zweitliga-Spielen sowohl unter HSV-Coach Hannes Wolf (37) als auch unter dessen Vorgänger Christian Titz nur 4-mal in der Startelf.
Eine einzige Tor-Vorlage am 5. Spieltag gegen Bayern-Schreck 1. FC Heidenheim (3:2), das ist ein bisschen wenig für die hohen Erwartungen, die man an ,,Uns Fiete”, wie er in Anspielung auf Hamburgs ewiges Idol ,,Uns Uwe” Seeler (82) bereits vom Boulevard getauft wird, in Hamburg hat.
In keinem seiner 15 Einsätze hat Jann-Fiete Arp die vollen 90 Minuten absolviert. Nun wechselt er zum FC Bayern – bei einer kolportierten Ablöse von 3 Mio. Euro, die sich laut SPORT BILD ,,bei einer gewissen Anzahl von Bundesliga-Spielen” auf 5 Mio. Euro erhöhen kann. Letzteres bleibt zu bezweifeln.Die Frage ist, ob Arps Entwicklung beim FC Bayern München nach einer Saison der Stagnation wirklich eine positive Wende erfahren kann.
,,Ich meine es jetzt gar nicht böse – er muss einfach wieder besser trainieren! Wir haben junge deutsche Nationalspieler im Kader, nicht nur Fiete, die müssen sich halt jeden Tag strecken. Sie sind halt dabei, aber sonst passiert nicht so viel. Besser trainieren hilft auch meistens, um besser zu spielen“, übt Hannes Wolf Kritik am Trainingsmuffel.
Auch Sportvorstand Ralf Becker zeigt sich angesicht der Personalie Arp ernüchtert: „Bei Fiete war das von der Entwicklung eben nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.”
Beim FC Bayern sieht man das naturgemäß anders. ,,Fiete Arp hatte sicher andere Ziele für die laufende Saison. Allerdings ist es nicht ungewöhnlich, dass junge Spieler, auch die talentiertesten, sich nicht konstant entwickeln. Fiete wird die richtigen Schlüsse daraus ziehen, er wird noch härter daran arbeiten, die nächsten Entwicklungsschritte zu meistern“, so Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Der Bosnier ist einst mit 17 zum HSV gekommen, wo ihn Trainerlegende Felix Magath zum Bundesliga-Spieler formt. 1998 wechselt ,,Brazzo” als erster HSV-Spieler überhaupt zum FC Bayern.