Champions League: Das Spiel, das den Corona-Virus brachte…
Nichts geht mehr in Fußball-Europa! Die rasante Ausbreitung des Corona-Virus hat das öffentliche Leben in fast allen Ländern zum Erliegen gebracht.
Die UEFA hat am Dienstagmittag eine unumgängliche Entscheidung gefällt: Die Fußball-Europameisterschaft wird ins Jahr 2021 verlegt.
Die Debatten, wann und wie die europäischen Wettbewerbe fortgeführt werden können, sollten sich Stand jetzt erübrigen. Denn: Immer mehr europäische Klubs melden infizierte Spieler und Mitarbeiter. Wie wenig Einheitlichkeit und Weitblick die UEFA in der vergangenen Woche bewiesen hat, zeigt sich jetzt.Der FC Valencia, der am vergangenen Dienstag vor leeren Rängen im Estadio Mestalla gegen Atalanta Bergamo (3:4) gespielt hat, meldet 35 Prozent des Teams als infiziert. Die rechtzeitig Absage der beiden europäischen Top-Wettbewerbe Champions League und Europa League hätte das wohl verhindert…Nun gut, hinterher ist man immer schlauer. Aber: Die Risiken, gegen ein aus dem mit dem Virus geschüttelten Italien anreisendes Team zu spielen, hätten vorher bekannt sein sollen…
Dass sich Spieler mit dem Corona-Virus infiziert hätten, bestätigt der CL-Finalist von 2000 und 2001 schon am Wochenende, nennt jedoch keine Namen. Stürmer Ezequiel Garay gibt seine Infektion via Instagram bekannt.
Am Dienstag hat der FC Valencia in einer Mitteilung bekanntgegeben, dass weitere Teile der Profi-Mannschaft und deren Umfeld positiv auf den Coronavirus getestet wurden. Diese Zahl belaufe sich mittlerweile auf „rund 35 Prozent“ des Teams.
Die neuen positiven Fälle weisen „keine Symptome auf und die Betroffenen sind derzeit in Quarantäne daheim, werden medizinische behandelt und halten ihren Trainingsplan ein“, heißt es von Seiten des La Liga-Klubs.
Der Champions League-Teilnehmer macht am Dienstag zudem deutlich, dass die Reise zum Auswärtsspiel gegen Atalanta Bergamo am 19. Februar 2020 in Mailand ausschlaggebend für den hohe Infektionsrate ist.
Bergamo gilt als „Hotspot” für die Verbreitung des Coronavirus in Italien. ,,Trotz der vom Klub umgesetzten Maßnahmen nach dem Spiel (…) in Mailand – einer Gegend, die wenige Tage später von den italienischen Behörden als Gefahrenzone ausgerufen wurde – wie das Abstand halten zur Bevölkerung, zeigen die jüngsten Resultate, dass die Teilnahme an solchen Spielen zwangsläufig mit der positiven Test-Rate von rund 35 Prozent zusammenhängt“, heißt es beim FC Valencia am Dienstag von Klubseite.
Der FC Valencia ist in 2 Spielen (1:4 und 3:4) gegen Atalanta Bergamo aus der „Königsklasse“ ausgeschieden. Vor der Mitteilung am Dienstag hat es bereits 6 positive Fälle bekannt, darunter die Profis Ezequiel Garay, José Gayà und Eliaquim Mangala. Welche Spieler oder Klubmitarbeiter ebenfalls positiv getestet wurden, teilt der Tabellensiebte der spanischen Primera Division allerdings nicht mit. Auch die Mannschaft von Atalanta Bergamo befindet sich nach den Meldungen aus Valencia in Quarantäne.Im Gespräch mit der französischen Fußball-Bibel L' Equipe warnt Valencias Innenverteidiger Eliaquim Mangala vor den Gefahren der Erkrankung: „Ich bin infiziert, habe aber keine Symptome. Damit bin ich sicherlich kein Einzelfall. Wenn ich die Bilder von Leuten in Restaurants und Parks sehe, dann denke ich, dass wir ein Problem haben. Die Leute müssen erkennen, dass sie eine Gefahr für andere sein können, auch wenn sie selbst nicht so sehr gefährdet sind. Für Eltern oder Großeltern. Oder auch die Jüngsten unter uns.“