,,Albtraum des FC Barcelona”: BVB- und Bayern-Star Coutinho und Démbélé schuld?
Krise beim FC Barcelona nach 1:4 in der Champions League gegen PSG: Sind Philippe Coutinho und Ousmane Dembélé wirklich die Schuldigen?
Beim europaweit angestimmten Abgesang auf den FC Barcelona suchten die Medien am Mittwoch nach Schuldigen. Sie machten vor allem 2 Gesichter der ,,Barca”-Krise aus. Den Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé und den ehemaligen Bayern-Leihprofi Philippe Coutinho. Zu Recht?
Es war diese Szene aus der 1. Halbzeit von Barcelonas Hinrichtung gegen Paris St. Germain (1:4). Der ehemalige Dortmunder Profil Ousmane Dembélé (23) scheiterte freistehend und kläglich an PSG-Torhüter Keylor Navas.
Lionel Messi (33) beschimpfte seinen Mannschaftskollegen lautstark. Ein fahrlässiger Fehlschuss. Der FC Barcelona hätte durch Dembélé zwingend mit 2:0 gegen Paris führen müssen. Ein Symbolbild.
Denn der 2:8-Schmach gegen den FC Bayern München im Viertelfinale 2020 in Lissabon in die nächste Katastrophe gegangen. 1:4 (1:1) gegen Paris St.-Germain. Barcelona braucht nun im Rückspiel 10. März im Prinzenparkstadion ein mittleres Wunder. Eines wie im März 2017 im Camp Nou, beim legendären 6:1 nach 0:4 im Pariser Hinspiel. Damit ist – bei allem Respekt – dieses Mal nicht zu rechnen.
France Football sprach von einem ,,historischen Moment für PSG und den französischen Fußball” – ,,Barcelona ist Geschichte, Mbappé ist die Zukunft”. So schrieb die AS ,,Barca” regelrecht ab. ,,Der Albraum-Lauf von Barcelona geht weiter!” Das war der Kommentar der britischen Daily Mail zum FCB-Desaster.
Die Daily Mail hatte eine simple Erklärung. ,,Ihr schrecklicher Lauf ist darin zu begründen, dass sie Millionen für Flops in der Offensive verschwendeten anstatt Pique und Busquets zu ersetzen.” Die Defensive der stolzen Katalanen, so das Blatt, sei ,,von Paris auseinander gerissen” worden.
Barcelona ist in seinen letzten Knockout-Spielen gegen die AS Rom (0:3), FC Liverpool (0:4), Bayern München (2:8) und nun gegen PSG (1:4) regelrecht zusammengebrochen. Die in die Jahre gekommene Innenverteidigung mit Gérard Pique und Sergio Busquets konterkarierte sich selbst.
,,Barcelonas Unfähigkeit, aus eigenen Fehlern zu lernen, hat sie am Dienstag eingeholt”, schrieb Pete Jenson am Mittwochnachmittag im Daily Mail.
Der Barcelona hat es versäumt, die in die überalterte Abwehr mit Busquets und Pique zu erneuern. Stattdessen flossen seit 2017 Millionen in die Offensive.
Beispiele. Bei Borussia Dortmund dürften sie bei dem Namen Ousmane Dembélé heute noch Tränen lachen. Der französische Weltmeister von 2018 spielte nur eine Saison für den BVB. Er streikte sich dann zum FC Barcelona. Dank Bonuszahlungen, die nach Einsätzen gestaffelt sind, hat Borussia in fast 4 Jahren 140 Millionen Euro vom FC Barcelona für Dembélé erhalten. Seine Bilanz ist die eines ausgewiesenen Transfer-Flops. In 101 Pflichtspielen kommt der Außenstürmer nur auf 25 Tore. 87 (!) Spiele verpasste der Rechtsaußen verletzt.
Noch mehr Geld zahlte man für den zwischendurch zum FC Bayern München ausgeliehenen Philippe Coutinho (28). Der Brasilianer kostete ,,Barca” im Januar 2018 rund 145 Millionen Euro. Den FC Liverpool dürfte dies gefreut haben. Damit ist Coutinho zusammen mit Dembélé der teuerste Zugang der Vereinsgeschichte!
In 90 Spielen lieferte er nur 23 Tore. Bis März 2021 wird er nach Meniskus-Verletzung erneut fehlen. Nicht viel besser sind die Zahlen des für 120 Mio. Euro verpflichteten Weltmeisters Antoine Griezmann.
,,Täglich Griezmann” kommt auf eine Quote von 27 Toren in 81 Pflichtspiel-Einsätzen. Immerhin.
,,Mit der Entscheidung, fast 300 Mio. Euro für Dembélé und Coutinho zu investieren, versäumte es Barcelona, Piquet und Busquets zu ersetzen.” So bilanziert der Daily Mail. ,,Stattdessen wiederholten sie diesen Fehler, in dem 120 Mio. Euro für Antoine Griezmann gezahlt wurden.”
Dem auch durch solche Transfers hoch verschuldeten FC Barcelona droht die 2. Saison in Folge ohne Titel. Für die Fans (,,Cules”) nicht hinnehmbar. Sollte Joan Laporta am 7. März 2021 die Präsidentschaftswahl nicht gewinnen, dürfte auch Trainer Ronald Koeman rasiert werden.
Dabei hat der Niederländer – als Spieler unter Johan Cruyff eine ,,Barca”-Legende – sicher den geringsten Anteil am Niedergang. ,,Es ist nicht sein Fehler, dass er eine zweitklassige Mannschaft mit einer Defensive hat, die nicht fit ist für die Champions League”, ätzte die Marca.