Champions League: Für Liverpool und Klopp ist die Messi gelesen

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Champions League: Für Liverpool und Klopp ist die Messi gelesen

Die Klopp-Momente gibt es beim Spiel FC Barcelona gegen den FC Liverpool (3:0) vorab in der Pressekonferenz. Jürgen 2unterhält Barcelona in seiner unnachahmlichen Art. Den Messi-Moment erleben die Zuschauer in Camp Nou und vor den TV-Geräten in der 82. Minute. 

Ein Tor, das die Experten sprachlos macht. ,,Ich werde dazu nichts analysieren”, sagt Ex-Premier-League-Profi Sebastian Kneißl bei DAZN nach diesem atemberaubenden Treffer, einem unglaublichen Freistoß aus 25 Metern zum 3:0 in den Knick und unhaltbar für Liverpools Torhüter Alisson Becker.

Es ist das 600. Tor für Lionel Messi (31) im Dress des FC Barcelona. Der Meister malt diesen Treffer förmlich. Während sich die Fans in Camp Nou mit Sprechchören und dem aus mehr als 600 Spielen bekannten Verbeugungs-Ritual vor Messi verneigen, gerät ein anderer mit diesem 0:3 in Erklärungsnotstand: Liverpools Trainer Jürgen Klopp.

Mit dem 0:3 stehen die ,,Reds” nach Klopps überhaupt erstem Pflichtspiel gegen ,,Barca” vor dem Aus im Champions-League-Halbfinale.Aber Klopp wäre nicht Klopp, wenn er nicht auch diese Niederlage mit ironischer Brechung des oft so humorlosen Fußballgeschäfts nehmen würde.

,,Wir spielen noch einmal, das war der Plan”, sagt der 51-jährige Deutsche nach dem Spiel in Barcelona, ,,natürlich gibt es in der Kabine keine Party, wir haben uns mit diesem Resultat das Leben nicht einfach gemacht, aber das ist eine Erfahrung, aus der wir lernen müssen.”

Der LFC-Coach blickt schon voraus: ,,Wir spielen in 3 Tagen gegen Newcastle United und das ist viel wichtiger für uns.” Der 18-fache englische Fußballmeister hat nur noch eine Titelchance in der Premier League, wenn er beide Spiele in Newcastle (Samstag) und am kommenden Sonntag gegen die Wolverhampton Wanderers gewinnt – bei einem Remis von Tabellenführer Manchester City.

Für Lionel Messi ist es das 25. Tor in 33 Spielen gegen englische Klubs und der Argentinier hat gegen Liverpool ähnlich wie zuvor gegen Manchester United im Viertelfinale mit 2 Toren im Rückspiel den Unterschied ausgemacht.,,Klopp muss der Welt zeigen, dass er besser ist als Messi”, hat SPORT BILD am Dienstag vom deutschen Liverpool-Coach gefordert. Daraus wird nichts.

Schon eher trifft die Aussage zu, die Barcelonas deutscher Torhüter Marc-André ter Stegen vor dem Spiel getätigt hat. ,,Liverpool ist ein Brocken”, sagt der deutsche Nationaltorhüter in SPORT BILD, ,,aber wir sind in einer Top-Verfassung. Wir wollen zeigen, dass wir besser sind und uns in 2 Spielen durchsetzen.”

Es wird für Liverpool im Rückspiel in Anfield immens schwer, dem FC Barcelona das Final-Ticket noch zu entreißen. Die britischen Medien geißeln am Donnerstag die mangelhafte Chancenauswertung von Mo Salah und Co. ,,Liverpool war verschwenderisch”, schimpft der Kommentator des Daily Telegraph, ,,auch wenn das 0:3 unglaublich hart ist, es hätte noch schlimmer kommen können, wenn Suárez und 2-mal der eingewechselte Dembélé nicht Möglichkeiten vergeben hätten, die Messi ganz einfach genutzt hätte.” Wie in der 5. Minute der Nachspielzeit, als der Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé frei vor Alisson vergibt. Der links mit gelaufene, völlig freistehende Messi verzweifelt bei dieser Szene. Mit einem 4. Treffer für die ,,Blaugrana” wäre die Messi endgültig gelesen gewesen. Ist sie wahrscheinlich auch so. Ein Fakt spricht gegen Klopp und den LFC. In den ganz großen Spielen mit den ,,Reds” – zuvor im Europa-League- und im Champions-League-Finale gegen den FC Sevilla und Real Madrid – ist der ,,Kaiser from the Kop” immer an einem spanischen Team gescheitert.

Der Guardian sieht das 2. Tor von Messi in diesem Spiel schlicht als ,,von einem anderen Planeten”. Die noble Times bringt das Messi-Wundertor am Donnerstag auf Großformat und hat die Zeit genau mitgestoppt. 0,97 Sekunden braucht der Ball, um von seinem linken Fuß im Bogen an der Liverpooler Abwehrmauer vorbei ins Netz zu zischen – bei einer Geschwindigkeit von 98 km/h. Magisch. Und was sagt der Meister selbst dazu? ,,Noch sind wir nicht im Finale, aber das Ergebnis ist sehr gut. Das 3:0 war spektakulär. Ich wollte ihn genau dort oben ins Eck schießen und hatte das Glück, dass er rein ging”, gibt sich Lionel Messi nach dem Spiel gewohnt bescheiden. Messi also gelesen? Nicht ganz, findet ausgerechnet Guardiola-Biograph Guillem Balague. Der Autor, der allein in Deutschland mit Pep Guardiola – Die Biographie 2014 an die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste stürmt, schreibt bei Twitter: ,,Das Resultat ist unfair, es gibt eine Menge Respekt und auch Angst vor Salah und Mané, Liverpool hat super gepresst und es kann sich alles sehr schnell ändern.”


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