Lewandowski beim FC Bayern: Ein Roter vom anderen Stern…
Nach dem 6:0 mit 4 Buden von Robert Lewandowski suchen die Medien nach Superlativen. Bayern-Coach Hansi Flick hat indes die Erklärung für die Super-Serie.
Das Medien-Echo ist gewaltig. DER SPIEGEL versucht es am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe erst gar nicht mit einer Titelzeile.
Etwas dadaistisch steht stattdessen nur ,,Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski, Lewandowski” über dem Text zur 6:0 (1:0)-Gala des FC Bayern München bei Roter Stern Belgrad in der Champions League.
Wir haben uns auch überlegt, ob wir nicht einfach 4 Bilder vom Bayern-Torjäger nehmen und 4-mal Lewandowski als Headline nehmen. Machen wir aber nicht. Wir versuchen es lieber mit einer Folge aus der Reihe ,,Die kreative Zeile” und sagen: Ein Roter vom anderen Stern!
Und: Wir halten uns an die Fakten, gehen dabei gerne mit dem Münchner Merkur mit, der ,,Note 1 für die Tor-Maschine” vergibt. Eine andere Bewertung für die Leistungen des Rober Lewandowski in dieser Saison kann es bislang auch nicht geben.Im medialen Jubel um ,,Lewy und die Flick-Bayern” fällt uns am Dienstagabend aber noch etwas anderes auf.
Dietmar Hamann (46), Ex-Bayernprofi und Champions-League-Sieger mit dem FC Liverpool (2005) scheint seine Einstellung zu Lewandowski komplett geändert zu haben. Geißelt Hamann Lewandowskis ,,negative Körpersprache” im Frühjahr 2019 noch, so schlägt er in der TV-Sendung Der Dienstag der Champions als Sky-Experte nun ganz andere Töne an.
,,Er ist in der Form seines Lebens, es sind nicht nur die Tore, sondern es ist auch die Körpersprache, wie er sich einbringt in die Mannschaft”, erklärt Hamann, ,,er wirkt unglaublich agil, .,wir sahen, seit er in der Bundesliga ist, eigentlich immer gute Lewandowskis, weil er immer seine Tore gemacht hat, aber so gut war er noch nie.”
Wie gut Lewandowski tatsächlich ist, zeigen die Zahlen. Seit Dienstag und seit seinen 4 Buden in Belgrad ist Robert Lewandowski neuer Rekord-Torjäger des FC Bayern München in der Champions League. Das ist er auch noch bei Borussia Dortmund, wo er von 2010 bis 2014 belebend gewirkt hat. Trifft allerdings Marco Reus (30) in den 2 verbleibenden Spielen beim FC Barcelona und zu Hause gegen Slavia Prag nur ein Mal, ist der Pole mindestens diesen Rekord los.Lewandowskis Tor-Werte lassen in der Tat wenig Spielraum für eine andere Interpretation.
51 Tore hat Robert Lewandowski für den FC Bayern München 2019 in 53 Spielen Wettbewerb übergreifend erzielt. Allein in der aktuellen Saison hat er in 20 Pflichtspielen 27-mal eingenetzt. In der Champions-League-Saison sind ihm in diesem Kalenderjahr in 10 Partien 7 Tore gelungen.
Mit nun 46 Toren ist ,,Lewy” neuer Rekord-Torjäger des FC Bayern in der ,,Königsklasse”. In Belgrad erzielte er den schnellsten 4er-Pack in diesem Wettbewerb, 4 Tore in 14:32 Minuten – das hat es in der Liga mit der Händel-Hymne noch nie gegeben. Zudem hat Lewandowski zum 9. Mal in Folge mindestens einen Treffer in einem CL-Gruppenspiel erzielt, Rekord eingestellt.
,,Ich muss gestehen, dass ich süchtig danach bin, Tore zu erzielen”, twittert der bayerische Tor-König anschließend. Bei Sky sagt Lewandowski nach dem Spiel: ,,Wir haben heute außergewöhnlich gespielt. Ich hätte sogar noch zwei Tore mehr machen können. Aber es ist wichtig, dass wir Spaß haben. Und heute haben wir alles getan, um das zu haben. Ich bin immer glücklich, wenn wir gewinnen, auch wenn ich nicht treffe.” Bayern-Interimstrainer Hans-Dieter (,,Hansi”) Flick hat eine Erklärung für die Leistungs-Explosion des Robert L.: ,,Es liegt daran, wie professionell er ist und mit was für einem Ehrgeiz er trainiert. Er macht viele Extraschichten. Er hat momentan wirklich einen Lauf.”