Edoardo De Laurentiis, Sohn des Klubpatrons und Vizepräsident, verordnet dem Vernehmen in der Umkleidekabine die Rückkehr nach Castel Volturno – die Spieler lehnen ab und verlassen Augenzeugen zufolge nach und nach das Stadio San Paolo ohne Antwort auf Nachfrage von Reportern.
Lediglich Kapitän Lorenzo Insigne (28) bei Sky Italia und Torschütze Hirving Lozano (24) beim offiziellen Portal des europäischen Fußball-Verbandes uefa.com geben zuvor Kommentare zum Spiel ab. Auch Coach Carlo Ancelotti äußert sich nach Spielende nicht – im Gegensatz zu den Spielern reiste der 60-Jährige mit seinem Staff dem Vernehmen nach aber zurück ins Trainingslager.
Nicht, um eine klare Opposition gegenüber der Mannschaft einzunehmen, einen Bruch zwischen Trainerteam und Spielern gibt es laut Gazzetta dello Sport klar nicht – wie die stürmischen Jubelbilder mit dem Team und dem Ex-Bayern-Coach aus dem Hinspiel in Salzburg (3:2) belegen – sondern um Sanktionen gegen sich selbst zu vermeiden.
Ancelotti sitzt demzufolge zwischen den Stühlen. Wie die Gazzetta dello Sport zudem berichtet, haben Napoli-Profis bereits Kontakt mit Anwälten aufgenommen, um die Anordnung des Trainingslagers anzufechten. Dem Vernehmen nach war das Team nach dem Salzburg-Spiel überzeugt, die Anordnung sei aufgehoben, da die Leistung gut gewesen sei, obwohl die Qualifikation fürs Achtelfinale vorerst aufgeschoben ist. Präsident de Laurentiis sei mit den Mindereinnahmen durch den verpassten Sieg – ein Remis bringt dem Klub 900.000 ein, bei einem Dreier wären es 2,7 Millionen gewesen – allerdings nicht wirklich glücklich. Durch Ancelottis Fehlen bei der Nach-Spiel-Pressekonferenz erwartet den Klub zudem eine Geldstrafe.