Nach erzielten Punkten mit mindestens 100 Spielen
Was bewegen die Trainer in ihrer Zeit bei den Vereinen? Einige sind erfolgreich und haben einen hohen Punkte-pro-Spiel-Schnitt (PPS), bei anderen ist dieser katastrophal und entsprechend niedrig. Auf der anderen Seite trainieren sie dann eben auch „Gurkentruppen“ und knapp 40 Punkte (nach 3-Punkte Regel) mit einem Abstiegskandidat sind genauso hoch zu bewerten wie 65 Punkte mit einem Top-Team. Und so sind die Trainer, die zu den “Worst 10” gehören vielleicht doch nicht so schlecht. Denn es sind einige dabei, die eben primär Fahrstuhlteams betreuen “durften”. Und das beste rausholten.
Hier sind die zehn (nach gewonnenen Punkten) schlechtesten und besten Trainer in der Bundesliga-Geschichte mit mindestens 100 Spielen an der Seitenlinie. Wir haben alles umgerechnet auf die 3-Punkte Regel. Die Resultate sind überraschend.
Ganz zum Schluss haben wir zwei Sonderplätze. Da kommt zunächst der eine Trainer, der das Ranking ordentlich verändert hat. Und den Rekord wird so schnell keiner knacken, dachten wir. Deshalb führen wir ihn in der Kategorie 1+. Danach kommt der liebe Assistent, der Notnagel, der den Rekord des Ausnahmetrainers pulverisierte. Allerdings hat er noch keine 100 Spiele an der Seitenlinie geschafft. Deshalb läuft er außer Konkurrenz. Aber aus dem Grund haben wir 22 Trainer in unserem Ranking.
In 287 Spielen als Trainer in der Bundesliga sammelte Horst Buhtz insgesamt 318 Punkte und kommt auf einen Schnitt von 1,11 PPS.
Zwar gehört er damit formal zu den schlechtesten Trainern, dennoch kann er auf einige Erfolge zurückblicken. Neunkirchen, Wuppertal, Nürnberg und Uerdingen verhalf Buhtz zum Aufstieg.
Und er war ein erfolgreicher Trainer in der Türkei, der mit Besiktas Istanbul auf Platz 5 in der Liga landete und zum ersten Mal in der Vereinsgschichte den türkischen Pokal holte. Buhtz sorgte übrigens für ein Kuriosum der besonderen Art. Denn nachdem Buhtz bei Besiktas im Februar 1976 entlassen worden war, übernahm er interimistisch Borussia Dortmund.
Damals eine Fahrstuhlmannschaft zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga. Das Engagement war nicht für lange Zeit gedacht und so unterschrieb er während seines Engagements in Dortmund bereits beim 1. FC Nürnberg. Ebenfalls ein Fahrstuhlteam. Den BVB brachte Buhtz als Tabellenzweiter 1976 tatsächlich in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Dort sollte er – wie könnte es anders sein – auf den 1. FC Nürnberg, seinen neuen Klub, treffen. Das ging natürlich nicht. Deshalb wurde er auch prompt entlassen, bevor es zum Aufeinandertreffen kommen konnte.
In der Funktion als Cheftrainer im deutschen Oberhaus hatte Hermann Gerland hingegen weniger Grund zur Freude. Seine Trainerlaufbahn startete er beim VfL Bochum in der Saison 1986/87 zunächst als Assistenztrainer. 1988 wechselte er zum 1. FC Nürnberg in die Bundesliga, den er bis 1990 betreute. Seine Stationen danach: FC Bayern München (1990 – 95, 2001 bis heute), 1. FC Nürnberg (1988 – 1990), Tennis Borussia Berlin (1996 – 1998), Arminia Bielefeld (1999 – 2000) und SSV Ulm 1846 (2000 – 2001).
In seinen jeweils zwei Jahren in Bochum und Nürnberg sowie einer Spielzeit in Bielefeld zeigten seine Teams nur selten Zähne.
Die Folge – nur 1,10 Punkte pro Spiel für den Tiger. Es waren aber auch selten Krachterteams dabei. Eher Bundesliga-Mannschaften der Kategorie Rumpelfüßler.
Beginn: Am 1. Mai 1966 wurde Klug Trainer der Amateure von Eintracht Frankfurt, die er bis 1971 betreute. Von 1969 bis 1971 trainierte er auch die U23 von Eintracht Frankfurt, bevor er in der Saison 1971/72 seine erste Anstellung als Cheftrainer beim SV Darmstadt 98 in der Regionalliga Süd annahm.
Ende: Seine letzte Trainerstation war 1994/95 Eintracht Trier (Regionalliga West/Südwest).
Zuletzt arbeitete er für den MSV Duisburg bis 1998 als Spieler-Beobachter. Er starb nach langer schwerer Krankheit am 3. Oktober 2000. Den FC Homburg führte Udo Klug im Jahr 1986 in die Bundesliga. Das muss man erstmal schaffen.
Allerdings ist Funkel mit fünf Aufstiegen von der 2. Bundesliga in die Bundesliga Rekordhalter. Mitte März 2016 wurde Funkel Nachfolger von Marco Kurz als Cheftrainer des damalien Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und führte das Team in die Bundesliga. Zu Beginn der Rückrunde 2019/20 wurde er entlassen.
Eine seiner größten Niederlagen erlitt er in Berlin. Die Performance des Teams aber auch seine eigene Leistung genügten nicht den Ansprüchen eines modernen Bundesliga-Trainers. Noch heute gilt die Nach-Favre Zeit als die schlechteste Periode in der neueren Geschichte von Hertha BSC. Sowohl was die Leistung des Managements, der Präsidenten aber auch des Trainerteams anbetrifft. Das war kein Bundesliga-Niveau.
Friedhelm Funkel gehört übrigens auch zu den fünf statistisch schlechtesten Trainern in den letzten 30 Jahren. Doch wer den Trainer-Oldie nach der Episode in Berlin abgeschrieben hatte, der irrte sich gewaltig. Mit Fortuna Düsseldorf erreichte er im Sommer 2018 den Aufstieg in die Bundesliga und schaffte den Klassenerhalt. Jopi Heynckes lässt grüßen. Der war auch schon abgeschrieben und kann nochmals wieder. Gewaltig.
In der Bundesliga hatte Koller ebenfalls wenig Erfolg. Mit Köln und Bochum befand er sich die meiste Zeit im Abstiegskampf.
Das beste Jahr im Deutschen Oberhaus? Koller erreichte mit dem VfL Bochum in der Saison 2006/07 den achten Tabellenplatz, die bis dahin drittbeste Platzierung des Vereins in der Bundesliga.
Immerhin gilt er als Entdecker von Lukas Podolski. Und das ist ja auch schon was. Dennoch – 1,05 Punkte pro Bundesligaspiel im Schnitt sind schwach. Vielleicht kommt er ja nochmals wieder in die Bundesliga. Angebote soll es einige gegeben haben.
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