Die 25 größten WM Sensationen – Stunning Moments des Fußballs

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Die 25 größten WM Sensationen – Stunning Moments des Fußballs

Die 25 größten WM-Sensationen. Nordkorea, Italien, USA, Deutschland, Cordoba, Island, Kamerun, Schweden, Dänemark, Euro 1992

Die üblichen Verdächtigen sind Favoriten auf den WM-Titel. Das ist immer so. Und der Kreis der Anwärter ist überschaubar. Brasilien und Argentinien aus Südamerika und die großen 5 aus Europa (Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und England). Wobei England. Das sind die 25 größten WM-Sensationen Denn erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.  Wie bei der WM 2018. Holland und Italien nicht dabei, Island schon.  Deutschland scheidet in der Vorrunde aus. 

Wir haben 25 wirklich spezielle Begebenheiten aus den Fußball-Weltmeisterschaften von 1930 bis 2018 zusammengestellt. Verrückte Geschichten, skurrile Siege, überraschende Niederlagen und seltsame  Protagonisten.

Wir erzählen von Mannschaften, Ländern und Spielern. Von überraschend guten WM-Neulingen, miserablen Favoriten, epischen Packungen und Spielen, bei denen nicht alles “koscher” über die Bühne ging.

Und wir berichten von neuen Sternen am Fußball-Himmel, von One-Hit Wonders und von Spielern, die den Makel der Niederlage aufgrund eines Spiels oder eine Szene wohl ewig mit sich herumtragen werden.Eine Geschichte handelt von der Demontage des besten Spielers der Weltmeisterschaft – bei der folgenden Weltmeisterschaft. Initiiert und durchgezogen von einem Trainer-Novizen. 

Eine andere handelt vom aufgeheizten Bruderduell, welches der kleinere der beiden Brüder gewann. Dem Torschützen brachte sein Treffer mehr Ärger als Ruhm ein.

Wir beleuchten die unglaubliche Show des “alten Zauberers” aus Afrika, der “den Verrückten” austrickste und schildern den Siegeszug der 300.000 Insulaner vom eisigen Rand der Welt. Und wir erzählen über die Pleite des WM-Favoriten gegen eine Hobbytruppe aus der Ex-Kolonie. Mehr als peinlich.  Die Ex-Kolonialisten hatten ja kaum trainiert.

25 Geschichten, die es wert sind, erzählt zu werden. In kurzen Videos, in kurzen Essays und in Form von ausgewählten Bildern.Nationalfeiertag wegen der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Russland? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Nämlich in Panama.

Passiert ist das am letzten Spieltag der CONCACAF-Quali. Panama musste Costa Rica schlagen und auf einen Ausrutscher der USA hoffen – und beides passierte tatsächlich.

Aber: Das 1:1 beim späteren 2:1-Sieg Panamas war ein Phantomtor. Egal! Und dank der damit feststehenden erstmaligen Teilnahme an einer Weltmeisterschaft sorgte Staatspräsident Juan Carloz Varela für eine echte Kuriosität.

Im Nationalmannschafts-Trainingsanzug rief er wegen des sportlichen Ereignisses einen nationalen Feiertag ins Leben.1998 waren Teile Frankreichs fest in kroatischer Hand, da zahlreiche Fans ihr Team zur Weltmeisterschaft begleiteten.

Der Nationalstolz der Kroaten ist bis heute ungebrochen, war damals aber besonders ausgeprägt, schließlich endete der Unabhängigkeitskrieg erst 1995 – und damit drei Jahre vor dem Turnier. Entsprechend euphorisiert trat die Truppe um Superstars wie Robert Prosinečki, Davor Šuker oder Zvonimir Boban also die Reise nach Frankreich an – und spielte dort groß auf.

In der Gruppenphase setzten sich die Kroaten souverän durch und schalteten im Achtel- und Viertelfinale Rumänien und Deutschland aus. Im Halbfinale wartete dann ausgerechnet Gastgeber Frankreich – und die Partie wurde trotz des bereits erreichten riesigen Erfolgs für Kroatien zum Drama.

Lilian Thuram machte mit einem Doppelschlag die 1:0-Führung Kroatiens zunichte und führte die Franzosen so ins Endspiel. Aber: Das Spiel um Platz drei entschieden die Kroaten gegen – die Deutschen dürfte es gefreut haben – Holland für sich und Davor Šuker wurde mit dem Goldenen Schuh und dem Silbernen Ball ausgezeichnet.Bei der Weltmeisterschaft 2014 ging der Stern eines Spielers auf, den man vorher noch nicht überall auf diesem Planeten so richtig auf dem Schirm hatte: James Rodriguez.

Rodriguez, bei der WM in Brasilien Anfang 20, war zuvor auf Vereinsebene bereits in Europa aktiv gewesen: von 2010 bis 2013 beim FC Porto, 2013/2014 in Monaco.

Dann kamen die Titelkämpfe auf Weltebene – und Rodriguez lief zu ganz großer Form auf. Bei den kolumbianischen Vorrundensiegen gegen Griechenland, die Elfenbeinküste und Japan traf er jeweils einmal und avancierte zweimal zum Spieler des Spiels.

Gegen Südamerika-Kontrahent Uruguay durften die Fans im Achtelfinale sogar über zwei James-Tore jubeln. Und selbst gegen den Gastgeber bei der Niederlage im Viertelfinale traf der Linksfuß. Der Lohn ließ nicht lange auf sich warten – und Real Madrid sicherte sich die Dienste des offensiven Mittelfeldakteurs für satte 80 Millionen Euro. Mittlerweile ist der kolumbianische Superstar für die Bayern am Ball.Dass die Belgier kicken können – geschenkt und mittlerweile bekannt. Aber Nordirland verbindet man doch eher mit rustikalem, typisch britischem Rumpelfußball.

Trotzdem erlebten die Nordiren 1982 ihren vorläufigen fußballerischen Höhepunkt und überlebten dank zweier Unentschieden und eines furiosen Sieges gegen Spanien tatsächlich die Vorrunde. Held: der in England aktive Zweitligaakteur Gary Armstrong. In der zweiten Gruppenphase war dann zwar Endstation, das Erreichte aber trotzdem sensationell.

Gleiches gilt für Belgien, denn: Die Belgier zwangen zum Auftakt Maradonas Argentinier mit einem schier unglaublichen 1:0 in die Knie.

Nicht vergessen werden dürfen aber natürlich die Deutschen, die sich gegen Underdog Algerien bis auf die Knochen blamierten und 1:2 unterlagen – und dennoch das Finale erreichten, wo es allerdings ein 1:3 gegen Italien setzte.Götterdämmerung im deutschen Fußball: Vor der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land übernahm bekanntlich Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer das Ruder.

Und Klinsmann erhielt für seine innovativen, teilweise skurrilen Entscheidungen manchmal Zustimmung, sorgte auf der anderen Seite aber auch für Fassungslosigkeit. Einer, bei dem eher Letzteres zutraf, war Oliver Kahn. Ausnahmetorwart, 2002 bei der WM dank unfassbarer Paraden zum Titan avanciert, Leitwolf, Erfolgstyp.

Nützte aber alles nichts, als Klinsmann 2004 das Amt des Bundestrainers übernahm – und erklärte, dass Kahn zwar die Nummer eins sei, seinen Platz aber gegen Herausforderer Jens Lehmann verteidigen müsse. 2005 legt der Bundestrainer dann die Torwart-Rotation fest, Lehmann und Kahn sind da aber ohnehin schon heillos zerstritten und stehen bis zur WM nicht mehr gemeinsam im Rahmen von Testspielen im deutschen Kader.

Im Frühjahr 2006 folgt dann die Entscheidung und Klinsmann degradiert tatsächlich Ikone Kahn für Lehmann, der spielerisch besser ist. Kahn fügt sich in seine Rolle als Nummer zwei und bekommt im Spiel um Platz drei gegen Portugal noch seinen Einsatz – während Lehmann ein gutes Turnier spielt.
Diego Maradona – der kleine Argentinier, einer der besten Kicker aller Zeiten, machte während und nach seiner aktiven Karriere nicht selten Schlagzeilen. Drogenprobleme, Sperren, skurrile Auftritte – die Liste ist lang.

Vor allen Dingen ließ Maradona aber auf dem Fußballplatz aufhorchen. Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1986 durch ein 3:2 im Finale gegen Deutschland. Maradona steuerte dazu damals in Mexiko fünf Vorlagen und fünf Treffer bei.

Zwei dieser Treffer markierte er im Viertelfinale gegen England – und beide steigerten seine Berühmtheit.

Treffer Nummer eins machte er, indem er den Ball mit der Hand über den englischen Keeper Peter Shilton beförderte – und anschließend von der „Hand Gottes“ sprach. Treffer Nummer zwei war ein Solo über das halbe Spielfeld, das 2002 von der FIFA zum WM-Tor des Jahrhunderts gekürt wurde.

Typisch Maradona eben, bei dem Genie und Wahnsinn stets ganz eng beieinander lagen und sich gelegentlich auch abwechselten.Die großen Erfolge der Schweden in den 1950er-Jahren mit Platz drei bei der WM 1950 sowie dem zweiten Platz 1958 im eigenen Land waren lange her, als das Turnier 1994 in den USA über die Bühne ging.

Alles war irgendwie größer, schöner, besser – und mittendrin befanden sich die eher zurückhaltenden Skandinavier. In der Gruppe mit Brasilien reichte ein zweiter Platz zum Weiterkommen und dann starteten die Schweden so richtig durch.

Im Achtelfinale schaltete die Truppe Saudi-Arabien aus, im Viertelfinale Rumänien. Sieggarant hier: Torwart Thomas Ravelli, der im Elfmeterschießen zwei Strafstöße parierte.

Brasilien war in der Vorschlussrunde dann eine Nummer zu groß und gewann trotz vieler vergebener Chancen mit 1:0. Im Spiel um Platz drei behielt Schweden gegen Bulgarien ganz sicher mit 4:0 die Oberhand und belohnte sich so für ein starkes Turnier.Nigeria hat seit 1994 – bis auf 2006 – immer an Fußball-Weltmeisterschaften teilgenommen. Genau einmal gehörten die Super Eagles dabei zum Kreis der Titelanwärter.

1998 waren die Nigerianer im Vorfeld des Turniers in Frankreich zum Geheimfavoriten auserkoren worden, schließlich war die Truppe aus Afrika zwei Jahre zuvor Olympiasieger geworden. Und der Kader konnte sich mit vielen Topstars absolut sehen lassen.

Entsprechend motiviert und engagiert dominierte Nigeria die Gruppenphase und sicherte sich hier Platz eins. Im Achtelfinale wartete dann Dänemark. Und die Dänen, trotz der Laudrup-Brüder, hatten eine durchwachsene Vorrunde hinter sich.

Wie es aber so ist mit den Favoriten und den vermeintlichen Außenseitern: Dänemark ging schnell in Führung, baute diese später aus und siegte hochverdient mit 4:1. Und Nigeria verpasste eine große Chance, für einen echten Achtungserfolg zu sorgen.Der amtierende Weltmeister Deutschland musste sich 1958 in Schweden dem Gastgeber im Spiel um Platz drei mit 1:3 beugen.

Eigentlich keine besondere Meldung – wären da nicht die Begleiterscheinungen dieses Duells gewesen. Die Niederlage selbst aus deutscher Sicht – irgendwie und komischerweise halb so wild. Aber diese schwedischen Fans, die sorgten für großen Ärger auf Seite des Gastes.

Heutzutage wäre das, wenn überhaupt, nur eine Randmeldung wert, schließlich hatte das Publikum die eigene Mannschaft lautstark unterstützt. Und genau das war damals eine absolute Neuheit. Denn: Lärm vom Publikum gab es, zumindest in Deutschland, eigentlich nicht.

Das schwedische Organisationskomitee setzte aber Heißmacher ein, die die Zuschauer dazu animierten, immer wieder einen Anfeuerungssatz zu rufen. Die Deutschen verloren zunehmend die Nerven und schlussendlich auch das Spiel. Und die Fankultur sorgte sogar für Unmut bis in hohe politische Kreise – verrückt.Episch! Wann gab´s ein solches Spiel zuvor schon mal in einem Halbfinale bei einer Weltmeisterschaft? Richtig: nie! Am 8. Juli musste Deutschland in Belo Horizonte im Halbfinale der WM 2014 ausgerechnet gegen Gastgeber Brasilien ran. Und Duelle mit Gastgebern bei großen Turnieren sind ja immer so eine Sache.

Diesmal aber nicht. Deutschland überstand die brasilianische Sturm- und Drangphase zu Beginn des Aufeinandertreffens schadlos und Thomas Müller – wer auch sonst? – brachte das DFB-Team bereits in Minute elf in Führung.

Was danach folgte, war mehr oder minder ein Schaulaufen für die Deutschen, die bereits zur Pause 5:0 führten, sich gegen konsternierte Gastgeber teilweise in einen Rausch spielten und mit 7:1 gewannen.

Das Spiel, das die Brasilianer ins Tal der Tränen stürzte und Deutschland auf dem Weg zum WM-Titel Selbstvertrauen verschaffte, ist übrigens der höchste Sieg in einem WM-Halbfinale – und mit zahlreichen weiteren Rekorden aus deutscher Sicht verbunden.
„Bruder-Krieg ist sicherlich der Begriff, der am ehesten auf das Duell zwischen der beiden deutschen Staaten bei der Weltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik zutrifft.

Kurios: In die Vorrunden-Gruppe eins wurden tatsächlich die BRD und die DDR gelost – und so kam es am 22. Juni 1974 zum einzigen deutsch-deutschen Nationalmannschafts-Duell. Der sportliche Wert war aber überschaubar, schließlich hatten sich beide deutschen Staaten bereits für die nächste Runde qualifiziert.

Normal war das Spiel aufgrund der politischen Situation aber natürlich trotzdem nicht. Die 77. Spielminute ging dann in die Annalen ein. DDR-Keeper Jürgen Croy wirft den Ball zu Erich Hamann, der von der rechten Seite aus diagonal rund 40 Meter nach links spielt. Stürmer Jürgen Sparwasser läuft instinktiv los, nimmt den Ball an – und trifft zum 1:0-Sieg für die DDR.

Gebracht hat´s der DDR jedoch nichts, schließlich kommt in der Zwischenrunde das Aus. West-Deutschland stößt dagegen ins Endspiel vor und wird zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister.Legende nennt man einen Spieler wie Roger Milla in der Regel. Dabei schien die Karriere des Stürmers, der 2006 sogar zum besten afrikanischen Spieler der vergangenen 50 Jahre gewählt wurde, vor der WM 1990 eigentlich beendet.

Und das nicht wegen schwacher Leistungen, sondern aufgrund der Tatsache, dass sich Milla, nach vielen Karrierejahren vornehmlich in Frankreich, zur Ruhe gesetzt hatte. Vor der WM wurde das Idol, immerhin schon 38 Jahre alt, aber gebeten, das Turnier für Kamerun zu bestreiten – und erfüllte diesen Wunsch.

Das Besondere während der WM: Milla kam in keinem einzigen Spiel Kameruns von Beginn an zum Einsatz, überzeugte aber trotzdem nach seinen Einwechslungen und führte sein Land mit seinen Treffern sogar bis ins Viertelfinale.

Hier war jedoch gegen England in der Verlängerung Endstation. Trotzdem glänzte Milla und traf bei seinen Einsätzen insgesamt viermal – und feierte alle Treffer mit einem Tänzchen an der Eckfahne.Dass die isländischen Fans so richtig schön, ohne Randale und im positiven Sinne, durchdrehen können, haben sie bereits bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich hinlänglich und mit Nachdruck bewiesen.

Denn wer erinnert sich nicht gerne an die Schlachtrufe von der Tribüne, die die Kicker der kleinen Insel zu Höchstleistungen antrieben? Wie sonst wäre es zu erklären, dass einer der größten Außenseiter der EM-Geschichte tatsächlich bis ins Viertelfinale stürmte?

Auf diesem Weg räumten die Isis sogar namhafte Konkurrenz aus dem Weg. In der Vorrunde erreichte die Kämpfer-Truppe punktgleich mit Gruppensieger Ungarn Platz zwei, im Achtelfinale musste England dran glauben, erst im Viertelfinale beendete Frankreich den Island-Höhenflug.

Aber: Die Wikinger haben sich jetzt sogar erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, ließen sogar die Kroaten in der Quali hinter sich – und kämpfen in Russland nun in einer Gruppe mit Argentinien, Nigeria und erneut Kroatien um die Fortsetzung des eigenen Fußball-Märchens.Salvatore „Toto“ Schillaci – klingt irgendwie nach italienischem Schnulzensänger oder dem Pizzabäcker um die Ecke. Doch weit gefehlt!

Schillaci war der Superstar der Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Und das sogar noch vor solchen Überfliegern wie den späteren Weltmeistern Lothar Matthäus und Andi Brehme oder Argentiniens Wunder-Zwerg Diego Maradona.

Dabei dürften Schillaci nur wenige tatsächlich auf der Rechnung gehabt haben. Erst zur WM-Saison 1989/1990 vom FC Messina zu Juventus Turin gewechselt, überzeugte er hier und verdiente sich damit die Nominierung in Italiens WM-Kader.

Und bei der Weltmeisterschaft spielte der Stürmer groß auf und sorgte mit seinen Toren dafür, dass die Italiener bis ins Halbfinale kamen, wo Argentinien Endstation war. Schillaci, der sechs seiner sieben Tore im Nationalmannschaftstrikot bei dieser WM markierte, wurde sogar Torschützenkönig und als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet.47 Jahre hatten die Österreicher im Rahmen eines Fußball-Länderspiels nicht mehr gegen Deutschland gewonnen – bis die Weltmeisterschaft 1978 kam.

Die Deutschen, immerhin amtierender Weltmeister, bekleckern sich zwar in der Vorrunde schon nicht mit Ruhm und kommen beispielsweise gegen Tunesien nicht über ein Unentschieden hinaus, die größte Blamage stand da aber noch bevor.

In der zweiten Finalrunde egalisieren die bereits ausgeschiedenen Österreicher einen frühen Rückstand gegen den Nachbarn und siegen schlussendlich mit 3:2. Die Deutschen müssen damit ebenfalls die Heimreise antreten, erreichen nicht mal das Spiel um Platz drei.

Und die Begegnung mit den Österreichern hat sogar einen Platz in den fußballerischen Geschichtsbüchern bekommen und ist jedem Fan als Schmach von Cordoba ein präsenter Begriff.
„Kleines dickes Müller“ taufte ihn beim FC Bayern einst Trainer Zlatko Cajkovski – was nicht unbedingt den Schluss zulässt, dass es sich dabei um einen Fußballer von Weltformat handeln könnte.

Doch Gerd Müller war ein Phänomen, der aus den unmöglichsten Situationen Tore am Fließband produzierte, für die Bayern und die deutsche Nationalmannschaft. Den endgültigen Durchbruch im Nationaltrikot schaffte Müller bei der WM 1970 in Mexiko.

Bereits in der Vorrunde erzielte der „Bomber der Nation“ sieben Tore. Im sogenannten Jahrhundertspiel, dem Halbfinale gegen Italien, mussten sich die Deutschen dann allerdings mit 3:4 nach Verlängerung geschlagen geben.

Gerd Müller durfte sich trotzdem über zwei persönliche Auszeichnungen freuen, wurde Torschützenkönig der WM und als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Und die ganz großen Erfolge sollten da ja erst noch folgen …Die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea war ein Turnier der Überraschungen. Die WM fand dabei erstmals in Asien und zudem auch erstmalig in zwei Ländern statt.

Und: Beide Gastgeber wussten sportlich zu überzeugen. Die Südkoreaner gewannen ihre Vorrundengruppe, schalteten dann im Achtelfinale überraschend die Italiener aus und ließen eine Runde später auch den Spaniern das Nachsehen. Erst Deutschland stoppte den südkoreanischen Vormarsch im Halbfinale, am Ende stand Platz vier zu Buche.

Co-Gastgeber Japan dominierte ebenfalls in der Vorrunde, musste im Achtelfinal-Duell mit der Türkei aber ein 0:1 schlucken.

Für eine ebenso große Überraschung sorgte der Senegal. Die einstige französische Kolonie besiegte Frankreich in der Vorrunde durch ein Sitztor mit 1:0 – und während der Senegal sogar bis ins Viertelfinale stürmte, mussten die Franzosen als erster amtierender Weltmeister nach der Vorrunde torlos die Koffer packen.Das WM-Turnier 1966 in England war die große Gala eines Mannes: Eusebio. Bereits in der Qualifikation für das Großereignis glänzte der in Maputo, heute Mosambik, geborene Torjäger und schoss Portugal somit erstmals zu einer Weltmeisterschaft.

Damit aber nicht genug. Auf der großen Fußballbühne in England fühlte sich der Mittelstürmer scheinbar äußerst wohl. In der Vorrunde ließen die Portugiesen sogar Titelverteidiger Brasilien mit 3:1 abblitzen, um ins Viertelfinale einzuziehen.

Und spätestens anschließend, nach dem Duell mit Nordkorea, wusste die Fußballwelt etwas mit dem Namen Eusebio anzufangen. Die Nordkoreaner führten zwar schnell mit 3:0, doch vor allem Eusebio drehte nun gehörig auf und dank seiner vier Tore siegte Portugal mit 5:3.

Im Halbfinale war dann Gastgeber England beim 1:2 aus portugiesischer Sicht jedoch zu stark, immerhin sicherten sich die Portugiesen – wieder mit einem Treffer von Eusebio, der sogar Torschützenkönig wurde – Platz drei.Das WM-Turnier 1966 ist reich an Kuriositäten und echten Überraschungen. Die größte, im positiven Sinne, stellt sicherlich Nordkorea dar. Da in der Qualifikation einige Nationen absagten, duellierten sich die Nordkoreaner nur mit Australien – und buchten souverän das Ticket für die WM.

Das übrigens zum ersten Mal überhaupt. Und in England trumpfte die Truppe dann ebenfalls groß auf. Dank eines sensationellen 1:0-Siegs, den Treffer markierte Pak Doo Ik, gegen Italien im letzten Gruppenspiel sprangen die Nordkoreaner auf den zweiten Platz und qualifizierten sich fürs Viertelfinale. Hier wartete Portugal – und die Asiaten legten bereits nach 22 Minuten ein 3:0 vor. Allerdings drehte Portugal noch die Partie und siegte 5:3.

Ein weiteres Kuriosum war das Endspiel zwischen England und Deutschland, schließlich siegten die Gastgeber bekanntlich auch aufgrund eines Tores, das nie hätte zählen dürfen – dem Wembley-Tor.Student, Tellerwäscher und Leichenwagenfahrer besiegen das Mutterland des Fußballs? Geht nicht? Geht doch – und zwar 1950! Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien waren die Engländer erstmals bei einer Endrunde dabei – und das mit einigen Topstars im Gepäck.

Die USA dagegen boten eher eine Hobby-Truppe auf, die sich aus Amateuren zusammensetzte und die lange Anreise per Schiff in den Knochen hatte. Dementsprechend sahen die Quoten bei den Buchmachern aus: 500:1 für England! Aber: Der 29. Juni 1950 ging als eine der größten Sensationen in die Fußball-Geschichtsbücher ein.

Frank Borghi, der US-Keeper, stand zwar unter britischem Dauerfeuer, hielt aber wie der Teufel. Und in der 37. Spielminute kam es, wie es kommen musste. Einen weiten Ball verwertete völlig überraschend Joseph Gaetjens, ein als Tellerwäscher arbeitender Student, zum 1:0 für die USA.

Dabei blieb es, da die Engländer sich nicht mehr vom Schock des Rückstands erholten. Interessante Randnotiz: Die Presse in England vermutete einen Übertragungsfehler und berichtete von einem 10:1.
Als Ergänzungsspieler beziehungsweise Ersatzmann gestartet und dann einen Rekord, wahrscheinlich, für die Ewigkeit aufgestellt. Das gelingt nicht vielen.

Dem Franzosen Just Fontaine schon. Vor dem Turnier in Schweden markierte Fontaine in der französischen Liga 34 Saisontreffer für Stade Reims – in nur 26 Ligaspielen und wurde mit dieser Marke Torschützenkönig.

Folgerichtig gab´s die WM-Nominierung. Und in Schweden lief Fontaine, ein echter Sturmtank mit extremer Schnelligkeit, zu ganz großer Form auf. In sechs Turnierspielen traf der Knipser unglaubliche 13-mal, in jedem Spiel des Turniers mindestens einmal.

Alleine im Spiel um Platz drei gegen den entthronten Weltmeister Deutschland netzte er beim 6:3 viermal ein. Bis heute sind 13 Turniertreffer übrigens eine nie mehr erreichte Marke. Chapeau, Monsieur Fontaine!Unglaublich, aber wahr: Die großen Italiener, der WM-Dauergast, verpassten tatsächlich das Ticket für die Titelkämpfe in Russland. Damit qualifizierte sich die Squadra Azzura zum ersten Mal seit 60 (!) Jahren nicht für den alle vier Jahre stattfindenden, fußballerischen Höhepunkt.

Doch klar ist auch: Dass es nun so weit kommen musste, hatte sich längere Zeit abgezeichnet. Bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 waren die Italiener jeweils in der Vorrunde rausgeflogen, bei der Europameisterschaft 2016 reichte es nur fürs Viertelfinale.

Nun der große Knall – und das traurige „Ende“ einer Legende: Gianluigi Buffon, die Torwart-Ikone, hätte es definitiv verdient gehabt, noch mal eine WM zu spielen.

Aber: In der Quali kam Italien hinter Spanien nur auf Platz zwei ins Ziel und musste in den Play-offs ran – und die wurden gegen Außenseiter Schweden verloren. Bitter!Alle war vorbereitet für den großen Erfolg im heimischen Maracana-Stadion in Rio de Janeiro, wo am 16. Juli 1950 rund 200.000 Menschen auf einen Sieg Brasiliens im WM-Endspiel 1950 gegen Uruguay hofften.

Nein, die Zuschauer erwarteten diesen Triumph sogar, waren sich sicher, schließlich hatten ihre Helden zuvor in einem kuriosen Modus und verschieden großen Vorrundengruppen ihre Gruppe souverän gewonnen, so die Finalrunde erreicht und hier Schweden und Spanien deklassiert.

Im Finale – zuvor hatte der eine oder andere Akteur der Gastgeber bereits Autogrammkarten mit dem Schriftzug „Weltmeister“ versehen – gingen die Brasilianer dann zwar in Führung, doch Uruguay holte sich durch zwei Treffer von Juan Schiaffino und Alcides Ghiggia tatsächlich den Titel.

Nach der Pleite trotz sicher geglaubten Siegs legte sich eine unheimliche Stille über das Maracana-Stadion, die nahezu zur Staatstrauer wurde. „Ich habe noch nie im Leben ein Volk gesehen, das so traurig war wie die Brasilianer nach dieser Niederlage. Da lief es einem eiskalt den Rücken runter“, gab der Siegtorschütze Jahre später zu. Und Schiaffino erklärte: „Ich habe mehr geheult als die Brasilianer, weil sie mir so leidtaten. Es war, als hätte man um sie geweint.“„Wer ist dieser Pele?“ dürfte sich der eine oder andere Teilnehmer an der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden gedacht haben, schließlich gab es weder Internet noch Smartphones oder ähnliches. Tatsächlich reiste Pele im zarten Alter von 17 Jahren eher als Nachwuchsstürmer zu den Welttitelkämpfen.

Am 15. Juni 1958 kam Pele dann im entscheidenden Gruppenspiel gegen die Sowjetunion von Beginn an zum Einsatz – und überzeugte beim 2:0-Sieg mit einer Vorlage. In den folgenden zwei Wochen, die das Turnier noch dauern sollte, wurde der Junge in den Diensten des FC Santos zum Star.

Erst entschied der Stürmer das Viertelfinale gegen Wales (1:0) durch seinen Treffer sowie das Halbfinale gegen Frankreich (5:2) mit weiteren drei Toren fast im Alleingang.

Im Endspielduell mit Schweden lagen die Brasilianer zwar früh hinten, triumphierten letztendlich aber ebenfalls mit 5:2 – und Pele traf weitere zweimal. Das zwischenzeitliche 3:1 war so wunderbar, dass es den jungen Stürmer, dessen Aktionen immer extrem geschmeidig und federleicht aussahen, endgültig berühmt machte. Pele gewann die WM mit Brasilien übrigens noch zwei weitere Male – und erzielte in seiner Karriere weit über 1000 Tore. Sein Ruf ist auch heute noch legendär: Pele gilt als bester Spieler aller Zeiten.Regen fällt am 4. Juli 1954 auf den Rasen des Berner Wankdorf-Stadions – und das in Massen. Es ist der Tag des Endspiels der Weltmeisterschaft 1954 zwischen den als unschlagbar geltenden Ungarn, die mehrere Jahre nicht mehr verloren haben, und Außenseiter Deutschland.

In der Vorrunde deklassieren die Magyaren um Superstar Ferenc Puskas die Deutschen um ihren sensiblen Lenker und Denker Fritz Walter mit 8:3.

Aber: Trainer und Taktik-Genie Sepp Herberger hat sich etwas einfallen lassen – und der Regen spielt Deutschland in die Karten. „Fritz-Walter-Wetter“ eben. Trotzdem legten die Ungarn bereits nach acht Minuten ein 2:0 vor, Max Morlock verkürzte aber nur zwei Zeigerumdrehungen später zum 1:2, der legendäre Helmut Rahn glich in der 18. Spielminute zum 2:2 aus.

Die Partie wogte dann bis in die Schlussphase hin und her – genau genommen bis in die 84. Spielminute, als Helmut Rahn an den Ball kam und Rundfunkreporter Herbert Zimmermann die berühmten Worte sprach: „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt. Tor, Tor, Tor, Tor!“

Der Rest ist Geschichte – und was für eine! Fritz Walter und Trainer Herberger wurden auf den Schultern durchs Stadion getragen, der Weg mit dem Zug zurück aus der Schweiz nach Deutschland avancierte zum Triumphzug. Hunderttausende standen an der Strecke und jubelten den Fußball-Helden zu. Die hatten durch ihren Erfolg nämlich nicht nur sportlich etwas erreicht, sondern die Menschen im eigenen Land durch diese riesige Sensation stolz gemacht.


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